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Open monastery, laity practice area- [Öffentliches Kloster, Laienpraxisbereich] (vata assama) => Admirable friend - [Großartiger Freund] kalyanamittata => Topic started by: Dhammañāṇa on September 13, 2013, 11:54:45 AM

Title: Vier Freunde als Feind in der Verkleidung
Post by: Dhammañāṇa on September 13, 2013, 11:54:45 AM
Werte Freunde

Heute wieder kurz über ein Thema anderer Orts (http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=22&t=12230) und die erschütterliche Reaktion und Ratgebung der Leute, die nur nach Verbündenden suchend, schmeicheln und eine Position einnehmen, ohne Hintergründe und Wahrheiten zu kennen, und nur dem Zwecke der Einladung zur mitidentifikation dienen, über den Weg gekommen, dachte ich mir wieder das Thema "guter Freund - zu fürchtender Freund" ansprechen zu müssen und lass hier mal dem Herzen (ich vertraue mal darauf mit wenig Veruntrübungen) seinen Lauf:

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Wahre Freunde und Tugend sind zwei Dinge, die unabdingbar miteinander verbunden sind. Moral hat immer etwas damit zu tun, ob eine Person sich selbst zurückstecken kann und etwas Einsicht in die Natur der Existenz hat oder nicht.

Was den Zugang zu einem guten Freund aber auch zu Dhamma generell betrifft, so sind da zwei Wege: der eine Weg passiert durch die Anrufung der Erinnerung und Qualitäten, die man vielleicht schon tief im Herzen selbst besitzt und die durch ein Begegnen und einer Erinnerung aus den Veruntrübungen wieder hervorgeholt werden oder, wenn diese Qualitäten nicht vorhanden sind, durch Vertrauen sie vorerst noch unsicher versuchen selbst zu entwickeln.

Dhamma und der vorzügliche Freund (Lehrer) sind daher in ihrer Eigenschaft nicht verschieden von einander.

Wenn jedoch die eigenen Vorstellungen und Erwartungen dominieren, man fest an Ansichten festhält wie Dinge sein sollten und sind, dann ist es schwierig zu beidem, zu Dhamma und auch zu vorzüglichen Freunden Zugang zu gewinnen. In der Regel kann man, wenn man selbst weder Qualitäten des Vertrauens (saddhacarita) noch die Qualitäten der Einsicht (buddhicarita) in seinen Charakterzügen findet weder auf Wissen (Erinnerung auf Erfahrungen) noch auf Vertrauen zurückgreifen. Dieses Dilema trifft dann zu, wenn in Personen der Charakter des Zweifels und der Unschlüssigkeit dominiert (Vitakka oder Moha Carita). Selbst wenn man falsche Wege gehen würde, sich mit schlechter Art von Freunden abgeben würde, und dabei konsequent und aufmerksam bleibt, würde man zu Erfahrung gelangen. Zumindest zu der Erfahrung, das alles bisherige falsch war. Für eine ausgeprägte Moha Natur, gibt es jedoch keinerlei Ausweg, sie wird immer nur dem Folgen, was sie zu erscheinen nährt, dem Starken, dem Führer, dem Dealer, dem, der ihnen Zugang zu weltlichen Errungenschaften und Sinnesvergnügen hilft.

Jeder, der schon ein bisschen Enttäuscht, im positiven Sinne, ist wird naturgemäß schon zahlreiche Enttäuschungen, zu dieser Zeit negative empfunden, hinter sich haben. Enttäuschungen sind sehr wichtig den letztlich wollen wir Täuschung los werden und Wahrheit sehen.

Das Dhamma Buddhas und die Gesetzmäßigkeiten wirken auf jeder Ebene der Erfahrung und Einsicht und auch dort wo weder Erfahrung noch Einsicht ist, jedoch kann es in diesem Rahmen nur von außen wahrgenommen werden, den dem involvierten Fehlt es an den Werkzeugen der Beobachtung.

