Virtual Dhamma-Vinaya Vihara

Open monastery, laity practice area- [Öffentliches Kloster, Laienpraxisbereich] (vata assama) => Workplace for good condition - [Arbeitsplatz für gute Bedingungen] pāramī => Topic started by: Dhammañāṇa on August 30, 2013, 12:11:13 PM

Title: Ost und West – Geburt und Tod
Post by: Dhammañāṇa on August 30, 2013, 12:11:13 PM
 *sgift*

Ost und West – Geburt und Tod

Viele Leute, die sich mit dem Dhamma beschäftigen sind sich einer Meinung. Wenn wir heute etwas für die Welt tun wollen, müssen wir das Gute des Westens und das Gute des Ostens zusammen bringen.

Schon seit geraumer Zeit sind sich die Weisen einige, das Dhamma in Asien verschwindet und viele meinen, das es gegen Westen gewandert sein. Doch ist hier ein Punkt, an dem wir vorsichtig sein müssen.

Wir wissen alle, daß der Fluß des Dhammas und der Fluß der Welt, in entgegengesetzte Richtung drehen. Während sich das Rad des Lebens dem Fluß in Richtung Westen, vom Aufgang, der Geburt, zum Höhepunkte, dem Altern und dem Untergang dreht, blickt Buddha und das Dhamma gegen Osten, der Geburt vor dem Aufkommen entgegen. Der Geburt entgegen um sie zu untersuchen und nicht um ihrer Natur zu folgen.

Wie alle Phänomene, wenn sie richtig untersucht sind und stimmig sind, im großen wie auch im kleinen wirken und beobachtbar sind, gilt diese Gesetzmäßigkeit auch für den Fluß des Dhammas. Wenn Dhamma entgegen der Natur des Dhammas von Geburt Richtung Tod fließt, ist es nicht Dhamma, es ist die Natur der Welt. Dhamma hat sich entsprechend dieser Gesetzmäßigkeit auch global verbreitet. Noch nie floß das Dhamma gegen Westen und wenn es in Ausnahmefällen, die seine dem Beginn des letzten Jahrhunderts vermehrt vorkommen, dennoch passiert, ist es nicht Dhamma das fließt. Dhamma kann nicht rein bleiben, wenn es sich dem Strom der Welt hingibt und ist damit stets einem schnellen vergehen unterworfen.

Wir können das in der Geschichte sehr gut beobachten. Jeder Versuch Dhamma im Fluß der Welt, von Osten nach Westen zu verbreiten ist gescheitert oder hat zu seltsamen Auswüchsen geführt. Auch heute ist erkennbar, daß dieser Fluß eine weltlicher ist, ein Fluß der auf die Welt abzielt und nicht auf das Durchdringen der Geburten gegen den Strom. Auch wenn es passiert ist, daß einige Würdenträger ihre Statuen nach Westen gedreht haben, so ist dies aus einer Fehlinterpretation entstanden. Es ist der Druck des Dhammas, der aus dem Westen kommt, und die Stromrichtung wird sich für das Dhamma und deren Verbreitung nicht ändern.

Jeder Verbreitungsversuch ist dem Scheitern verurteilt, wenn es sich nicht an diesen Gegen-den-Strom-Strom hält. Das ist eine sehr wichtige Sache, die wir verstehen sollten. Wenn wir dem Lauf der Dinge nachlaufen, in der Meinung sie erkennen zu können, wenn wir deren Geschwindigkeit erreicht haben, werden wir nur den Lauf der gewöhnlichen Natur verschnellern.

Im Fluß des Dhammas zu sein, oder sich dort hinzu bewegen heißt, den jetzigen Fluß zu verringern, zu verlangsamen anzuhalten und dann die Sammlung in Richtung Geburt zu richten um sie zu durchschauen. Wenn wir dem Fluß der Welt hinter paddeln und auch wenn wir noch so schnell paddeln, kommen wir nicht an den Punkt, wo wir die Ursache die Quelle durchschauen können. Wir enden wir immer in den weiten Fluten und verdampft, kondensiert, versichert werden wir ohne es zu merken, einer neuen Quelle entspringen und sie wieder übersehen. Dem Strom der Welt nachlaufend, in der Hoffnung die Quelle des Leidens am Ende zu verstehen.

Ich bitte euch daher, wo immer ihr auf dieser Welt steht, wo immer ihr euch befindet, ob nun physisch oder mental, euch der Geburt, dem Osten zuzuwenden. Damit ist aber kein Bestimmter Punkt gemeint, kein Mekka, an daß man sich ausrichten sollte, sondern eine Richtung des Blickes, der Blick in Richtung Geburt aus dem jetzigen Standpunkt heraus und nicht die Geburt im Rücken der nächsten Geburt nachlaufend. Wendet euren Blick richtung Sonnenaufgang, wendet euren Blick  Richtung, Aufkommen und Entstehen und wendet euch ab, den leichter scheinenden Weg des Nachlaufens der samsarischen Natur der Dinge, dem Untergang nach hetzend "möge es nicht untergehen" , nachzugeben. Richtet eure Aufmerksamkeit nach Osten und nutzt den Druck des Dhammas der aus dem Westen kommt, wenn er auch noch so gering ist.

Heute ist die Welt sehr verstrickt und Verwirrt, und ganz einfache Regeln werden nicht mehr erkannt. Die Gesetzmäßigkeit des Ersten, der Respekt des Alters, das Gefälle des Geben und Nehmens. Es bedarf an Vertrauen um Einsicht zu gewinnen. Um dies zu beobachten müssen wir zumindest inne halten. Nur wenn wir einmal anhalten, wissen wir woher der Strom kommt und selbst wenn wir wieder weg gerissen werden, kennen wir dann den Strom der Welt und den Weg des Dhammas, so sicher, daß wir nie mehr scheitern werden den Weg nicht wieder zu finden.

Richtet Eure Blicke nach Osten, dort mußt ihr suchen, und nutzt den leichten Druck aus dem Westen. Nur so kommen die Dinge von Hinten gegeben und nicht von vorne genommen, zurück. Das ist nicht so leicht zu verstehen, aber man kann nicht hinter jemanden stehen und glauben, daß er zu lehren und offenbaren beginnt. Aus dem Osten betritt man ein Haus, ein Vihara, aus dem Osten nach Westen tritt man dem Dhamma entgegen um Unterstützung zu finden, und zu untersuchen beginnt man erst dann, wenn man sich ebenfalls gegen Osten neigt.

Dhamma kommt aus dem Osten und es wäre sehr ungeschickt, diese Kraft unserer Geburt, unserer alten Verdienste,  der Eltern, der Lehrer, Buddhas nicht zu nutzen und sie nicht auch in diese Richtung weiter zu geben. Da ist nicht mehr viel Rückenwind, aber wir können ihn stärken, indem wir uns genau gegen den Lauf der Welt aber in Richtung der dritten Edlen Wahrheit drehen. Richtet euch nach Osten, richtet auch gegen die Geburt und nützt was euch eure Verdienste in der Großzügigkeit in Euren Lehrern vermögen zu geben. Blick wie diese in die richtige Richtung und das ist alles was sie für euch wollen.

Da kommt Rückenwind aus dem Westen. Holt nicht, nehmt nicht aus dem Osten, richtet euch gegen Osten und unterstützt damit den noch verbleibenden Drall auch wenn er schon etwas eiert, ist der Fluß des Dhammas noch zu erkennen.

 :-*