Einleitung
Viele Leute haben nach Luang Pus Dhammareden, aus Sehnsucht diese zu lesen oder sie zu hören, gefragt und ich muß ganz ehrlich gestehen, daß Luang Pus Dhammareden sehr selten sind. Das ist so, weil er nie eine formale Zeremonie oder Lehrrede von großer Länge gegeben hat. Er lehrte einfach Meditation, mahnte seine Schüler ab, beantwortete Fragen und diskutierte das Dhamma mit den älteren. Er würde nur kurz, umsichtig und auf den Punkt sprechen. Auch gab er nie Zeremonien zu formalen Anlässen.
Um dieser Sehnsucht und dem Interesse, daß viele Leute gegenüber Luang Pus Dhamma gezeigt haben, entgegen zu kommen, habe ich dieses Buch seiner kurzen Lehren zusammen gestellt: reine Wahrheiten auf höchster Ebene, Lehren und Ermahnungen, die er seinen Schülern gab, Fragen und Antworten und Abschnitte von Buddhas Wort aus dem Kanon, die er stets gerne zitierte. Weil ich für lange Zeit mit ihm lebte, habe ich am Ende seiner Tage diese Passagen aus meiner Erinnerung oder aus meinen Notizen in meinem Journal, zusammengesammelt. Ich habe auch die Anläße, die Orte und Leute, die involviert waren, hinzugefügt um etwas Hilfe zu geben, die Abschnitte besser zu verstehen und sie etwas einladender lesbar zu machen.
Es ist erwähnenswert, und verblüffend, daß trotzdem Luang Pu normalerweise nicht sprechen würde, oder nur so wenig wie möglich, er stets sehr schnell und scharfsinnig in seiner Ausdrucksweise war und seine Bemerkungen nicht vergaß. Es war als ob er seine Zuhörer hypnotisierte und sie dazu brachte sich lange Zeit mit seinen Worten von tiefster Weisheit auseinander zu setzen.
Leser die merken, daß manche der Passagen Lehren enthalten , die sehr gewöhnlich sind, manche die amüsant sind und wieder andere die pure Wahrheit auf einer ultimativen Ebene sind, mögen sich wundern, warum diese nicht in einer gereihter Abfolge, von einfach bis hoch, platziert worden sind. Der Grund warum ich sie nicht so geordnet habe ist, weil ich jede Passage gefaßt auf einer Seite zusammengefasst habe und ich diese Atmosphäre nicht stören wollte. Wenn diese nicht passend sein sollte, unangebracht und in jeder Weise falsch, bitte ich alle, die geschult sind mir zu verzeihen, einem nicht so klugen Autor.
Phra Khru Nandapaññabharana
(zur Zeit Phra Bodhinandamuni)
July 1, 1985
1. Ein Dhamma-Willkommen
Am 18 Dezember 1979, statteten Ihre Majestät der König und die Königen Luang Pu einen privaten Besuch ab. Nachdem sie ihn über seine Gesundheit und sein Wohlbefinden gefragt hatten und an einem Dhammagespräch teil nahmen, stellte der König eine frage: "Im Ablegen der Veruntrübungen, welche sollte zuerst stillgelegt werden?"
Luang Pu antwortete,
"Alle Veruntrübungen kommen gemeinsam im Geist auf. Konzentriere Er sich einfach auf den Geist. Welche Veruntrübung auch immer zuerst aufkommt, ist jene, die man als erstes stilllegen sollte."
2. Nicht Aushalten
Jedes Mal, nachdem Ihre Majestät Luang Pu einen Besuch abgestattet hatte und den Grund ihres Besuches aufgearbeitet hatten, würde der König zum Abschied sagen: "Wir bitten Sie unsere Ansammlungen (khandhas) für mehr als hundert Jahre aufrecht zu halten, um der Öffentlichkeit ein Objekt des Respekts zu bieten. Können Sie diese Bitte akzeptieren?" Auch wenn diese einfach nur eine politische Formalität war und des Königs Art, Luang Pu einen Segen zu geben, war Luang Pu nicht breit zu akzeptieren, denn er konnte die Natur von gestalteten Dingen nicht aushalten. So würde er antworten:
"Ich fürchte, daß ich das nicht kann. Es hängt alles davon ab, wie gestaltete Dinge ihrer eigenen Übereinkunft nach vergehen."
3. Über die Vier Edlen Wahrheiten
Ein Seniormönch der Meditationstradition kam um Luang Pu, am ersten Tag der Regenklausur 1956, seinen Respekt zu erweisen. Nachdem er ihm eine Reihe von Lehren über tiefgründige Themen gegeben hatte, zählte Luang Pu die Vier Edlen Wahrheiten wie folgt auf:
"Der Geist nach Außen gerichtet, ist der Ursprung des Leidens.
