Namo tassa bhagavato arahato sammā-sambuddhassa
„Zu einem Anlaß lebte der Befreite in Vesālī, in den Großen Wäldern. Da ging ein bestimmter Vajjian-Bhikkhu zu ihm... und sagte: ‚Ehrwürdiger Herr, diese Rezitation von mehr als einhundertfünfzig Regeln, jeden Halbmonat. Ich kann nicht im Rückbezug zu diesen üben.‘
„ ‚Bhikkhu, könnt Ihr im Rückbezug auf die drei Übungen üben: die Übung in gehobener Tugend, die Übung im gehobenem Geist, die Übung im gehobener Einsicht?’
„ ‚Ja, Ehrwürdiger Herr, ich kann...‘
„ ‚Dann übt Euch im Rückbezug auf diese drei Übungen... Eure Begierde, Ablehnung und Verwirrung, wenn in gehobener Tugend, gehobenem Geist und gehobener Einsicht geübt, wird stillgelegt. Ihr, mit dem Stillegen von Begierde... Ablehnung... Verwirung, werdet ganz und gar nichts Ungeschicktes tun oder Euch an irgend welchem Bösen beteiligen.‘
„Später, dieser Bhikkhu übte sind in gehobener Tugend… gehobenem Geist… gehobener Einsicht… Seine Begierde… Ablehnung… Verwirrung waren stillgelegt… Er tat auch nicht irgend etwas ungeschicktes oder beteilige sich in irgend etwas bösem.”
— AN 3.85
Pali | english | Deutsch |
transaction | Abwicklung | |
pārājika | defeat | Niederlage |
saṅghādisesa | formal meeting | formelle Zusammenkunft |
aniyata | indefinite | unbestimmt |
nissaggiya pācittiya | forfeiture and confession | Verwirkung und Eingeständnis |
pāṭidesanīya | acknowledgement | Bestätigung |
sekhiya | training | Übung |
adhikaraṇa-samatha | settling of issues | Bereinigung von Angelegenheiten |
thullaccaya | grave offense | schwerwiegende Vergehen |
dukkaṭa | wrong doing[/len | Fehlhandeln |
privilege | Vorzug | |
pabbājanīya-kamma | banishment | Verbannen |
ukkhepanīya-kamma | suspension | Aussetzung |
pāpiyasikā-kamma | punishment | Bestrafung |
penalty | Strafe (Strafmaßnahme) | |
ostracism | Ächtung | |
rehabilitation | Wiedereingliederung | |
offender | Missetäter | |
deliberation | Erwägung | |
sacittaka | perception | Vorstellung |
acittaka | misperception | Fehlvorstellung |
consequence | Folge | |
major | erhebliche | |
minor | geringfügig | |
apprenticeship | Ausbildungsverhältnis | |
qualification | Eignung | |
compunction | Gewissensbissen | |
candidate | Anwärter | |
preceptor | Einweiser | |
allay | beschwichtigen | |
dispel | zerstreuen | |
pry | losreisen | |
penance | Sühne | |
probation | Bewährung | |
interrogation | Befragen | |
exhortation | Ermahnung | |
dismiss | Aufkündigung | |
incur | einhandlen | |
exemption | Freistellung | |
demotion | Abwertung | |
reconciliation | Versöhnung | |
trainee | Anlehrling | |
admonition | Ermahung | |
accusation | Beschuldigung | |
tassa pāpiyasikā-kamma | further punishment | weiterführende Bestrafung |
tajjanīya-kamma | censure | Rüge |
niyasa-kamma | demotion | Herabsetzung |
paṭisaraṇīya-kamma | reconciliation | Aussöhnung |
patta-nikkujja-kamma | overturning the bowl | Überdrehen der Schale |
pakāsanīya-kamma | information-transaction | Informationsabwicklung |
amends | Wiedergutmachung | |
transaction statement | Abwicklunsaussage | |
Procedure | Ablauf |
„Gotamī, die Qualitäten, von denen Ihr wissen möget: ‚Diese Qualitäten führen zu Nichtbegehren, nicht zu Begehren; dazu ungefesselt zu sein, und nicht gefesselt; zum Abwerfen, und nicht zum Anhäufen; zu Bescheidenheit, und nicht zu Überheblichkeit; zu Genügsamkeit, und nicht zu Ungenügsamkeit; zu Zurückgezogenheit, und nicht zu Verstrickung; zu aufkommender Energie; und nicht zu Untätigkeit; dazu unbeschwert zu sein und nicht dazu beschwert zu sein‘, möget Ihr wahrlich daran festhalten: ‚Dieses ist das Dhamma, dieses ist die Vinaya, dieses ist des Lehrers Anweisung.‘“ — Cv.X.5