Ein sehr schöne und ausführliche Erklärung über die Unterscheidung zwischen Täuschungen und Enttäuschungen im Bezug von Freunden für jedermann, hat Buddha in der Lehrrede an Sigola, dem Haushälter Sohn in "Sigalovada Sutta: Die Lehrrede an Sigala (http://zugangzureinsicht.org/html/tipitaka/dn/dn.31.0.nara.html)" gegeben. Ein Sutta so wichtig und Grundlagenschaffend und gleichzeitig, wie sollte es anderes sein, von den Freunden im Gewand eines Feindes, so wenig an die Leute gebracht. Nur selten wird man in "Dhamma Zentren" und in Lehrreden von "Dhammalehreren" von diesem Sutta hören und ausführliche Erklärungen dazu bekommen.

Ich möchte hier die Punkte im Bezug der Freunde in der Verkleidung von Feinden nochmal wiedergeben und vielleicht etwas dazu eingehen.

Wie bei allem, und das ist sehr essenziell, sind alle Lehren und Beurteilungen, vorrangig an sich selbst zu messen. Die Person, die nicht von sich glaubt alles richtig zu machen und das beste zu tun, gibt es nicht. Würde man es wissen und verstehen, würde man keine Fehler machen.
Um also Personen wirklich einschätzen zu können, muß man sich der Qualitäten zuerst mal selbst aneignen und es wäre einfach nur heuchlerisch Erwartungen zu halten und Forderungen zu stellen. Der Maßstab für eine gute Beurteilung, ist daher stets das eigene Gewissen und nicht der Abgleich mit einem Bild das man erfüllt haben möchte:

- Namo tassa bhagavato arahato sammā-sambuddhassa -

“Diese vier Freunde, junger Haushälter, sollten als Feind in der Verkleidung eines Freundes verstanden sein:
(A) einer, der den Besitz einer Freunde nachstellt,
(B) einer, der schöne Worte und viele Versprechen macht,
(C) einer, der schmeichelt,
(D) einer, der Ruin bringt.

"Diese vier, junger Haushälter, sollten man als warmherzige Freunde verstanden sehen:
(E) einer, der ein Helfer ist,
(F) einer, der gleich ist, ob nun in Freude oder Schmerz,
(G) einer, der gute Ratschläge gibt,
(H) einer, der nachempfinden kann.

(A) "Auf vier Arten, junger Haushälter, sollte man jemand, als einer, der den Besitz seiner Freunde nachstellt, als ein Feind in der Verkleidung eines Freundes, verstanden sehen:
(i) er macht sich den Reichtum der Freunde zu Nutzen,
(ii) er gibt wenig, aber fragt nach vielem,
(iii) er erfüllt seine Pflichten nur aus Angst,
(iv) er steht nur zu seinem Zwecke bei.

das passende Gegenteil

(E) "Auf vier Arten, junger Haushälter, sollte man jemand als einen, der ein Helfer ist, als warmherziger Freund, verstanden sehen:
(i) er beschützt den Unachtsamen,
(ii) er schützt den Wohlstand des Unachtsamen,
(iii) er wird zur Zuflucht, wenn du in Gefahr bist,
(iv) wenn da eine Schuld entstanden ist, versorgt er mit dem Doppelten als benötigt.


A - E Täuschung:"der den Besitz einer Freunde nachstellt" -> Enttäuschung -> Einsicht: "der ein Helfer ist"

(i) er macht sich den Reichtum der Freunde zu Nutzen - er beschützt den Unachtsamen

