Posted by: Dhammañāṇa
« on: May 02, 2015, 03:03:28 PM »Ein Text, denn Attma vor ca. fünf Jahren schrieb, als er Bekanntschaft mit der modernen Welt und ihren Buddhisten machte:
Quote from: Hanzze/Attma im Satinanda-Forum
In Asien sind die Verhaltensregeln gegenüber eines Mönches und in einem Klöster von Generation zu Generation weitergegeben worden und zählen zu den gebräuchlichen Sitten, auch wenn sie vieler Orts nicht verstanden werden und auch ihre Gründe, für die breite Bevölkerungsschichte, nicht bekannt sind.
In Ländern, die keine lange buddhistische Tradition haben, dient es daher besonders, sich bei größerem Interesse zuerst mit dem Leben Buddhas zu befassen. In weiterer Folge nutzt ein Studium der "Mönchsregeln" (Übersichtliche Liste des Patimokkha in englisch ) um davor "geschützt" zu sein, "Fehler" zu begehen und Situationen, die aus buddhistischer Sicht sehr selten vorkommen ungenützt verstreichen lässt.
Einen "Bhikkhu" (Bettler) nennt man einen Menschen, der sich dem weltlichen Leben abgewändet hat, und sein gegen-ständiges Leben, im Schutz des von Buddha Gauthama empfohlen Verhaltens, seinem spirituellen Wächstum zum höchsten Ziel widmet. Auf diesem Weg schenkt er einen Teil seiner Zeit Laien, um sie mit den Früchten des Buddha-dhammas zu nähren, ihnen Empfehlungen für den Alltag zu geben und Segen zu spenden.
Als Laien sollten wir Rücksicht auf das Leben eines "besonderen Bettlers" nehmen und Ihn nicht durch Handlungen und Unwissenheit, dazu verleiten, diesen Weg verlassen zu müssen und ihn auf einer alltäglichen Ebene holen. Zwar ist es der Fall, dass buddhistische Mönche gerade im Westen, sehr viel Rücksicht auf gesellschaftliche Unwissenheit nehmen, jedoch vermindert dies die Weitergabe der Lehren des Buddha Gauthama in ihrer ursprünglichen Form.
Da sich in unserer "modernen" Zeit sehr viel Kommunikation im Internet oder über andere Medien abspielt, ist es eine große Herausforderung für alle, diese so zu nutzen, dass sie der Verbreitung des Buddhadhammas in heilvoller Weise dienlich sind. Buddha Gauthamas lehren mögen nahezu 2600 Jahre zurück liegen, wenn man jedoch den Kern der Überlieferung versteht, erkennt man, dass sich an der Gültigkeit nichts verändert hat. Um diese zu gut wie möglich zu transportieren dient es sich mit der Motivation Sitthardha Gauthams, einen Weg zum Befreiung aller Wesen aus dem Leiden, auseinander zu setzen. (The Life of Gotama the Buddha - by Brewster)
Wenn man einen "besonderen Bettler" trifft, trifft man keinen Heiligen, man trifft ein aussergewöhnliches Wesen, dass einen heiligen Weg zu gehen versucht. Dies alleine macht seine Erscheinung zu einem ganz aussergewöhnlichen Moment, der Würde und Demut empfiehlt.
Einen "besonderen Bettler" treffen wahrnehmen und begrüßen:
Die richtige Herzenshaltung läßt uns in der Regel keine Fehler begehen. Bewusst Wahrnehmen ist besser als jedes Geschwätz und jede oderflächliche Freundlichkeit. An manchen Orten Asiens pflegt man sich nieder zu knien und mit gefaltenen Händen zu verneigen. Üblich ist es in Asien zumindest die Hände zum Grüß zu falten und sich, diese vor dem Kopf haltend, zu verneigen.
Eine respektvolle Verneigung, ist ein Art des Grüßes und Respektes, den viele Europea aus der Schulzeit noch kennen und durchaus sehr angemessen ist. Händeschütteln mag vielleicht üblich sein und auch nicht krumm genommen werden, jedoch ziehmt es sich für einen Bhikkhu nicht. Für Frauen und Mädchen ist es wichtig zu wissen, dass ein Mönch keine Frau "reizvoll" berühren darf. Um Missverständnisse (und schlechte Nachrede) zu vermeiden hat es sich entwickelt, dass in Asien körperliche Berührungen mit Frauen gänzlich vermieden werden.