„Disziplin ist zum Zwecke der Zurückhaltung; Zurückhaltung zum Zwecke der Freiheit von schlechtem Gewissen; Freiheit von schlechtem Gewissen, zum Zwecke von Freude; Freude, zum Zwecke von Verzückung; Verzückung, zum Zwecke der Gelassenheit; Gelassenheit, zum Zwecke von Behagen; Behagen zum Zwecke der Konzentration; Konzentration, zum Zwecke des Wissens und der Vision der Dinge, so wie sie zum Entstehen kommen; das Wissen und die Vision der Dinge, so wie sie zum Entstehen kommen, zum Zwecke der Ernüchterung; Ernüchterung, zum Zwecke von Nichtbegehren; Nichtbegehren, zum Zwecke der Befreiung; Befreiung zum Zwecke von Wissen und Vision über Befreiung; Wissen und Vision über Befreiung, zum Zwecke von der völligen Ungebundenheit durch Nichtfesthalten.“ — Pv.XII.2
„Da sind keine Fällen, in denen die Bedingungen aufkommen, welche einen Fußhalt, für das Aufkommen von Abflüssen in der Gemeinschaft, darbieten, solange die Gemeinschaft nicht groß geworden ist. Doch wenn die Gemeinschaft groß geworden ist, dann sind da Fälle, in denen die Bedingungen aufkommen, welche einen Fußhalt, für das Aufkommen von Abflüssen in der Gemeinschaft, darbieten, und der Lehrer legt dann Übungsregeln für seine Schüler fest, um eben so, genau diesen Bedingungen, entgegen zu wirken... Wenn die Gemeinschaft große materielle Errungenschaften besitzt... großen Status... einen großen Körper an Lehren... Wenn die Gemeinschaft lange bestehend ist, dann sind da Fälle, in denen die Bedingungen aufkommen, welche einen Fußhalt, für das Aufkommen von Abflüssen in der Gemeinschaft, darbieten, und der Lehrer legt dann Übungsregeln für seine Schüler fest, um eben so, genau diesen Bedingungen, entgegen zu wirken.“
„ ‚Nichtsnutziger Mann, es ist unziemlich, aus der Reihe, unzweckmässig und eines Besinnlichen unwert, unpassend und ist nicht zu tun... Habe ich das Dhamma nicht auf zahlreicher Weise, für den Zweck der Nichtbegehrens und nicht für Begehrlichkeit, für Ungefesseltheit und nicht für Gefesseltheit, für Freiheit vom Festhalten und nicht für Festhalten, gelehrt? Hier nun, wo ich das Dhamma für Nichtbegehren gelehrt habe, legt Ihr Euer Herz auf Begehrlichkeit fest, während ich das Dhamma für Ungefesseltheit gelehrt habe, legt Ihr Euer Herz auf Gefesseltsein fest, während ich das Dhamma für Freiheit von Festhalten gelehrt habe, legt Ihr Euer Herz auf Festhalten fest.
„ ‚Nichtsnutziger Mann, habe ich nicht auf zahlreiche Weise das Dhamma für das Abklingen von Begehrlichkeit, das Entnüchtern von Berauschung, das Bändigen von Durst, die Vernichtung von Anhaftung, das Abkappen der Runden, die Beendigung von Begierde, Nichtbegehren, Beendigung, Ungebundenheit, gelehrt? Hab ich nicht auf zahlreiche Weise das Ablegen von Sinnesvergnügen, Durchdringen von sinnlichen Vorstellungen, Bändigen von Sinnesdurst, Zerstörung von sinnlichen Gedanken, besänftigen von Sinnesfieber, vertreten? Nutzloser Mann, es wäre besser Euren Penis in den Rachen einer giftiger Schwarzen Viper zu stecken, als in einer Fraus Vagina. Es wäre besser, wenn Euer Penis in ein Stück brennender Kohle, lodernd und glühend, zu stecken, als in einer Fraus Vagina. Warum ist das? Aus diesem Anlaß würde Euch der Tod wiederfahren oder todesgleiches Leiden, aber Ihr würdet daraus, mit dem Zerfall des Körpers, nach dem Tod, nicht in die Entbehrung fallen, dem schlechten Aufenthaltsort, den Abgrund, die Hölle. Aber aus diesem Anlaß würdet Ihr, mit dem Zerfall des Körpers, nach dem Tod, in die Entbehrung fallen, den schlechten Aufenthaltsort, den Abgrund, die Hölle...
