Samana Johann
Atma hat den sehr allgemeinen Titel geändert.Sehr geehrte upasika sophorn,
ich habe eine frage in bezug auf den umgang mit ehrwürdigen samanas! ich kenn das so, dass die ehrwürdigen samanas, wenn sie dana von weiblichen laienanhängerinnen annehmen, ein tuch haben, auf dem das dana gegeben wird, während der ehrwürdige samana das ende des tuchs mit seiner hand hält! ich frage das, weil auf dem foto zu sehen ist, dass der ehrwürdige samana ihr dana direkt annimmt.. ich würde mich freuen, wenn sie mich aufklären können im bezug auf den umgang mit ehrwürdigen samanas!
Sadhu,sadhu, sadhu und anumodana fürs teilen und teilhaben! ich freue mich sehr!
upasaka marcel
Hallo und Entschuldigung, dass ich mich hierzu so spät noch zu Wort melde.
Ich bin ja kein Experte, aber ich glaube, dass es da bei der Bentwortung der Frage einige Missverständnisse gab.
Sicher wird Sophorn gut beschrieben haben, wie es hier und da Brauch und Sitte ist, was ja aber sicher auch von Tradition zu Tradition und von Land zu Land unterschiedlcih sein kann und wird. Aber was die Patimokkha-Regeln hergeben, scheint mir doch etwas anderes zu sein.
Leider bin ich ja in den Details da nicht so bewandert, und es berührt ja auch mein Leben nicht in praktischer Weise. Aber soweit ich weiß, ist den Mönchen nach dem Patimokkha eine bestimmte Anzahl von Roben erlaubt, sowie zusätzlich Stoff für andere bestimmte Zwecke. (Ich glaube, der Bhikkhu muss auf irgendeien formale Weise den Zweck des Stoffs bestimmen, um ihn daraufhin nur in dieser Weise zu verwenden, d.h. bis er ihn vielleicht auf ebensolche Weise formal wieder "umfunktioniert".)
Was das Tuch zum Empfangen von Gaben von weiblichen Laien angeht, findet man dazu unter dem englischen dafür wohl geläufigen Begriff "receiving cloth" vielleicht brauchbare Informationen.
Kurz: Diese Art von Gebrauch ist nicht in der Vinaya festgeschrieben. Es handelt sich dabei um eine spätere Entwicklung, die wohl auch nicht in allen Ländern so betrieben wird, sondern um eine vielleicht etwas übertriebene Art und Weise, einem Bruch von Sanghadisesa 2 vorzubeugen, wonach es einem Bhikkhu nicht erlaubt ist, mit lüsternen Gedanken eine Frau zu berühren.
Hierzu etwa eine Frage und Antwort aus "The Bihkkhus' Rules: A Guide for Laypeople" (http://zugangzureinsicht.org/html/lib/authors/ariyesako/layguide.html) von Bhikkhu Ariyesako:QuoteFAQ 2: "It has been observed that in the Burmese, Sri Lankan, Tibetan and Mahayana traditions, women are allowed to make an offering directly to the monks. Yet Thai Buddhist monks are not allowed to accept offerings directly from women. Is it because it is against the Vinaya rules or a different interpretation of the rules?"
A 1&2: The Vinaya Rule specifies that if a bhikkhu touches or is touched by a woman, it is an offence — a very serious offence — only if the bhikkhu is "overcome by lust, with altered mind." However, the practicing bhikkhu knows that as his mind changes so quickly, he has to be extremely cautious about involving himself in doubtful situations. It is better to be safe than sorry, even if this may seem over-scrupulous. In emergency situations the bhikkhu will have to decide for himself and be sure to take care of his thoughts.
In Thailand it is a tradition (not strictly a rule) that the monk uses a 'receiving cloth' to emphasize that there is no touching. (For more about these questions, see Intimacy — Touching, How to make an Offering, and End Note 85.)Quote85.
Bhikkhus in Thailand never receive food from women directly into their hands. It is always offered into their bowl or onto a 'receiving-cloth.' This practice does not appear directly in the texts. However, it probably functions as extra-assurance for the monks concerning the very serious rule about touching women (see Intimacy — Touching.) Many Thai eight-precept nuns follow a reciprocal tradition when receiving anything from a man. In Sri Lanka and Burma monks generally will accept offerings from women directly into their hands.
