Thema beim anlegen von Forumguides übersehen und nunmehr überholt. Bitte besuchen Sie:
Folk Buddhism - Volksbuddhismus (janakathā) [Forum Guide]
Folk Buddhism – Volksbuddhismus Forum GuideDieses Unterforum ist dazu gedacht, sich über die verschieden buddhistischen Bräuche, die sich über die Jahrhunderte, aus einer Vermengung der Dhamma – Vinaya Tradition mit anderen Glaubensrichtungen und regionalen Gepflogenheiten entwickelt haben.
Wie im Sigalovada Sutta gut dargestellt, hier Buddha nicht viel davon neue Volkstraditionen (im weiteren Sinn Religionen) zu etablieren. Hingegen gab er den Menschen einen Inhalt zu ihren leitenden Gepflogenheiten.
Hierzu interessant ist vielleicht eine kurze Einleitung und Überstetzung des „Sigalovada Sutta: Die Lehrrede an den jungen Sigala“ unter dem Titel: Die traditionslose Tradition verstehen .
Kultur und Tradition ist wichtig für die Menschen, sowie es für ein Kind wichtig ist, sich an einfache Riten und Regeln zu halten. Dies ermöglicht die Grundlage für eine weitere Praxis aber auch einen geregelten Umgang in einer weltlichen Gesellschaft. Ebenfalls interessant zu diesem Thema ist der Artikel: Eine Tür zum Dhamma
Allgemein zum Thema „Wichtigkeit der Kultur und Tradition“ und vielleicht bezeichnend für alle mag dieser „Aufruf“ zur Pflege und Wiederherstellung der eigenen Kultur sein (Anm: dieser ist Sinngemäß für alle in gleicher Maßen gültig, auch wenn es sich hier an eine bestimmte Gruppe richtet)Unser Erbe bewahren
Nordamerika ist ein Schmelztiegel. Wir Kambodschaner leben hier erst seit einer Generation. In den letzten Jahren haben wir uns auch in Europa, in Australien und in ganz Asien angesiedelt. Indem wir in einem neuen Land unser Leben wieder aufbauen, werden wir Teil einer neuen Gesellschaft. Es ist wichtig für uns, dabei auch unsere kulturelle Identität aufrechtszuerhalten. Ohne unsere Kultur werden wir uns verloren vorkommen und verwirrt sein wie Fische auf dem Trockenen. Die Kambodschaner besitzen ein kostbares Erbe. Der Reichtum beinhaltet viele Gaben:
* Kambodschaner sind furchtlos, denn sie können Zorn, Begierde und Wahn überwinden.
* Kambodschaner sind bescheiden, höflich und edel.
* Kambodschaner sind Mütter und Vätern dankbar, denen, die sie leiten, ihrem Land und der ganzen Welt.
* Kambodschaner halten sich an die fünf moralischen Regeln aller Menschlichkeit, und an des Dharma des Gut-Seins.
* Kambodschaner besitzen Achtsamkeit und klares Verständnis als beschützer.
* Kambodschaner praktizieren liebevolle Güte, Mitgefühl, mitfühlende Freude und Gleichmut.
* Kambodschaner sind geduldig. Sie können große Schwierigkeiten, großes Leid und Härten ertragen.
* Kambodschaner vergessen und vergeben die Fehler anderer Menschen. Sie lernen aus der Vergangenheit. Sie nutzen die Gegenwart, um die Zukunft zu errichten.
* Kambodschaner sind wahrheitsliebend und maßvoll in ihrem Verhalten. Sie folgen dem mittleren Weg.
* Kambodschaner sind sanft und freundlich. Sie reden aufrichtig, liebevoll und mit Sinn für das Praktische, klar, vibrierend und süß. Was sie sagen, besitzt Kraft, den Geist von Furcht zu befreien, ihn vom Wahn zu reinigen und ihn zu stärken.
* Kambodschaner kennen die Tradition der Solidarität. Sie sind vereint durch den Buddhismus und durch ihre Liebe zum Dharma.
Wenn wir in einem Fluß steigen, fließen wir mit dem Strom des Wassers mal nach rechts, mal nach links. Aber wir können unser Boot nicht vergessen: unsere Tradition. Mögen die Kambodschaner, wie alle Buddhas, Friedensstifter sein. Mögen wir in der Tradition unseres heiligen Landes Einheit, liebevolle Güte und Frieden praktizieren, vereint mit tiefster Dankbarkeit.
(aus Maha Ghosananda – Step by Step )
Obgleich dieser Aufruf in seinem Wesen sehr gut und wegweisend ist, sieht man dennoch auch sofort die Gefahr darin. Nationalstolz und Rassendenkweise und viele andere Gefahren schlummern in diesem Verständnis, wenn es nicht verstanden wird und der Selbstglaube sehr stark vorhanden ist.
All zu gerne verwechselt man das Boot als das Ziel und anstatt es entsprechend seiner Natur bis zum Ende so zu nutzen, um ans andere Ufer zu kommen, werden diese Boote gerne in den Trockenhafen gestellt und vor lauter Angst, daß sie einmal nicht mehr sein sollten bewacht, verteidigt und stets restauriert.