Leute "Freunde", Personen in einer Gesellschaft in der man sich aufhält sowie "Lehrer" die nur zum Zweck ihrer Vorteils bedacht sind, warnen und mahnen dich nicht. Sie sind nur darauf bedacht bestenfalls aus deinen Fehlern eine Vorteil zu ziehen. Eine typische Aussage solcher Leute ist "das ist nicht mein Ding" und wenn es dir schlecht ergeht, würden sie als "Buddhisten" vielleicht noch denken "sein Karma". Diese Personen sind nur um dich herum, um dann zuzugreifen, wenn du "stirbst", wenn du nicht achtsam bist. Sie haben ganz und gar kein Interesse etwas zu geben und sind wie Tiere solange an deiner Seite, solange sie sich einen Vorteil erhoffen und genährt werden.
Wahre Freunde Beschützen einem sogar auf Kosten ihrer Vorteile und letztlich auch auf Kosten der Freundschaft selbst. Wenn du unachtsam bist, wenn du im Wahn verstrickt bist, achten sie so gut es geht, dich von Fehlern oder dem Verlust deines Ansehens zu beschützen. Sie halten dich davon ab unheilsames zu tun und schlagen sich nicht einfach nur auf deine Seite, der Beziehung zu liebe. Sie halten dich von Drogen jeglicher Art ab und versorgen dich nicht mit Befriedigungen deiner Süchte. Selbst wenn sie selbst nicht perfekt sind, wissen sie was gut und schlecht ist und stellen das über bindende Handlungen für den eigenen Vorteil.
Vor allem charismatische und reiche Leute haben zumeist einen Freundeskreis und eine Gefolge, das sich aus "Erbschleichern" und "Assgeiers", um sehr eindeutige Ausdrucke zu benutzen, zusammen setzt. Stars und Helden kommen und gehen, und das hat nicht hauptsächlich mit den Stars und Helden selbst zu tun, doch mit der Tatsache, daß alles irgendwann aufgegessen ist und wenn da keine Nahrung mehr ist, verschwinden diese "Freunde".
Man wird immer wieder solche Freunde haben und es ist für einen selbst sicherlich eine gute Lehre und eine überaus gute Hilfe für die Praxis im Geben, solche Leute oder "Hungrige" Geister, mitzuversorgen und es wäre nicht gut, diese mit einer Abwägung "wieviel hat er mir eigentlich schon gegeben" auszuschließen aber man sollte sich nicht erwarten, etwas zurück zu bekommen und sich mit diesem Umstand ihres Unvermögens abfinden, in Mitfühlender Weise und sich auch nicht zu sehr über sie identifizieren. Wenn man noch schlechte Einschätzung hat, dann kann es sogar sein, daß man diese zwei Arten der Freunde verwechselt und erst in wirklichen Krisensituationen merkt, was dahinter steckt.

(ii) er gibt wenig, aber fragt nach vielem - er schützt den Wohlstand des Unachtsamen

Menschen heutzutage sehen alles als Selbstverständlichkeit an, sie holen sich was immer gratis ist ohne sich dafür auch nur zu bedanken und wenn es geht, suchen sie dann auch noch nach allen Möglichkeiten, dieses auszubauen und verstecken sich auf verschiedenste Art. Ein gutes markantes Beispiel sind die Wesen im Internet. Sie saugen und nehmen wo es nur geht und diese oder jene Errungenschaft ergattert beschweren sie sich noch über diese Geschenke, wenn man wissen möchte wie ekelig diese Leute sind, muß man sich nur in den diversen Support-Foren aufhalten. Leute die viel wünschen aber nichts geben, sind Arbeit nicht gewohnt, wissen nicht was Arbeit heißt und sie haben kein Verständis für Opfern und Großzügigkeit. Sie haben die Auffassung, daß ihnen Dinge zustehen, daß ein Freund ein Ernährer ist, das Eltern verpflichtete Ernährer sind, das der Staat dazu verpflichtet ist sie zu ernähren, das die für ihre kleines Opfer von Hochhäuser als Gegenleistung erwarten können.
Auf der anderen Seite sind da Leute, die um dein Vermögen und Ansehen bedacht sind. Nicht nur das sie sich selbst im Bezug auf ihrer Forderungen einschränken, haben sie so viel Empathie und Beobachtungsgabe auf dein Ansehen und deinen Besitz aufzupassen. Wenn du in einem Wahn steckst, oder gerade betrunken oder verliebt bist, achten sie so gut es geht auf deinen Wohlstand, auch wenn sie dich selbst in dieser Situation nicht darauf aufmerksam machen können. Sie merken, wenn sich jemand einschleicht und nicht ehrlich ist oder auf deinen Besitz äugelt und würden niemals denke "das ist seine Sache, um die muß er sich selbst kümmern". Wenn du im Rausch bist oder deine Sinne Wahnverhaftet verlierst und tobend oder gleichgültig all dein Vermögen und Ansehen außer acht lässt, auch wenn er dich nicht aus deinem Zustand bekommen kann, sammelt er all dein weggeworfenes Vermögen auf und gibt es dir zu einem späteren Zeitpunkt zurück sodaß dein erarbeitetes Gut, auch wenn du die Fassung verlieren solltest nicht verloren geht.