Oder etwas kritischer hierzu etwa Bhikkhu Sujato (http://santifm.org/santipada/wp-content/uploads/2012/08/wbrrbsSCREENopt.pdf):Quote... In the Vinaya, for example, there is no prohibition for a monk to touch a woman. The offence falls if a monk sexually gropes a woman, with ‘mind perverted by lust’. This protects women from sexual harassment in the monastery, a place where they should be free of fear. But in some Buddhist countries the very idea of a monk touching a woman, even brushing her hand by accident, is viewed with horror.
This goes so far that in Thailand monks have to use a ‘receiving cloth’ when accepting offerings from a woman. We have already seen how this practice makes literal the idea of the ‘insulating horse’ that isolates the sacred from the profane. The use of the ‘receiving cloth’, unknown in the Vinaya or any other Buddhist land, is sternly insisted upon. It is certainly a convenient way for monks to be able to accept gifts from women while remaining ritually isolated from their impurity. Even bhikkhus from other Theravāda countries regard this practice with disdain; K. Sri Dhammananda, the late Chief Monk of Malaysia, told me the use of the receiving cloth was a ‘Brahmanical’ custom.
Also demnach scheint diese Handhabung nur in Thailand wirklich verbreitet zu sein.
Da Marcel sich ja meines Wissens nach darauf vorbereitet, als Bhikkhu zu ordinieren, ist es sicher nicht schlecht, da genau bescheid zu wissen.
Und sicher ist es gut, zu wissen, welche Regeln denn vom Buddha erlassen wurden, und auch sicher nicht verkehrt, sich auch als Mönch noch etwas gesunden Menschenverstand zu bewahren.
ACHTUNG ACHTUNG!!!!11!1
http://thebahiyablog.blogspot.de/2016/01/technical-matters-vinaya-rules-even.htmlQuoteSome rules with regard to human females are very easily broken, especially in non-Buddhist countries, and are broken by many “exemplary” monks, such as traveling by arrangement with them or sitting alone with them (and whether or not a door is open is irrelevant, as a rule is still broken if no other male can see and hear them).
Der Artikel von Bhante Pannobhasa ist vielleicht auch lesenswert, um etwas guten Einblick zu gewinnen, wie allgemein seine Erfahrungsberichte zum Umgang mit Vinaya, die sehr ernsthaft sind, aber auch nicht ohne Humor und Offenheit, vor allem aber aufrichtig und mit geradem Gewissen.
http://thebahiyablog.blogspot.de/2012/11/the-middle-way-of-mediocrity.html
Auch interessant: http://thebahiyablog.blogspot.de/2015/03/technical-matters-confession-patidesana.html
(Ich denke, dass er auch ein sehr guter Ansprechpartner sein könnte, für ernsthafte Anfragen jeder Art, was Vinaya und die Vorbereitung auf ein monastisches Leben angeht. Er ist da aber wohl eher in der burmesischen Kultur verankert.)
Übrigens, Marcel, der ehrwürdige Ajahn Martin kommt, wie es aussieht, bald nach Deutschland zu Besuch (http://forestdhammatalks.org/en/ajahn_martin/besuch_2016.php). Vielleicht ergäbe sich da auch eine gute Gelegenheit, mal persönlich nach solchen Dingen zu fragen. Wobei das dann sicher eher aus der thailändischen Perspektive sein wird.
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Da Ausländer sich in Thailand sich offiziell (noch immer aktuell?) nicht einweihen dürfenIch glaube, das hatte seinen Ursprung in diesem Diskussionsfaden auf Dhammawheel (http://www.dhammawheel.com/viewtopic.php?t=22191). Wenn man ihn bis zu Ende liest, stellt sich aber heraus, dass das offenbar nur zeitlich und regional beschränkt irgendwo im Süden einmal der Fall war, oder aber sich auch ganz und gar um eine Fehlinformation handelte. (Endet etwas vage.)
Sanghādisesa
Dieser Begiff bedeutet "die Gemeinschaft in anfängliche (ādi) und nachfolgende (sesa) Handlungen involvierend". Dies leitet sich von der Tatsache ab, daß die Gemeinschaft der Agent ist, der dem Bhikkhu, welcher irgendeine dieser Regeln gebrochen hat, sich der Strafe (von mānatta, Süne, und parivāsa, Bewährung) zu unterziehen, diese Strafe darauf folgend wieder auferlegt, wenn er sie nicht richtig einhält, und schließlich die Bestrafung aufhebt, wenn er es tut. Es gibt dreizehn Übungsregeln hier, die ersten neun ein Saṅghādisesa unmittelbar auf die Übertretung nach sich ziehend, die letzten vier erst, nachdem der Missetäter dreimal im Zuge einer Gemeinschaftsabwicklung zurechtgewiesen wurde.