Das Resultat aus dem Richten des Geistes nach Außen, ist Leiden.
Der Geist den Geist sehend, ist der Pfad.
Das Resultat aus Geist sieht den Geist, ist das Beenden von Leiden."
4. Über und abseits von Worten
Ein belesener Laie unterhielt sich mit Luang Pu und sagte: "Ich bin fest davon überzeugt, daß in unseren gegenwärtigen Tagen nur sehr wenige Mönche bis zu dem Punkt des Pfaderreichens, der Frucht und Nibbana praktiziert haben. Warum machen diese ihr Wissen nicht öffentlich, sodaß alle Interessierten wissen, welchen Grad an Dhamma sie erreicht haben, als eine Art des Ansporns und der Hoffnung, sodaß diese ihre Anstrengung zu einem Höchst derer Möglichkeit beschleunigen?"
Luang Pu antwortete,
"Jene die erwacht sind, sprechen nicht darüber zu was sie erwacht sind, denn daß liegt über und abseits aller Worte."
5. Eine Warnung an einen unachtsamen Mönch
"Ein Mönch der unachtsam lebt und einfach nur seine Tugendregeln, die er in den Textbüchern gefunden hat zählt, ist stolz auf sich all diese 227 Regeln zusammen zu haben.
"Aber was die Anzahl betrifft, die er tatsächlich beabsichtigt einhält, wie viele sind das?"
6. Wirklich aber nicht Wirklich
Es ist für Leute, die beginnen sich in Konzentration zu üben und beginnen erste Resultate zu bekommen, normal, daß sie ihre Zweifel darüber ihre Erfahrungen haben, so zum Beispiel wenn sie ihre Erfahrungen Visionen widersprechen oder sie Teile ihres eigenen Körpers sehen. Viele Leute kommen zu Luang Pu, und bitten ihm, daß er ihren Zweifel ausräumt oder ihnen Ratschläge gibt, wie sie ihre Praxis fortsetzen sollen. Und viele der Leute würden kommen um ihm zu erzählen, daß sie Hölle oder Himmel oder himmlische Herrenhäuser oder etwas ein Buddhabild in ihrem Körper gesehen haben. "War das was ich gesehen habe echt?", würden sie fragen.
Luang Pu würde antworten:
"Die Vision die du gesehen hast war echt, aber was du in der Vision gesehen hast nicht."
7. Von Visionen loslassen
Ein Wissensbegieriger würde vielleicht fragen: "Sie sagen, daß all diese Visionen extern sind und ich sie für nichts gebrauchen kann; wenn ich einfach bei dieser Vision bleiben würde, würde ich keinerlei Fortschritt mehr machen. Ist es, weil ich so lange mit diesen Visionen geblieben bin, daß ich sie nicht vermeiden kann? Jedes Mal wenn ich mich zur Meditation hinsetze und so bald sich der Geist sammelt, geht er gerade weg auf diese Ebene. Können Sie mir ein paar Ratschläge geben, wie man von diesen Visionen in einer effektiven Weise loslaßt?"
Luang Pu würde antworten,
"Ohh, manche von diesen Visionen können sehr witzig sein und fesselnd, weißt du, aber wenn du genau dort stecken bleibst, ist das verlorene Zeit. Eine wirklich einfache Methode von diesen los zulassen ist, nicht darauf zu blicken was du in den Visionen siehst, sonder darauf zu blicken was sieht. Dann werden die Dinge, die du nicht sehen möchtest von ganz alleine verschwinden."
8. Äußere Dinge
Am 10 Dezember 1981, nahm Luang Pu an der jährlichen Feier im Wat Dhammamongkon, an der Sukhumvit Road in Bangkok, teil. Eine große Anzahl von vorübergehend eingeweihten Frauen, eines nahen Lehrerkollege, kamen um die Resultate ihrer Vipassana-Praxis zu diskutieren und erzählten ihm, daß wenn sich ihr Herz beruhigt hat, ein Buddhabild in ihrem Herzen sehen würden. Manche erzählten, daß sie himmlische Herrschaftswillen gesehen hatten, die sie im Himmel erwarteten. Manche sahen die Culamani Stupa [eine Gedenkstätte von Relikten Buddhas die im Himmel belassen wurden]. Alle schienen sehr stolz über deren Erfolg ihrer Vipassana-Praxis zu sein.
Luang Pu sagte,
"Alle Dinge die euch zur sicht kommen, sind immer noch extern. Ihr könnt sie nicht als eine wikliche Zuflucht nehmen."