In Südostasien spricht man Bhikkus mit übersetzt "Herr des Mitgefühls" an. Ihn mit "Ehrwürdiger" zu bezeichnen, trifft sicher beide kulturellen Gepflogenheiten am besten.
Gespräche sollten sich auf das Notwendigste reduzieren und Fragen nur gestellt werden, wenn es um das Dhamma oder zeremonielle Dinge geht.
Sitzen und verweilen mit einem "besonderen Bettler":
Im Zuge eines Gespräches, eines Lehrvortrages oder einer Einladung sollte man beachten, nicht höher zu sitzen als ein Mönch. In Asien pflegt man in Anwesenheit eines Bhikkus auf dem Boden zu sitzen und die Füße so auszurichten, dass die Fußsohlen nicht in die Richtung des Bhikkus zeigen.
Es ziehmt sich dem Bhikku einen angemessenen Platz (sauber und wenn möglich ungebraucht) zuzuweisen bevor man sich selbst setzt bzw. eine Ruhehaltung einnimmt.
Aus Respekt kreutzt man beim Gehen, so weit es möglich ist, nicht die Gesprächslinie von Menschen und besonders nicht den Bereich zwischen einem Bhikkhu und anwesender Personen. Ist dies nicht vermeidbar, drückt man durch Bücken oder Neigen des Köpfes beim Queren der Line seinen Respekt aus und vermeidet dadurch größtmöglich eine Störung.
Ungesüßten Tee und Wasser darf ein Bhikkhu zu jeder Tageszeit annehmen. Man sollte darauf achten, dass es an nichts fehlt, da ein Bhikkhu in der Regel nicht pflegt zu bitten, auch wenn ein Mangel für ihn auftritt.
Bhikkhus dürfen in geschlossenen Räumen und an abgelegenen Orten nicht alleine mit Frauen verweilen. Um einen Bhikkhu nicht in Verlegenheit zu bringen ist es Ratsam als Frau immer eine männliche Begleitung mitzunehmen, wenn man einen Bhikkhu aufsucht.
Unter welchen Umständen darf ein "besonderer Bettler" nicht Dhamma lehren:
- Wenn jemand einen Regenschirm hält (ausser derjene ist krank)
- wenn jemand einen Gehstock hält (ausser derjene ist krank)
- wenn jemand einen schaften Gegenstand hält (ausser derjene ist krank)
- wenn jemand eine Waffe hält (ausser derjene ist krank)
- wenn jemand Schuhe trägt (ausser derjene ist krank)
- wenn jemand Sandale/Hausschuhe trägt (ausser derjene ist krank)
- in einem Fahrzeug/Fortbewegungsmittel (ausser derjene ist krank)
- wenn jemand liegt (ausser derjene ist krank)
- wenn jemand seine Hände um die Knie schlingt (ausser derjene ist krank)
- wenn jemand einen Hut oder Turban trägt (ausser derjene ist krank)
- wenn jemand seinen Kopf verdeckt oder verhüllt (ausser derjene ist krank)
- wenn jemand auf einer Unterlage sitzt während der Bhikkhu selbst am Boden sitzt (ausser derjene ist krank)
- wenn jemand höher sitzt (ausser derjene ist krank)
- wenn jemand steht während der Bhikkhu sitzt (ausser derjene ist krank)
- wenn jemand für ihn geht (ausser derjene ist krank)
- wenn jemand am Weg geht während der Bhikkhu an der Seite geht (ausser derjene ist krank)
Gegenüber Frauen (ohne Anwesenheit eines Mannes, der entsprechend erklären und übersetzen kann) sind Mönche ebenfalls eingeschränkt Dhamma zu lehren um keine Ordensregel brechen zu müssen.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass Bhikkhus nicht gemeinsam mit Laien Palitexte rezitieren dürfen.
Aus den ethischen Verhaltensregeln der Mönche erwachsen überdies noch andere Gelegenheiten, in denen es einem Bhikkhu nicht möglich ist Dhamma vorzutragen, ohne eine Regel brechen zu müssen. Es ist daher angeraten, es niemals persönlich zu nehmen, wenn ein Bhikkhu eine Dhammafrage nicht beantwortet oder einer Einladung zum Vortragt nicht folgt. Je besser die Bedingungen entsprechend den Sittenregeln für Bhikkus gestaltet werden, je größer die Wahrscheinlichkeit, dass man zu dem Segen einer Dhammalehre kommt.
