Werte Dhammika, werte Besucher,
wie vielleicht dem einen oder anderen schon aufgefallen, ist das "gutes tun" heut zu tage eine riesen Markt und im Weltlichen aber auch im spirituellen Bereich regelrecht eine Industrie geworden.
Immer mehr und öffter speziell mit offensiven Danasuggerierungen in kontakt gekommen, möchte ich hier in diesem Thema etwas die Gefahren der Verstrickungen und Anteilnahmen, ohne Anteil zu nehmen, beleuchten und lade Sie herzlich dazu ein, dieses Thema gemeinsam genauer unter die Lupe zu nehmen.
In Südostasien ist es seit etwa 150 Jahren immer mehr der Brauch Laien zum Spenden zu animieren, was grundsätzlich nicht richtig ist, jedoch auf den Umstand zurück zu führen ist, dass das interesse am Dhamma selbst und das Verständnis der Unterstützungswürdigkeit von Mönchen und Dhammika in einer stark abnehmenden Tendenz liegen. Zur selben Zeit finden wir eine immer mehr verstrickte und verworrende Fundraisingkultur, mit allen Tricks und Rationalisierungen des themas.
Die meisten Zeremonien in südostasien enden heute mit grossen aufrufen zum Spenden, wenn es etwas besser ist, durch Vereinsbetreibende Laien. Der Klingelbeutel in der Kirche ist nicht viel anders als diese Entwicklung und wir wissen, das danach die staatliche führsorge und verpflichtung folgt.
Noch schwerer und verstrickter ist es, wenn es zu globalem Fundraising kommt. An dieser Stelle kann man davon ausgehen, dass Spenden an den Lieblingsfussballverein, ohne selbst teilzunehmen und spenden via mouseklick für das nächte mahl oder andere Bedarfsmittel, ohne je am Heiligen Leben jemals teilgenommen zu haben oder einen Ehrwürdugen aufgewartet zu haben, nicht viel verschieden sind.
Hier etwas abseits, ob sich das suggerieren hier und da, in dieser und jener Form ziemt, die Frage, was hat eine globalisierung der Zuwendungen an Spirituelle Unternehmungen für auswirkungen. Welche guten und schlechten Geistesqualitäten kommen auf? Führt dies Weise zu einer Annäherung an den Pfad, oder lediglich zu einer unterschweligen und drückenden Bindung, deren Knoten man nicht zu orten vermag und wo der Ort der Zuwendung und Dankbarkeit nicht mehr ausgemacht werden kann?
Wie sind Ihre erfahrungen und Erwäagungen?
Krebshife für Lilli in Südafrika, eine Robe für den jungen Movizen in Bangladesch... keine Ahnung wie es dem Nachbar geht, aber der ist versichert... keine Ahnung was Frau Maier in der Pfaargemeinde für Nöte hat, aber sie bekommt ja ein Gehalt vom Staat...
Wie einfach ist es auf preparierten Wegen den Gefühlen nachzugehen (userangepasster spendenklick) und wie mühseelig ist es sich einzubringen und aufzuopfern?
Hierzu möcht ich vielleicht noch anführen, dass viele westliche Erkrankungen (speziell mental) daher rühren, da Leute heute oft keinen Ausgleich ihren "schulden" erwirken können, sie oft gar nicht mehr wahrnehmen oder aufgegeben haben sich um einen Ausgleich zu bemühen, sich immer mehr abhängig machen und Bindungssuggerierungen annehmen.
Wie erleben und empfinden Sie die Dhamma-Dana-Globalisierungsfalls? Wie frei sind Sie, fühlen Sie sich, wenn sie heute das gefühl haben in Laos etwas ändern zu können, ohne den Nachbar wohlstimmen zu müssen, aus und ein gehen zu können? Wie schwer oder leicht ist das Gauckelspiel der Individualitätsförderung zu erkennen und zu durchschauen? Wie leicht oder schwer ist es tatsächlich Dana tun zu können?
Ich möchte Sie hier zu einer tiefgründigen Diskussion und zum Teilen Ihrer Gedanken und Erfahrungen einladen und wünsche viel Klärung im Zuge der Auseinandersetzung mit dem Thema.