Abdriften
Begehren und Anhaften an Sinnlichkeit und Werden ist wie eine starke Strömung, welche die Lebewesen in ihren Kreislauf zieht und hält. Es ist so wie eine stille, klare und ruhig erscheinende See, an einem abgelegenend Stand vorzufinden. Das Wohl der Leichtigkeit kennend, wenn man sich mit wenig Bewegung und Gelassenheit in dieser fortbewegt, treten Sie ein und genießen es. Doch die tragende Oberfläche besteht nur aus Vorstellungen und Unwissenheit, Unwissenheit über die Tiefen und Strömungen, die Gefahren unterhalb dieser Oberfläche.
So kann es gut sein, daß Sie, einmal den Boden verlassend, den Sie kennen, und sich treibend ausruhen, schnell passieren, daß Sie eine der Strömungen oder Gefahren hinaus oder hinab zieht.
Wenn Sie dann dort noch nicht gelernt haben zu schwimmen, nicht gelernt haben, gegen Strömungen der Begierden geschickt und ausdauernd anzukämpfen, oder gar nicht bewußt sind, fortgezogen zu werden, kann es leicht passieren, daß Sie im weit vom Ufer, im Uferlosen, vielleicht gar die Orientierung verloren treiben.
Wenn sie da, die See noch nicht kennend, die Richtungen nicht Wissend, die Talente nicht beherrschend, ohne einem Weisen am Ufer oder in Begleitung los sind, dann sind Sie schnell verloren. Nicht ist ihnen ein Dummer am Ufer von Hilfe, würde er Ihr Hilfewinken als erfreutes Winken verstehen, und sich an Ihrer Dummheit, als gar heldenhaftes Verhalten erscheinend, erfreuen und Ihnen in den Abgrund nachwinken.
Deshalb sind vorzügliche Freunde so wichtig am Pfad, nicht nur weil sie einem Geschicke vermitteln, die Tiefen und Untiefen erklären, sondern auch, weil sie am Ufer festen halt haben und vermögen, auch wieder zurückzukehren, das Ungesehene der Voreingenommenheiten und Unterdrückungen kennend, sie, solange Möglich, nicht aus den Augen verlieren, ihnen nur gute Plätze des Treibenlassens und Entspannens, ohne Unterströmungen und Gefahren, empfehlen.
Was haben Sie davon, wenn sie als Held gefeiert und ihr Untergang geehrt, hinabgezogen werden? Kurze Gewissheit das der Buddha recht gehabt hat, und Sie es besser so getan hätten? Da spricht nichts dagegen ungefeiert, aber Ufer erlangt, gar Befreiung gefunden, dem Strom des Dhamma für letzte Male, unaufhaltsam hinauf zu treiben, bis auf diese Oberfläche sich auflösen und da keine Berührung mehr aufkommen kann.
Geben Sie acht, sich nicht auf anderem als dem Dhamma, auch nur für kurze Zeit, treiben zu lassen. Hart ist fester Halt im Bedingungslosen zu gewinnen.