(iii) er erfüllt seine Pflichten nur aus Angst - er wird zur Zuflucht, wenn du in Gefahr bist

Feinde im Mantel eines Freundes erfüllen Pflichten nur aus Angst. Ein vielleicht bezeichnendes Sprichwort ist "wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse". Angestellte und Mitarbeiter sind heute zumeist von dieser Art. Sie arbeiten tun Dinge nur aus der Angst um ihren Verdienst. Auch gibt es Leute, die aus Angst deine Freundschaft zu verlieren ihre Pflichten tun. Sobald diese Angst weg ist und sei es nur einen Moment, dann wenn du nicht Hinblicken kannst, sind sie faul und nachlässig, haben kein Interesse ihre Sache zu tun, weil sie alles nur in der Angst um ihrer Vorteile, ihre Beziehung ihr Vergnügen tun. Sobald eine andere Angst dominanter ist sind sie weg. Solche Leute mögen dich durch den Anschein, daß sie hinter dir stehen, dich mehr in Gefahr bringen, als jene, die nicht hinter dir zu stehen scheinen. Zuerst nutzen sie deine Position und dienen das ab, was die Beziehung erhält aber wenn wirkliche Gefahr aufkommt und Angst die großer ist als die Angst dich als Nahrungsplatz zu verlieren sind sie weg.
Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die dir vielleicht nicht so erscheinen, als würden sie hinter dir stehen und vielleicht sogar als nicht Pflicht bewußt erscheinen, doch mit unter stellt es sich heraus, daß jenes, daß du als erwartete Gegenpflicht gesehen hast, nicht wirklich eine ist oder in ganz anderer Weise vergütet wird. Menschen, die dir in Not keine Zuflucht geben und da mag es tausende Ausreden geben, kann man nicht als Freunde ansehen. Dabei ist jedoch wichtig aufzupassen, daß es sich auch um Not handelt und nicht um Forderung oder Flucht aufgrund von eigenem Wahn. Ganz egal wie groß und mächtig die Gefahr auch sein mag, gibt einem ein Freund all den Schutz den er Teilen kann.

Die zwei Aspekte sind aber auch leicht und gut zu verwechseln. So kann es gut sein, daß du berechtigter und letztlich erzieherisch einem Satz von Prügeln ausgeliefert bist und dein Freund dir nicht beisteht. Das hat aber nichts damit zu tun, weil er Angst hat, er hat keine Angst deine Freundschaft zu deinem Wohl zu verlieren, aber Angst sich auf deine Seite zu stellen, sodaß du den Fehler wieder machst und nicht zu verstehen beginnst. Jemand der einer übergeordneten Bindung zu gute Moral und Tugend überschreitet und Position für dich einnimmt, auch wenn es nicht gerechtfertigt ist, ist jemand, der aus Angst, aus Angst um seinen Nährboden in der Beziehung und Gruppe, für dich einsteht. Solches ist nicht als Gefahr zu sehen, auch wenn die Prügel, von denen er dich abhalten könnte weh tun. Dieser Punkt ist also nicht mit der gewöhnlichen "Gang-Freundschaft" zu verwechseln da diese nur aus einer Pflicht "für unsere Freundschaft" und aus Angst sie zu verlieren, für dich einsteht. Die meisten "Heroischen" Taten zwischen Freunden der gewöhnlichen Art, erfolgen aus Angst die Identifikation der Gruppe zu verlieren und sind als wahre Freundschaft über die Grenzen der Identifikation hinaus wertlos, spätestens dann, wenn sich der Nährboden dieser Identifikation auflöst: der Wahn, die Sache für die man sich zusammen geschlossen hatte.

