Gut so. So hat der ehrenwerte Bhante sicher alle Möglichkeiten den für wahrgenommenen Widerspruch innerhalb der vorangegangenen Aussagen herauszuzeichnen, sodass da nichts im Raum stehen bleibt.
Ehrwürdiger Johann, das kann ich nicht in jedem Punkt. Ein jeder von uns muss den Weg von Einsicht und Paññā selbst gehen. Zuerst die Widersprüche, die ich direkt ansprechen kann:
Sicher können Sie. Ist alles nur eine Frage des Willens, und das Thema spielt sich ja eigentlich im Bereich der Konvention ab.
Einer verletzten Person mit Gleichmut zu kommen, ist nicht was Buddha lehrte.
Seiner eigenen verletzten Person gegenüber schon, denn mit Upekkhā ist es möglich, der Verletzung auf den Grund zu gehen. Ich muss mich von meiner Verletztheit soweit entfernen können, dass ich sie objektiv analysieren kann. Denn nicht der andere hat mich verletzt, ich war es . Das lehrte der erhabene Buddha in der zweiten edlen Wahrheit, nix anderes.
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Wenn dem so wäre, wären Vinayaverfahren oder Rechtsverfahren in der Welt unnötig. Sie versuchen Leuten den Arahat aufzupressen. Das geht nicht, auch wenn es gut gemeint ist. Selbst Mönche sind auf die Beurteilung eines Weisen im Streitfall angewiesen und die eigene Person ist speziell für Weltlinge kein guter Masstab und stets verwickelt.
Es ist wichtig Vinaya und Dhamma zuerst mal aueinander zu halten und dann erst so zu urteilen, dass man sowohl der Konvention, als auch dem Dhamma ge-recht wird.
Gerecht im bezug auf Vipaka zu verwenden ist auch sehr gefährlich.
Nein, das ist nicht gefährlich, sondern ehrlich. Kamma und Vipāka sind beide wertneutral, weil einfach nur eine Gesetzmässigkeit da ist. Objektiver als Kamma und Vipāka geht es nicht.
Dann fehlt es ihnen hier vielleicht an Erfahrung. "Unbuddhisten" und traumatisierte werden viel Freude daran haben sie polarisierend auseinander zu nehmen.
Ganz neben bei begeben Sie sich schnell auf gefährliches Glatteis, wenn sie einem Laien nahelegen auf sein Recht oder Besitz zu verzichten und dies kann bis zu einem Kardinalvergehen reichen. Zum anderen ist es so, dass Buddha, wie sie gerne sagen, nicht wollte, dass sich seine Schüler den Gefahren von Richtern und Schlichtern aussetzen sollen, sprich, man möge nicht im kamma und Vipaka der anderen herumpfuschen versuchen
Auch wenn da ein Sanghaakt ist, ist da noch immer keine Hierarchie.
Wenn ich den Vinaya richtig verstanden habe, dann ist ein Beschluss eines Sanghaaktes unumstösslich. Wenn das keine hierarchische Situation ist, wo sich Sangha (hier) und Beschuldigter (dort) gegenüberstehen, dann bitte kläre mich auf. Da kann es nur sein, dass wir unter Hierarchie nicht das selbe Verstehen. Da rege ich an, mal den Duden zu konsultieren, damit wir nicht an einander vorbeireden.
ehrenwerter Bhante, dies was im Bezug auf Wahrheit über Konvention hinaus gesprochen. Um auf der Konventionsebene zu bleiben, Vinaya ist kein Vergeltungsrecht, wie weltliche Rechtordnungen und es fehlt an dem was man Exekutive nennt. vinaya ist eine Ordnung der man sich freiwillig fügt und streng genommen hat ein Entschluss nur dann wirklich eine Auswirkung, wenn er dem Dhamma und der Vinaya gerecht ist. selbstverständlich hat die Handlung einer Gruppe, für die Gruppe selbst auswirkungen, aber genau genommen nur für diese. Die Sangha mag beschliessen was immer sie möchte, und dennoch mag es keinen Einfluss nach aussen haben. Die Sangha beschliesst für sich. Ein Sanghaakt stet nicht automatisch über dem Individuum, was anders ist im Bereich von Rechtssystemen, die auch auf Unrecht weiter arbeiten können und müssen, das sich etwas bewegt.
Und nun zu dem Teil, wo ich keine direkte Antwort geben kann:
Gerecht im bezug auf Vipaka zu verwenden ist auch sehr gefährlich. Dhammas, so auch das reifen, haben ihre Ursachen, wohingegen man im bezug auf Handlungen in einer Übereinkunft sehr wohl von unrecht oder rechter Handlung spricht.
Genau zu dieser oft fälschlich verwendeten Art der verwendung, gibt es ein paar gute Sätze in einem Essay, vielleicht fällt mit diese wieder ein.
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Das jede wirkung eine Ursache hat, sei fällig undbestritten. Es gerecht zu nennen, würde jede regendelnde Institution oder Handlung überflüssig machen, und wir wären auch schnell beim Glauben, dass alles von vergangenen Handlungen abhängig ist. hier denke ich muss man etwas vorsicht sein.
In der von mir zitierten Aussage sind drei Widersprüche drin, wovon zwei direkt Kamma und Vipāka betreffen, eine nur indirekt (hier könnte das Studium von Paticca-Samuppāda hilfreich sein). Wäre ich der ehrwürdige Johann, ich würde bei den drei Stichworten mal den Hebel ansetzen.
Wie soll ich das verstehen, dass Sie nicht auf etwas eingehen können, dass Sie sogar in Zahl und Thema splitten können?
Vielleicht habe ich es schlecht ausgedrückt und vielleicht haben Sie das beugefügte Essay nicht gelesen. Es ist das Thema hier in den Bereich des "richtigen Ort und Zeitpunktes" (auch sozialen Rahmen) gefallen und zu unterscheiden, an welcher Stelle man mit konvention und mit welcher kommt und wann mit etwas darüber hinaus, ist wichtig.
Zum Thema Kamma und Vipāka eine Knobelfrage als Einstiegshilfe:
Ausgangslage:
Person A beschimpft Person B. Person B schlägt Person A.
Welche Situationen betreffen Kamma, welche Vipāka.
Welches Kamma, hat mit welchem Vipāka einen Zusammenhang.
Möge Dir die Auseinandersetzung, die Zergliederung dieses Themas zu viel Einsicht verhelfen!
Der werte Bhante würde vielleicht fehltun, seine Gesprächspartner zu unterschätzen und es kann gut sein, das B A schlägt, weil ihm was anderes Juckt. Das Beispiel ist vielleicht gut für eine philosophenrunde, aber weder nützlich am Pfad noch im Umfeld drum herum, im konventionellen Rahmen.
Wenn der werte Bhante vielleicht Zeit und Lust hat, kann er vielleicht etwas erfreuliches in einem etwas älteren "Essay" finden.
Verdrängen ist nicht Verzeihen .
Ich hoffe, es ist nicht zu übersehen, dass ich hier stets etwas geeilt antworte und möge man daher zum eigenen nutzen die nötige Geduld aufbringen können. Dies rechtfertigt jedoch nicht, dass es stets schlecht und vielleicht unauskömmlich erklärt ist. Das bleibt mein Vipaka.