9. Aufhören zu Wissen
Im März 1964 kam eine große Gruppe von gelehrten und meditierenden Mönchen, die erste Gruppe der "Dhamma Missionare", um Luang Pu ihren Respekt zu erweisen und fragen nach Lehren und Ratschlägen, die sie in ihrer Arbeit, das Dhamma zu verbreiten, nutzen könnten. Luang Pu lehrte Dhamma auf einer ultimativen Ebene, zum einen um es weiter lehren zu können und zum anderen um es selbst in die Praxis umzusetzen so wie um die Ebene der Wahrheit zu erreichen. Zusammenfassend gab er ihnen ein Stück von Weisheit zu fassen um darüber nachzudenken:
"Ganz egal wie viel du auch denkst, würdest du nicht wissen.
Nur wenn du aufhörst zu denken, wirst du wissen.
Und immer noch, bist du von denken wie auch von wissen abhängig"
10. Aufstieg oder Niedergang
Zu einem Anlaß gab Luang Pu den Dhamma-Missionaren eine Ermahnung, in dem er an einem Punkt sagte:
"Wenn du hinaus gehst um Buddhas Lehren zu verbreiten oder zu verkünden, kann dies entweder zum Aufstieg oder zum Niedergang der Religion führen. Der Grund warum ich das sage ist, weil die Person jeder Dhamma-Mission der ausschlaggebende Faktor ist. Wenn du losgehst und dich in einer passenden Weise verhältst, den Umstand im Geist behaltend, daß du ein Besinnlicher bist, mit Manieren und Verhalten im Einklang mit dem was passend für einen Besinnlichen ist, werden jene, die dich sehen, wenn sie noch kein Vertrauen haben, Vertrauen gewinnen. Was jene betrifft, die schon Vertrauen haben, wird dein Verhalten ihr Vertrauen stärken. Aber was die Missionare betrifft, die sich in ungekehrter Weise verhalten, wird es das Vertrauen jener die schon Vertrauen haben, zerstören und jene, die kein Vertrauen haben, noch weiter weg treiben. So ersuche ich euch vollkommen in beidem zu sein, im eurem Wissen und eurem Verhalten. Seit nicht unachtsam oder selbstgefällig. Was immer ihr Leuten lehrt, solltet ihr selbst ein Beispiel dafür sein"
11. Auf der ultimativen Ebene ist keine Begierde
Vor der Regenklausur 1953 kehrte Luang Phaw Thaw, ein Verwandter Luang Pus, der sich zu einem späteren Lebensabschnitt einweihen ließ, nach vielen Jahren der Wanderung mit Ajann Thate und Ajaan Saam, in der Phang-nga Provinze, zurück, um Luang Pu seinen Respekt zu erweisen und mehr über die Meditationspraxis zu lernen. Er sprach mit Luang Pu über bekannte Themen und sagte: "Nun, das du diese Einweihungshalle und diese große, wunderschöne Versammlungshalle hast bauen können, hast du sicherlich eine große Menge an Verdiensten ernten müssen."
Luang Pu antwortete:
"Was ich gebaut habe wurde für die Allgemeinheit gebaut, für ein Gutes in der Welt, des Kloster und für die Religion. Was das Ernten der Verdienste betrifft, was würde ich mit Verdiensten wie diesen anfangen?"
12. Ihm eine Lektion erteilt?
Sechs Jahre nach dem zweiten Weltkrieg waren das Erbe des Krieges in Form von Armut und Schwierigkeiten, bedingt durch Nahrungs- und Materialknappheit, noch immer vorhanden und für jeden Haushalt zu spüren. Im speziellen gab es einen großen Mangel an Stoffen. Wenn ein Mönch oder eine Novize ein komplettes Set von Roben hatte, war dies ein Segen.
Ich war einer der großen Anzahl von Novizen, die mit Luang Pu lebten. Eines Tages sah der Novize Phrom, einer von Luang Pus Neffen, den Novizen Chumpon eine neue Robe tragen und so fragte er ihn: "Woher hast du die Robe?" Novize Chumpon erzählte ihm: "Ich hab meine Runde Luang Pu zu helfen gemacht. Er sah, daß meine Robe zerrissen war und so gab er mir eine neue."
Als der Novize Phrom an der Reihe war, Luang Pu eine Fußmassage zu geben, zog er sich eine zerrissene Robe an, mit dem Gedanken, daß er auch eine bekommen würde. Als er seine Pflicht getan hatte und am gehen war, bemerkte Luang Pu das Loch in der Robe und wurde von Mitleid für seinen Neffen erfaßt. So stand er auf, öffnete einen Kasten und überreichte seinem Neffen etwas und sagte:
"Hier. Nähe das zusammen. Gehe nicht mit so einer zerrissenen Robe gekleidet herum."
Enttäuscht mußte Novize Phrom schnell die Nadel und den Zwirn aus Luang Pus Hand entgegennehmen.
Noch nicht Korrektur gelesen.