„ ‚Nichtsnutziger Mann, dies regt weder Vertrauen in den Vertrauenslosen an, noch mehrt es in Vertauensvollen. Vielmehr regt es die Abwesenheit von Vertrauen in den Vertauenslosen an und das Wanken in einigen der Vertrauensvollen.‘ “
„Dann, nachdem der Befreite auf zahlreiche Weise den Ehrwürdigen Sudinna zurechtgewiesen hat; im Tadel darüber gesprochen hat, beschwert zu sein, beanspruchend, arrogant, ungenügsam, verwickelt und träge; auf verschiedene Weise im Lob über unbeschwert zu sein, anspruchslos, bescheiden, genügsam, äußerst gewissenhaft, entsagend, anmutig, zurückhaltend und strebsam, gesprochen hat; eine Dhammalehrrede, über was ziemend und gebührlich für Bhikkhus ist, gegeben hat, richtet er sich an die Bhikkhus.“
„ ‚In diesem Fall, Bhikkhus, werde ich eine Übungsregel für die Bhikkhus formulieren, mit zehn Zielen im Geist: der Erhabenheit der Gemeinschaft, dem Wohlergehen der Gemeinschaft, der Drosselung der Dummdreistigkeit, des Wohlergehens, für sich gut verhaltenden Bhikkhus, des Widerstand von Abflüssen, im Bezug auf das gegenwertige Leben, des Abhaltens von Abflüssen, im Bezug auf das nächste Leben, des Aufkommens von Vertrauen in Vertrauenslosen, des Mehrens der Vertrauensvollen, des Einrichtens des wahren Dhammas und dem Fördern von Verhalten.‘ “
„Da ist der Fall, in dem ein Bhikkhu dieses sagt: ‚In des Befreiten Gegenwart, habe ich dies gehört, in des Befreiten Gegenwart, habe ich dies empfangen: Dies ist das Dhamma, dies ist die Vinaya, dies ist des Lehrers Anweisung.‘ Diese Bemerkung ist weder zu befürworten noch zu verachten. Ohne Zustimmung oder Verachtung, nehmt umsichtig Notiz von seinem Wort, und stellt es gegen die Suttas, und stimmt es gegenüber der Vinaya. Wenn, mit der Gegenstellen zu den Suttas, oder dem Stimmen mit der Vinaya, Ihr schlußfolgern mögt: ‚Dies ist nicht das Wort des Befreiten, dieser Bhikkhu hat es missverstanden‘, solltet Ihr es ablehnen. Aber wenn... es gegen den Suttas besteht, und stimmig mit der Vinaya ist, mögt Ihr schlußfolgern: ‚Dies ist das Wort des Befreiten, dieser Bhikkhu hat es recht verstanden.“
„Als sie an einer Seite stand, sagte Mahāpajāpatī Gotamī zum Befreiten: ‚Ehrwürdiger Herr, diese Regeln der Übung für Bhikkhunīs, die gemein mit jenen der Bhikkhus sind, Erwürdiger Herr: Welcher Linie des Verhaltens sollten wir im Bezug zu diesen folgen?‘
„ ‚Jene Regeln der Übung für Bhikkhunīs, Gotamī, die gemein mit jenen für die Bhikkhus sind: So wie die Bhikkhus sich selbst üben, so sollt Ihr Euch selbst üben‘... (Hervorhebungen hinzugefügt)
„ ‚Und jene Regeln der Übung für Bhikkhunīs, die nicht gemein mit jenen für Bhikkhus sind: Welcher Linie des Verhaltens sollten wir im Bezug zu diesen folgen?‘
„ ‚Jene Regeln der Übung für Bhikkhunīs, Gotamī, die nicht gemein mit jenen für die Bhikkhus sind: Übt Euch selbst in diesen, so wie sie formuliert sind.‘ “
„Bhikkhus, was immer ich nicht beanstandet habe, sagend: ‚Dies ist nicht zulässig’; wenn es mit jenem zusammen paßt, was nicht zulässig ist, wenn es gegen (lit. „preempst“) das, was zulässig ist, geht, das ist nicht zulässig für Euch.
„Was immer ich nicht beanstandet habe, sagend: ‚Dies ist nicht zulässig‘; wenn es mit jenem zusammen paßt, was zulässig ist, wenn es gegen das, was nicht zulässig ist, geht, das ist zulässig für Euch.