(iv) er steht nur zu seinem Zwecke bei - wenn da eine Schuld entstanden ist, versorgt er mit dem Doppelten als benötigt

Zu seinem Zwecke einstehen bedeutet, daß er nur so lange da ist, solange er einen Profit aus der Beziehung zieht. Meist sind unausgesprochene Ziele Hintergrund einer Beziehungserhaltung und der Freund nur Mittel zum Zweck. Das reicht von sexueller Befriedigung über Spaß und Gesellschaft sogar bis zum Erwachen. Leute bedienen sich Freunden und Beziehungen um Vorteile für sich heraus zu ziehen und sobald diese nicht mehr Absehbar sind, sind sie weg und werden dir nie wieder behilflich sein. Wenn du zum Beispiel im Weg für einen Zugang zu anderen Freundschaften bist, mußt du abgeworfen werden. Solche Freunde sind früher deine Feinde als du dir erdenken kannst und werden dich auch als Gegener noch lange ausnützen.
Ein wahrer Freund ist jedoch darauf bedacht nicht nur seine Pflichten und deine Wünsche zu erfüllen, sondern gibt dir alles doppelt und dreifach ohne einer Erwartung daran zu knüpfen. Er düftelt nicht herum, wie er alles auf die Reihe bekommen könnte, daß er so wenig wie möglich Verlust hat, sonder gibt dem notwendigen noch eines drauf. Er wartet auch nicht darauf das du um etwas bittest sondern ist bedacht und aufmerksam was deine Bedürfnisse betrifft. Ein guter Freund stellt nicht in den Raum "wenn er was braucht, wird er schon kommen" oder sagt, "wenn es zu wenig ist, bitte sag es" um ja nicht zu viel zu geben und vielleicht unnötig etwas von seinem Besitz zu verlieren, sonder gibt großzügig und ungefragt.

Dieses soweit zu dem ersten Feind in Verkleidung: "einer, der den Besitz einer Freunde nachstellt" und dem Freund oft ungesehen "einer, der ein Helfer ist.

Unter Besitz kennen wir vier Arten:
* Unterkunft/Aufenthaltsort
* Unterstützern/Freundeskreis/Familie/Gruppe
* Errungenschaften/Werkzeuge/Mittel/Talente
* Einsicht/Wissen/Dhamma

Mehr zum Geiz und Knausigkeit, daß hier als Thema gut dazu passt sie "Knausrigkeit - Geiz und Neid (http://forum.sangham.net/index.php?topic=693.msg2054#msg2054)"


/me wird nun kurz einem Körper ein Freund sein und ihn dennoch versuchen ihn nicht verwöhnen  :) und wird diese pasavanas kurz unterbrechen.
Title: Re: Vier Freunde als Feind in der Verkleidung
Post by: Dhammañāṇa on September 13, 2013, 02:45:27 PM
Hier an dieser Stelle möchte ich etwas herausstreichen, daß die Suche nach guten Freunden zwar wichtig ist, der Erfolg sich aber erst daraus ergibt, daß man selbst die Eigenschaften eines guten Freundes annimmt. Selbst wenn man keine Freunde finden mag, heißt das nicht, daß man für andere nicht desto trotz Freund sein kann und bleibt und gleichzeitig Schutz ein gut Freund zu sein, Feinde im Gewand von Freunden anzuziehen. Für jene stellt man eine Gefahr dar demaskiert zu werden und nicht nur erwarteten Vorteil, sondern auch schon besitzenden Vorteil zu verlieren.
Freund zu sein schützt daher in zweierlei Hinsicht, wohingegen Freund zu spielen um Freunde zu finden in zweierlei Hinsicht zum eigenen Nachteil ist.