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2. Sollte irgend ein Bhikkhu, überkommen von Lust, mit verändertem Geist, sich in körperlicher Berührung mit einer Frau betätigen, oder im Halten ihrer Hand, Halten einer Locke ihres Haars, oder irgend eines ihrer Gliedmaßen streicheln, hat dieses anfängliche und nachfolgende Zusammentreffen der Gemeinschaft zur Folge.
Diese Regel wurde manchmal als ein Zeichen von Vorurteil gegenüber Frauen angesehen. Aber wie die Ursprungsgeschichte klar macht, formulierte der Buddha diese Regel nicht, weil Frauen schlecht sind, sondern, weil Bhikkhus es manchmal sein können.
"Nun zu einer Zeit lebte der Ehrw. Udāyin in der Wildnis. Seine Unterkunft war schon, ansehnlich und anziehend. Der innere Raum war in der Mitte, gänzlich umringt von äußeren Räumen. Das Bett und die Sitzbank, die Matratze und Poster waren passend angerichtet, das Wasser zum Waschen und Trinken gut platziert, der ungebende Bereich gut gekehrt. Viele Leute kamen um es sich anzusehen. Selbst ein gewisser Brahmane, ging zusammen mit seiner Frau zum Ehrw. Udāyin und sagte mit Ankunft: 'Wird möchten uns Eure Unterkunft ansehen'.
"'Nun gut, Brahmane, seht sie Euch an.' Den Schlüssel nehmend, das Schloß aufsperrend und die Türe öffnend, betrat er die Unterkunft. Der Brahmane trat nach dem Ehrw. Udāyin ein, die Brahamen-Dama nach dem Brahman. Dann ging der Ehrw. Udāyin, einige Fenster öffnend und andere schließend, herum im inneren Raum und von hinten kommend, rieb er mit dem Arm gegen der Brahmanen-Dames Arm.
"Dann, nach dem Austausch von Scherzen mit dem Ehrw. Udāyin, ging der Brahmane. Erfreut, ließ er Worte des Erfreuens herausplatzen: 'Wie großartig diese Sakyan-Besinnlichen sind, die wie dies in der Wildnis leben! Und wie großartig dieser Ehrw. Udāyin ist, der wie dies in der Wildnis lebt!'
"Als dieses gesagt war, sagte seine Frau zu ihm: 'Woher bekommt er seine Herrlichkeit? Er rieb seinen Arm gegen meinen, so wie Ihr es tut!'
"So kritisierte und beanstandete der Brahmane und verbreitete: 'Sie sind schamlos, diese Bhikkhus, unmoralisch, Lügner!... Wie kann dieser Besinnliche Udāyin an meiner Frau reiben, Arm gegen Arm? Es ist nicht möglich, mit Euren Familienfrauen, Töcher, Mädchen, Schwiegertöchtern und weiblichen Sklaven in ein Kloster oder Unterkunft zu gehen. Wenn Familienfrauen, Töchter, Mädchen, Schwiegertöchter und weibliche Sklaven in ein Kloser oder zu einer Unterkunft gehen, werden die Sakyan-Söhne sie belästigen!'"
Da sind zwei Arten, mit denen ein Bhikkhu mit einer Frau in Berührung kommen kann: entweder aktiv (der Bhikkhu macht die Berührung), oder passiv (die Frau macht). Weil das Vibhaṅga verschiedene Begriffe nutzt, um die zwei Möglichkeiten zu untersuchen, werden wir diese getrennt besprechen.
Aramika
Ein oder mehrer Beiträge wurden hier im Thema abgeschnitten und damit in neues Thema "Passende Kleidung, Auftreten und Erscheinung gegenueber Kloestetlichen (http://forum.sangham.net/index.php?topic=2351.0)" eröffnet. Bitte scheuen Sie nicht davor zurück, etwaigen Rat oder Kritik dazu mitzuteilen. Viel Freude und Inspiration auch im neuen Thema. Anumodana!