„Und was immer ich nicht erlaubt habe, sagend: ‚Die ist zulässig‘; wenn es mit jenem zusammen paßt, was nicht zulässig ist, wenn es gegen das, was zulässig ist, geht, das ist nicht zulässig für Euch.
„Und was immer ich nicht erlaubt habe, sagen: ‚Die ist zulässig‘; wenn es mit jenem zusammen paßt, was erlaubt ist, wenn es gegen das, was nicht zulässig ist, geht, das ist zulässig für Euch.
„ ‚Die Ausübung von dem was Gewohnheit ist, ist diese zulässig?‘
„ ‚Was ist die Ausübung, die Gewohnheit ist, mein Freund?‘
„ ‚(Denken) üben, dies ist die Art, wie mein Einweiser gewöhnlich übt; dies ist die Art, wie mein Lehrer gewöhnlich übt, ist dies zulässig?‘
„ ‚Die Ausübung von dem was Gewohnheit ist, ist manchmal zulässig, manchmal nicht.‘“ — Cv.XII.2.8
„Manche Vergehen sind insofern Fehler, als die Welt damit betroffen ist, falsch und schädlich, selbst wenn von gewöhnlichen Leuten, die keine Bhikkhus sind, begangen. Beispiele mögen Raub und Mord, wie auch geringere Fehler wie Beleidigung und verbale Verletzung sein. Vergehen dieser Art, werden loka-vajja genannt. Da sind auch Vergehen, die Fehler nur insofern sind, als des Buddhas Verordnung betroffen ist, weder falsch noch schädigend, wenn von gewöhnlichen Leuten begangen; falsch, nur wenn von Bhikkhus begangen, auf der Begründung, daß diese gegen die Verordnung Buddhas laufen. Vergehen dieser Art, werden paṇṇati-vajja genannt.”
„Zu einem Anlaß lebte der Befreite in Vesālī, in den Großen Wäldern. Da ging ein bestimmter Vajjian-Bhikkhu zu ihm... und sagte: ‚Ehrwürdiger Herr, diese Rezitation von mehr als einhundertfünfzig Regeln, jeden Halbmonat. Ich kann nicht im Rückbezug zu diesen üben.‘
„ ‚Bhikkhu, könnt Ihr im Rückbezug auf die drei Übungen üben: die Übung in gehobener Tugend, die Übung im gehobenem Geist, die Übung im gehobener Einsicht?’
„ ‚Ja, Ehrwürdiger Herr, ich kann...‘
„ ‚Dann übt Euch im Rückbezug auf diese drei Übungen... Eure Begierde, Ablehnung und Verwirrung, wenn in gehobener Tugend, gehobenem Geist und gehobener Einsicht geübt, wird stillgelegt. Ihr, mit dem Stillegen von Begierde... Ablehnung... Verwirung, werdet ganz und gar nichts Ungeschicktes tun oder Euch an irgend welchem Bösen beteiligen.‘
„Später, dieser Bhikkhu übte sind in gehobener Tugend… gehobenem Geist… gehobener Einsicht… Seine Begierde… Ablehnung… Verwirrung waren stillgelegt… Er tat auch nicht irgend etwas ungeschicktes oder beteilige sich in irgend etwas bösem.”
— AN 3.85
„Bhikkhus, diese Rezitation von mehr als einhundertfünfzig Regeln geschieht jeden Halbmonat, im Rückbezug auf welches Söhne aus guten Familien, das Ziel begehrend, sich selbst üben. Da sind diese drei Übungen, unter denen all dies zusammengefaßt ist. Welche drei? Die Übung in gehobener Tugend, die Übung im gehobenem Geist, die Übung in gehobener Einsicht...
„ ‚Da ist der Fall, Bhikkhus, daß ein Bhikkhu gänzlich vollendet in Tugend, Konzentration und Einsicht (d.h. er ist ein Arahat) ist. Im Bezug auf die unbedeutenderen und geringfügigen Übungsregeln, fällt er in Vergehen und gliedert sich selbst wieder ein. Warum ist das? Weil ich nicht erklärt habe, daß dies ein Unfähigkeit, unter diesen Umständen, ist. Aber was die Übungsregeln betrifft, die grundlegend für das Entsagende Leben sind und zum Entsagenden Leben passend, verweilt er in ablfußfreier Wesensbefreiung und Einsichtsbefreiung, sie direkt für sich selbst kennend und realisiert, genau im Hier-und-Jetzt.
„ ‚Jene, die teilweise vollendet sind, erreichen einen Teil; jene, die gänzlich vollendet sind, das Ganze. Die Übungsregeln, sage ich Euch, sind nicht vergebens.‘ “