Wie überall im Leben, gilt auch hier, dass Lernen als eine "Holschuld" mit Voraussetzungen und das Lehren als eine "Bringschuld" unter vorausgesetzten Bedingungen.
Wie kann man einen "besonderen Bettler" unterstützen und Verpflegen:
Nahrung:
Ein Bhikkhu lebt von dem, was die Gesellschaft übrig hat und nimmt nichts, woran andere hängen oder es benötigen. In der Regel kümmert sich ein Bhikkhu mit einem täglichen Bettelgang um seine Nahrung und die Verpfegung der Sangha. Begegnet man einem Bhikkhu auf seinem Bettelgang kann man das, was man hat und auf das man verzichten kann, teilen und ihm davon abgeben. Man sollte darauf achten, dass man dem Bhikkhu keine lebende oder rohe Nahrung (planzlich wie auch tierischer Herkunft) gibt. Tierische Produkte sollten daher gekocht sein, und Früchte wenn möglich einen gespaltenen Kern haben. Auch sollte man ihn nicht mit Abfall und Verpackungmaterial belasten. Zur Einhaltung der Verhaltensregeln ist es für einen Bhikkhu nur in Ausnahmen zulässig, lagerungfähige Nahrung für länger Zeit zu behalten. Frisch und gesund ist jedenfalls ein guter Anhaltspunkt.
Da ein Bhikkhu in Gegenden mit kalten Jahreszeiten leicht verhungern könnte, da er seinem Bettelgang nicht nachgehen kann, oder kaum Menschen auf der Straße sind, ist die Versorgung der Laien direkt im Kloster unbedingt notwendig. Lagerfähige Nahrung sollte hier stets der gesamten Sangha gegeben werden und jenen Personen, die sich direkt um die Versorgung der Mönche kümmern, übergeben werden. Vor der Übergabe überreicht man das Dana (Spende) symbolisch vor einer Buddhastatue und widmet es dann der gesamten Sangha. Danach kann man es an die Vertrauenspersonen, die den Bhikkus "dienen", überreichen. Auch hier sollte man bei der Auswahl der Gaben auf Gesundheit, Ökonomie und Ökologie für alle beteiligten achten und auch an das Leiden anderer Lebewesen daraus, denken.
Unterkunft:
Ein Bhikkhu ist ein Hausloser und davon abhängig ob Laien ihm eine Unterhunft gewähren. Da das Leben gemeinsam mit Laien nur unter bestimmten Möglichkeiten und für beschränket Zeit erfolgen darf, ist es dienlich Mönchen Aufenthaltsorte (Kloster) zu errichten und diese zu warten, zu versorgen und bereit zu stellen. Die Mönchs-Sangha sollte mit all den Notwendigkeiten, der Erhaltung und der Pflege nicht belastet werde.
Als Laienunterstützer sollte man vermeiden, Bhikkhus abhängig zu machen und an einen Platz zu binden. In Südost Asien kommt es sehr oft zu Situationen, wo die Bhikkhu Sangha sehr oft an gut versorgte Schauspieler erinnern.
Die Überlassung einer Unterkunft für Bhikkus ermöglicht ihr Wechseln von Orten und unterstütz die Verbreitung des Dhammas. Eine Errichtung eine Bleibe ohne die Unterstützung von Laien ist in unseren Breiten rechtlich nicht möglich und aus der Ablehnung von Besitz und Eigentum dem Bhikkhu nicht zugänglich.
Bietet man einem Mönch eine Unterkunft in seinem Hause an, ist dafür zu sorgen, dass dieser Paltz abgeschieden liegt und auf jedenfall getrennt von Frauen.
Andere Unterstützung:
Bis auf wenige geringe Bedarfsdinge haben "besondere Bettler" keinen Besitz, keinen Eigentum und kein Vermögen. Da es speziell in kalten Regionen der Erde, mehr bedarf als nur Nahrung ist es gut sich mit den Betreuern der Bhikkhu Sangha abzusprechen. Materielle Gegenstände sollte man in der Regel nur jenen Personen geben, die sich um die Bhikkhus kümmern, oder für die Verteilung innerhalb der Shangha zuständig sind. Bhikkus ist es für die Einhaltung der Regeln nicht gestattet Geld oder andere Zahlungsmittel anzunehmen. Weltliche Dinge sollten daher stets von den Laien übernommen werden.
