Ich dachte mir, daß es vielleicht sinnvoll ist, diese Punkte etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und zu untersuchen oder Nahrung für Gedanken zu geben, was dies im einzelnen bedeutet. Ich denke es ist nicht notwendig in Frage zu stellen, daß ohne eine lebendige Sangha kein Buddha-Dhamma mehr als in dieser Welt existent betrachtet werden kann. Auch das kommt vor.
[1] "So lange die Bhikkhus sich oft treffen, in großer Menge treffen, kann deren Wachstum erwartet werden, nicht deren Verfall.Dinge, die sehr gegen diese Gepflogenheit stehen sind Annahmen, daß man auch ohne Sangha-Pflege kann. Auch tragen Gruppenstolz, diese Schule, jene Schule, diese Tradition, jene Tradition, dieser Guru, jener Guru dazu bei, daß sich Mönche nicht in großer Zahl treffen.
Ein weiterer Grund ist natürlich auch, daß es heute nicht wie früher leicht und salopp ist, Grenzen zu überschreiten und auch gibt es kaum Spender für solche Veranstaltungen und wenn dann sind es gefärbte Vereine, Guru XY-Found, XY-Konzil-Found, VerlagXY-Kränzechen... das ist von Natur aus kaum eine Möglichkeit, das sich Sangha trifft und wird immer nur eine Interessensvertretungssitzung bleiben.
Große Sanghatreffen wurden in der Geschichte immer von Herrschern, Staatsoberhäupten oder sehr reichen Händlern gespendet. Auch dieses ist heute, wo man ja kaum noch Staatsoberhäupter oder Leute mit anerkannter Hoheitsbefugnis hat, kaum mehr möglich.
[2] "So lange die Bhikkhus sich in Eintracht treffen, unterbrochen von deren Treffen in Eintracht und Sangha-Handlungen in Eintracht vollziehen, kann deren Wachstum erwartet werden, nicht deren Verfall.Dies Bedeutet, daß man seinen eigenen Kram zuhause lässt und sich ausschließlich auf der Ebene von Sangha trifft. Also so wie wenn jemand, der einen Kreis trifft, nicht seine privaten Dinge und seine ökonomischen Interessen mit hinein nimmt. Dies bedeutet auch, daß man Einzuladen pflegt und nicht wie heute üblich Listen auszuhängen, wer nicht eintreten darf.
[3] "So lange die Bhikkhus weder erlassen, was unerlassen war, noch verwerfen, was erlassen war, doch die Übungsregeln auf sich nehmen, zu üben, wie diese erlassen wurden, kann deren Wachstum erwartet werden, nicht deren Verfall.Dies ist ja wohl eine Sache die am meisten heute, sogar unter Nutzen der Macht des Alltagmeinung von Zahlreichen Bhikkhus und Bhikkhunis betrieben wird.
Im Bezug auf die Nr. 5 ist dies, entgegen eine besseren und geschlossenen Aufklärung, warum gewisse Dinge so und so gehandhabt werden und warum gewisse Dinge nicht gemacht werden können, zum üblichen Geworden. Selten und schwer wird man in der Öffentlichkeit einen Bhikkhu oder eine Bhikkhuni finden, die aufrecht und ehrlich zu gewissen Dingen Stellung bezieht und diese auch zu erläutern versucht. Im Gegenzug wird man 1001 Arbeit von Rechtlern, Buddhismus 2.0, Westlicher Buddhismus, Gender-Buddhismus und was es sonst noch alles gibt finden. Ja sogar demonstrierende Mönche für Mönchrechte gibt es in dieser Welt.
[4] "So lange die Bhikkhus, würdigen, respektieren, verehren und Ehrerbietung gegenüber den älteren Bhikkhus erweisen, jene mit Vorrang, die länger eingeweiht sind, die Väter der Sangha, Führer der Sangha, sie als würdig des Anhörens erachten, kann deren Wachstum erwartet werden, nicht deren Verfall.Den normalen Alltag in westlichen Gemeinden kann ich nicht nachvollziehen, aber wenn ich mir gewisse Gepflogenheiten in Foren und auf Blogs ansehe, kann ich nur sagen, daß sich die jungen Mönche kein bisschen an Respekt halten. Hier wird jedenfalls eine Gepflogenheit vermittelt die im Sangha-Alltag nicht üblich sein sollte.
[5] "So lange die Bhikkhus sich nicht der Macht von aufkommendem Verlangen, das zu weiterem Entstehen (Werden) führt, unterwerfen, kann deren Wachstum erwartet werden, nicht deren Verfall."Wir wollen den Buddhismus dort und da etablieren." "Wir wollen eine Dhammazentrum aufbauen" "Wir wollen einen buddhistischen Verlag betreiben" "Wir wollen die Regelung übernehmen"... all diese Dinge, diese Drängen nach Bhava, ob nun im Namen von Buddha, Dhamma, Sangha oder für dieses "Gute" oder jenes "Wünschenswerte" ist Grund für einerseits massig Heuchlerei und andererseits für eine Fülle von Vergehen. Bhava ist der Beginn von Leiden und Altern, Krankheit und Tod. Buddha setzte Werden, Bekommen und Entstehen nicht über seine Lehre, Buddha akzeptierte auch keine Kompromisse nur um etwas am Leben zu erhalten und seine Lehren sind in keiner Hinsicht offen für eine Anpassung an modernes Wirtschaft und Ökonomiedenken.
