Werte Freunde,
was ganz anderes zu dem Werk. Beim Einarbeiten sind mir ein paar Dinge sehr stark aufgefallen. Zum einen, dürfte die Übersetzung schon durch einige Hände gelaufen sein, was nicht so das Problem ist, aber all diese Hände dürften fest ihre Preoccupations eingebracht haben (in gewisser Weise hat das sicher jeder, manchmal stärker, manchmal schwächer).
Es ist ja so, daß die Lehren vom Ehrwürdigen Maha Boowa, wie die meisten Lehren der Waldtradition sehr viel wert auf den befreiten Geist legen (als Werkzeug!!) und manche tendieren dann aber schnell weg von Mahayana (im Sinne des überweltlichen achtfachen Pfades) zum Mahayana (im Sinne von Mohayana), zumindest unterliegt der Hörer, so er vielleicht noch nicht sehr in der Praxis steht, leicht dazu.
Viele lehrende Waldmeister, sind oft sehr scharf an der Grenze des "mehr hinzufügen als nötig" oder geben oft mal den Anlass dazu.
Das der, oder die Übersetzer da voll in die Falle treten, sieht man wohl an der selbstgebastelten Worterklärung (die nicht Ehrw. Thanissaros Erklärungen entspricht). Krassestes Beispiel, neben vieler anderen viel zu "festnagelnden" Erklärungen:
"
Buddho:
Normalerweise ist dies ein Meditationswort, das im Geiste rezitiert wird. Es soll uns zu unserer Buddha-Natur führen."
Was auch noch extrem ist, ist der Rückfall, was die Übersetzung betrifft. Thanissaro hatte fast alles in englischer Sprache wiedergegeben und die Übersetzer bringen vieles wieder zurück mit Paliwörtern (wenn das dann auch alles so stimmt... keine Ahnung ob sie das mit dem Original in Thai abgeglichen haben.)
Was auch seltsam ist, ist daß zwei Kapitel nicht übersetzt wurden. Neben der Tatsache, daß viele Deutsche Übersetzungsteams versuchen oft klüger zu sein, als der Autor bzw. versuchen es in den imaginären deutschen Standard zu bringen (der Sri Lanka geprägt ist), kommt es mir nicht selten unter, das Übersetzer ganz bewußt Dinge ausnehmen, oder nicht übersetzten (Bestes Beispiel vor kurzem eine Übersetzung über Dana von Kai Zumwinkel, der alle Abschnitte, die sich an Jataka Geschichten bedienten, aus dem Original ausgelassen hat).
Grundsätzlich gefällt es mir ja persönlich, wenn man relativ viele Paliwörter benutzt, aber wenn ich mir dann die Worterklärung ansehe, geht es an der Eingangsbegründung: "
Pali-Wörter, die mehrere Bedeutungen haben, habe ich unübersetzt gelassen, eine Handvoll dieser Pali-Wörter kommt etwas häufiger vor und ist vielleicht anfangs etwas verwirrend, aber es war mir wichtiger die Vielschichtigkeit der Bedeutung zu bewahren, als einen deutschen Ausdruck zu wählen, der nicht den ganzen Sinn wiedergibt. Man möge mir dafür verzeihen.", vorbei, denn die Beschreibungen sind dann erst wieder sehr fixiert und nicht so "locker", im Sinne von nicht Bezugnehmend.
In der Ausgabe (auf Forestdhamma.org) wird ja angegeben, daß dies noch auf Vorabzug ist. Vielleicht ist es gut da mal nachzuhacken und oder nachzufragen, ob sich da noch was tun wird, oder ob man da helfen kann.
Die Ausgabe erwähnt übrigens auch nicht, daß die Übersetzung ins Deutsche auf die Übersetzung von Thanissaro aufbaut. Auf seltsam, oder vielleicht der Schlüssel der zur Lösung all der Dinge führt.
(hab das mal nicht ins englische Übersetzt, weil das vielleicht etwas Sprachgeschick benötigt)
Vielleicht fällt euch was ein.
Das ist auch so ein Beispiel der modernen Prägung, die auch in Asien heute schnelle Verbreitung findet, speziell unter den "Aktivisten":
Sangha Die Gemeinschaft der Schüler des Buddhas. Im normalen Sprachgebrauch bezieht sich das auf den buddhistischen Mönchsorden. Im engeren Sinn bezieht es sich auf die Anhänger des Buddhas, seien sie Laien oder Ordinierte, die eine der vier Stufen des Edlen Weges (siehe ariya), der in der Arahantschaft gipfelt, verwirklicht haben. (Im weitesten Sinne sind alle Menschen, seien sie Buddhisten oder Angehörige anderer Religionen, die eine dieser vier Stufen verwirklicht haben, Teil dieser Sangha.) Ist natürlich einladend und wer möchte schon nicht zuerst mal dazu gehören. Versteht ihr die Nuance die da Transportiert wird?
Erklärung im Original:
Sangha: The community of the Buddha's disciples. On the conventional level, this refers to the Buddhist monkhood. On the ideal level, it refers to those of the Buddha's followers, whether lay or ordained, who have attained at least the first of the transcendent paths (see magga) culminating in nibbana.Das Kapitel, das ausgelassen wurde ist sehr wichtig, und zwar wichtig, was den Personenkult betrifft. Der Ehrwürdige Maha Boowa hat aber keine Geheimnis daraus gemacht, daß nicht alles perfekt ist aber das man perfekt werden kann. Jeder für sich. (Im Gegenextrem sieht man heute Scharen vom Mönchen zu seiner Schwester pilgern und sich vor sie zu knien. Wisst ihr was ich meine) So zum Beispiel der wichtige Satz aus diesem Artikel:
Especially at present, when people are very clever: Whatever would fly in the face of their already being wise and all-knowing, no matter how right or good or fantastic that thing might be, they aren't willing to use it to take the measure of their own wisdom. As a result, their wisdom can't escape creating a lot of foolishness for themselves and the common good. For this reason, the path leading to depravity for the mind and the path leading to Dhamma within the mind are very different.
[und der wichtige Schusssatz zu diesem Kapitel]
The Dhamma I have related today is mostly personal and isn't appropriate to be made public to people at large whose sensitivities may vary. I myself might be open to criticism, and it might be harmful to the attitudes of those who hear or read when the tape is transcribed onto paper — except for restricted circles of people who would understand. To make this talk public thus goes against the grain with me, but the extent to which I have made it public is out of sympathy for those who have come for training in all rectitude and who have pleaded with me to make it public as an example that those who practice may follow for a long time to come.
If this is wrong in any way, I ask the forgiveness of all my readers. It's with the thought that there will be many people endowed with rectitude in the practice of meditation, both now and the future, who might get some benefit from this outlandish talk, that I put up with the embarrassment of having exposed my own stupidity in it.
Die Sache liegt dann immer am einzelnen, am Bearbeiter und da fällt mir ein Ansage von Ajahn Lee ein:
"Eine gute Person, macht aus etwas gutem was anderes Gutes. Eine exzellente Person, macht aus etwas gutem etwas exzellentes und eine wirklich außergewöhnliche Person, macht aus etwas Schlechtem etwas gutes."
Ich denke, wir sollten zumindest versuchen aus dem Guten etwas anderes gutes zu machen und alles andere kommt mit der Bestrebung von selbst.
Hatte ich noch anmerken müssen.