So wie es mit einem Boot ist, das zu lange im trockenen steht, wird es, wenn man es wieder ins Wasser setzt, lecken und unter gehen, da die Dichtmaße zwischen den Planken ausgetrocknet ist.
Der Körper ist so vergänglich wie das Boot oder einzelne Traditionen. Es macht keinen Sinn sich gegen die Natur zu währen aber es macht Sinn, diesen Körper entsprechend seiner Notwenigkeit zu erhalten und zu pflegen ohne dabei in Eitelkeit oder Narzissmus zu verfallen.
Wenn wir das Zusammenspiel zwischen Boot und Inhalt verstehen ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir uns über Tradition erheben können.
Buddha warnte die Mönche, hohe Lehren über den Geist und die Unbeständigkeit des Körpers gewöhnlichen Menschen zu lehren, und riet dazu ihnen den Körper als Beobachtungsobjekt für das „Selbst“ zu belassen:
Es ist besser, ihr Bhikkhus, wenn ein ununterrichteter gewöhnlicher Mensch diesen Körper, der aus den vier groben Elementen gebildet ist, als sein Selbst annimmt (*f170), nicht aber das Denken.
Warum das? Man sieht, ihr Bhikkhus, wie dieser Körper, der aus den vier groben Elementen gebildet ist, ein Jahr besteht, wie er zwei Jahre besteht, wie er drei Jahre besteht, wie er vier Jahre besteht, wie er fünf Jahre besteht, wie er zehn Jahre besteht, wie er zwanzig Jahre besteht, wie er dreißig Jahre besteht, wie er vierzig Jahre besteht, wie er fünfzig Jahre besteht, wie er ein Jahrhundert besteht, wie er noch länger besteht. Was aber da, ihr Bhikkhus, Denken heißt und Geist und Bewußtsein da entsteht bei Nacht und bei Tag eines und ein anderes wird aufgehoben (*f171).
8. Gerade so, ihr Bhikkhus, wie ein Affe, der in der Wildnis, im Walde sich ergeht, einen Zweig ergreift, und wenn er ihn losgelassen, ergreift er einen anderen (Zweig). Ebenso (ist es mit dem) was da, ihr Bhikkhus, Denken heißt und Geist und Bewußtsein: da entsteht bei Nacht und bei Tag eines und ein anderes wird aufgehoben.
- SN 12.61
Der Geist und Geistesgestaltungen (Inhalt) sind für die meisten ungeschulten nicht faßbar, doch der Körper selbst, mag es erlauben die Vergänglichkeit zu beobachten und damit etwas tiefer in die Wahrheit der Unbeständigkeit einzudringen.
Für den ernsthaften Praktizierenden ist es natürlich eine Herausforderung zwischen Inhalt und Körper, zwischen Botschaft und Tradition zu unterscheiden und weder in das eine Extrem noch in das andere zu verfallen um letztlich diese Phänomene mit Weisheit zu durchdringen.Der Weg zum Kloster
Tugend, Konzentration und Weisheit: Diese drei Dinge nannte Buddha den Pfad. Der Pfad
ist nicht Religion, das ist nicht was Buddha wirklich wollte, aber dies ist der Weg wie wir dort
hinkommen.
Es ist das Selbe, wenn du von Bangkok nach Wat Nong Pah Pong kommst. Es geht dir nicht
um die Straße die hierher führt. Im Grunde möchtest du das Kloster erreichen. Aber die Straße
war notwendig um hierher zu kommen. Die Straße hier her ist nicht das Kloster. Sie ist nur der
Weg in das Kloster. Du mußt der Straße folgen um ins Kloster zu kommen.
Tugend, Konzentration und Weisheit ist der Weg zum Frieden, dieser ist was wir wirklich
wollen.
(von Ajahn Chah - 108 Dhammagleichnisse, frei übersetzt)
Hier findet sich auch der geeignete Platz für Themen wie Teezeremonien, Naturheilung, Riten und Rituale wie auch alle mystischen Aspekte die in den verschiedenen Kulturen in die „buddhistische“ Tradition eingeflossen sind.
Anmerkend vielleicht noch, ist daß politische Auseinandersetzungen auch hier nicht sehr gut angebracht sind. Sollte man es dennoch für notwendig empfinden, sich über "Konfliktreiche Themen" unterhalten zu wollen, empfiehlt sich hierfür das Forum: Tattle and daily opinion battle - Tratschen & Tagemeinungen (tiracchana yoni)
Möge diese Unterforum dazu Beitragen mehr gegenseitiges Verständnis und damit Mitgefühl zu entwickeln und Traditionen so zu erhalten, wie es für sie notwendig ist und nicht zum Nachteil für andere wird.
Viel Freude am Teilen, Forschen, Kennenlernen und Entdecken!
Sie sind weiters recht herzlich eingeladen, hier Ihre bekannten oder gewöhnten Traditionen und Gepflogenheiten vorzustellen und anderen damit einen Zugang zu Ihrem Kulturkreis zu ermöglichen. Mit dem Kennenlernen und Verstehen fallen Grenzen unvernünftige Berührungsängste wie auch abergläubische Vorstellungen und verbohrte übernommene Sichtweisen.* englische Überstetzung ausständig
* Entwurf, Änderungsvorschläge oder Alternative Texte herzlich willkommen