Unzählige Lebewesen streben nach Bhava und im kreieren ihrer Welten prallen sie stets gegeneinander. Lieber einen glühende Eisenkugel zu schlucken, als unrechtmäßig von Spenden zu leben, ist ja kein Gleichnis, daß Buddha umsonst gebracht hatte.
[6] "So lange die Bhikkhus ihren Nutzen in Wildnisherbergen sehen, kann deren Wachstum erwartet werden, nicht deren Verfall.Auch das ist etwas, wie es mir erscheint, unüblich gewordenes. Es mag zwar die Newage-Generation geben, die sich mit Tramperrucksack und GPS, gefolgt von einer Gruppe von Naturliebhabern in den Wäldern auf Ausflug begeben, aber Leute, die sich in Wälder und Abgelegene Orte zurückziehen, wohl weniger. Da gibt es eher die Tendenz sich zu sorgen, das man einige Meter im Freien gehen muß oder gar in der Natur, um seine Notdurft zu verrichten, als sich sorgen zu machen, vielleicht Wasser zu verschmutzen oder auch Lebewesen oder zu respektierendes zu machen. Auch sind natürlich Klimaanlagen und anderen Annehmlichkeiten stets gefragt.
Nicht zu sprechen was passieren würde, wenn da im Wald ein Einsiedler leben würde und nebenan das Hightechdhammazentrum mit den waschmaschinengeputzen Roben in Erinnerung kommt, daß man doch schon gewohnt war.
Selbst wenn man, in so einem Zentrum lebend, erkennen würde "Ohh, welch ein Segen" wenn man solch Leute einmal treffen sollte, wird man wohl schwer seiner Gemeinde erklären können, warum dieses der gelobtere Weg ist.
[7] "So lange die Bhikkhus einzeln fest im Geist behalten: 'Wenn da irgend welche sich gut verhaltenden Gefährten und Anhänger des schlichten Lebens sind, die jetzt kommen sollten, mögen sie kommen; und mögen die sich gut verhaltenden Gefährten und Anhänger des schlichten Lebens, die gekommen sind, in Behaglichkeit leben', kann deren Wachstum erwartet werden, nicht deren Verfall.Das ist etwas, wovon ich mir auch kaum vorstellen kann, daß es im Westen oder den "modernen" Gemeinden existiert. Man sollte hierzu vielleicht Leute kennen lernen, die ein Leben lang im Vertrauen auf Menschen warten um an ihnen lernen zu können. In einer Klick, Klick "da steht" Gesellschaft wohl kaum erdenklich.
Sobald nur irgendwo Kritik aufkommen könnte, weg damit. Sobald nur irgendwo ein Funken an Scham aufkommen könnte, weg damit. Punkt 5, ist wichtig und so etwas könnte ihm schaden.
All diese Dinge sind schwer in Verbindung mit
Saṅghādisesa 13 . Da es heute so ist, daß sich viele Betriebe dem Buddha-Dhamma zu eigen machen und natürlich ganz andere Mittel der Publikation haben, ist es heute um so wichtiger zu wissen, was richtig und angemessen ist und was nicht. Ein Händler oder ein Buchshop können schon aus der Art der Zugänglichkeit zum Dhamma, keine angemessene Darstellung des Dhammas sein. Bedingtes Entstehen und Vergehen ist ein Kreis und zum Rad des Dhammas gehören auch Laien, sind von diesem Rad nicht ausgenommen.
Mit dem notwendigsten das Baby immer zu versorgen, auch wenn es dort und da vielleicht nicht gerade artig ist, sollte keine Frage sein, aber es gibt nichts schlimmeres als zu sehr an seinem Baby anzuhaften, denn alles was man dann bekommt, ist ein gieriges Monster das erstens selbst viel Leiden wird und auch viele Probleme schaffen wird, die man vielleicht nicht mehr gut handhaben kann und sodann auch leicht die Nerven verliert, wenn die Dinge dann ins Reifen kommen.
Das ist ein so schöner Punkt, daß ich ihn doch gerne zum Slogan hier machen würde, zum Slogan für "Überleben des Buddha –Dhamma":
'Wenn da irgend welche sich gut verhaltenden Gefährten und Anhänger des schlichten Lebens sind, die jetzt kommen sollten, mögen sie kommen; und mögen die sich gut verhaltenden Gefährten und Anhänger des schlichten Lebens, die gekommen sind, in Behaglichkeit leben'