Die Annahme von Kleidung (Robe) bespricht man auch am besten mit geschulten Vertrauten der Mönche oder macht sich in den "Mönchsreglen" selbst schlau, da dies vieler Punkte des Einhaltens bedarf.
Bhikkus das Reisen zu ermöglichen, ihnen eine Mitfahrgelegenheit anzubieten oder ein Reiseticket zu schenken Einem Bhikkhu eine Mitfahrgelegenheit anzubieten, ihm bei der Reise zu unterstützen oder ein Ticket zu schenken, dient der Verbreitung des Dhammas in großem Masse. Auch Schulungen zu fördern vervielfacht die Gabe in großem Maße. Arztliche Verpflegung bedarf ebenfalls der Unterstützung der Laien.
Wie bei allen anderen Gaben, sollte man auch hier darauf achten, keine Abhängigkeiten oder letztlich Sorgen zu schenken und auf alle anderen Lebewesen in Fagen der Ökolögie und Gesundheit rücksicht zu nehmen.
"Weniger und mit dem Herzen ist mehr als Viel aus dem Portemonai" und persönlich mit eigener Kraft mitzuhelfen besser als hunderte Profihandwerker.
Wie reagiert man, wenn sich ein "besonderer Bettler" ungebührend verhält:
Zuerst sollte man davon ausgehen, dass man nicht sehr viel über die Lebensweise und das Dhamma versteht und viele Missverständnisse auf eigenes Unverstehen beruhen können. Sollte dennoch ein Misstand vorhanden sein, ist es dienlich sich zu überlegen, ob es den beteiligten etwas bringt sich darüber zu ärgern. Man sollte nie vergessen, dass auch Bhikkus Menschen sind und nicht immer nur heilige. Wichtig ist es jedoch in solch einem Fall den Menschen zu erkennen und nicht Groll oder Ärgen gegenüber der Sangha zu entwickeln. Missgeschicke breit zu tretten und anderen von Fehlverhalten zu erzählen ist bei weiten nicht so nützlich wie sich selbst mit der Situation auseinander zu setzen und seine Lehren daraus zu ziehen. Es spricht aber auch gar nichts dagegen seinen Unmut bei einem unziemlichen Verhalten dem Bhikkhu gegenüber zu zeigen.
In Südostasien wird aus der Weisheit der Sangha keinen Schaden zu zufügen aus fehlendem Verstandnis heraus ein Bhikkhu immer als Heiliger bedrachtet und Fehlverhalten so gut wie nie beanstandet. Im Europa wird wohl leicht das Gegenteil der Fall sein, da im Westen die Menschen grundsätzlich zur Überheblichkeit neigen. Auch ist das Denken oft schwarz/weis. Es empfiehlt sich immer in die Situation des anderen zu versetzen und sich auch über alle Gründe gedanken zu machen bevor man nicht nur sich selber schadet sondern auch der Sangha als Ganzes. Daher immer zwischen dem Bhikkhu als einer der einen heiligen Weg geht und dem Menschen unter der Robe unterscheiden.
Warum ein "besonderer Bettler" das alles nicht lehrt:
Ein "besonderer Bettler" schreibt niemandem vor wie er sich zu verhalten hat, noch bittet er um Dinge die er braucht. Je aufmerksamer und weiser Laien, "gewöhnliche" Menschen sind, desto eher werden "besondere Bettler" auch in Gegenden erscheinen wo sie normalerweise nicht leben würden.
All diese Umgangsformen sind natürlich auch im Umgang mit ganz gewöhnlichen Menschen von größtem Segen.
----
Es wäre sicher schön, wenn neben diesen kargen Worten auch andere unbeteiligte Ergänzungen anbringen und so das viele eventuellen Fettnäpfchen entkommen können. Natürlich sind diese Empfehlungen nicht frei von Fehlern daher empfiehlt es sich immer sich mit den möglichst originalen Überlieferungen selbst auseinaderzusetzen.
Abschließend sei vielleicht noch daran zu erinnern, dass besonders im Internet und "heiligen" Plätzen wie in einem Forum wie diesem auch versucht werden sollte auf all diese Dinge dem Grunde nach einzugehen.
Ein reines Herz und ein ungetrübter Geist schützt immer vor Fehlern und belässt Einem nichts verschlossen in seinem Leben.