Hier nun über den "Lageabchecker" und den oft zu unrecht als leidig erachteten Freund:

- Namo tassa bhagavato arahato sammā-sambuddhassa -

(B) “Auf vier Arten, junger Haushälter, sollte man jemand, als einen, der schöne Worte und viele Versprechen macht, als ein Feind in der Verkleidung eines Freundes, verstanden sehen:
(i) er erfüllt freundlich Dienste als Gegenleistung aus der Vergangenheit,
(ii) er erfüllt freundlich Dienste als eine Vorleistung für die Zukunft,
(iii) er versucht Ansehen durch leere Worte zu gewinnen,
(iv) wenn eine Möglichkeit für einen Dienst ansteht, erklärt er, es sei nicht fähig oder mittellos.

(F) "Auf vier Arten, junger Haushälter, sollte man jemanden, als einen, der gleich ist, ob nun in Freude oder Schmerz, als ein warmherziger Freund, verstanden sehen:
(i) er legt seine Geheimnisse offen,
(ii) er hält die Geheimnisse des anderen bewahrt,
(iii) im Unglück läßt er einen nicht im Stich,
(iv) selbst sein Leben opfert er.


(B - F) Täuschung "der schöne Worte und viele Versprechen macht" -> Enttäuschung -> Einsicht: "der gleich ist, ob nun in Freude oder Schmerz"

(i) erfüllt freundlich Dienste als Gegenleistung aus der Vergangenheit - er legt seine Geheimnisse offen

Leute die für kein besseres Unterwegs sind möchten keine Schulden haben, da jede Schuld eine Gegenleistung erwartet und im Wissen, das sie nicht bereit sind Opfer zu bringen, setzen sie alles daran, daß Auszugleichen, was sie müssen. Zum Zwecke ihres Ansehens, zum Zwecke einer Aufrechterhaltung der Nahrungsquelle Beziehung, zum Zwecke eventueller Zukünftiger Möglichkeiten und um sich die Türen in alle Richtungen offen zu halten. Sie legen deine Dienste auf ihre persönlich geeichte Waagschale und dienen ab, was sie zum Selbstzweck abdienen müssen. Schritt für Schritt eichen sie dann die Waage in ihrer Richtung. "Zeig mir deines, und ich zeig dir meines", ist das Geschäft, stets auf Sicherheit und Vorteil in jeder Hinsicht bedacht und nur in äußerster Not und unter Druck, gleichen sie etwas aus. Nie würden sie Abstriche ihres Persönlichen im Voraus oder gar ungefragt tun.
Ein wahrer Freund legt jedoch seine Schätze offen, läßt dich an allem Teilhaben und beansprucht nur sehr wenig bis gar keinen Privat- und Geheimnisseraum. Er weißt das er im Schutz der Persönlichkeit mehr zu verlieren hat, als dieses Aufzugeben und er tut dieses nicht als Gegengeschäft, weil du deines gezeigt hast. Er weiß, daß er mit offenlegen nur gewinnen kann und wenn es eine angebrachte Rüge und ein Tadel für falsches ist. Doch legt er seine Geheimnisse nicht deshalb dar, um dich zu beeindrucken, sondern um dir Klarheit zu verschaffen. Viele Leute handeln auch mit ihren Geheimnissen und binden andere später damit: "Wenn du das vertratest, dann verrate ich deines in gleicher Weise" ist der Druck unter dem man dann steht. Ein guter Freund verrät dir daher keine Geheimnisse um diese aus Druck zu benutzen, oder die dir zum Druck werden. Er legt dir all das offen, was dir schaden könnte, wenn du es nicht weist und jenes, daß dich erleichtert und dich freier macht.

(ii) er erfüllt freundlich Dienste als eine Vorleistung für die Zukunft - er hält die Geheimnise des anderen bewahrt

Dieser Punkt schlägt in die selbe Kerbe wie der zuvor genannt. Hier ist es die Spekulation und Gier mit dem zukünftigen Vorteil und weniger die Angst der Schuld. In Erwartung einer Erfüllung mögen einem vermeintliche Gönner umschwirren, nicht aber weil sie Großzügig sind, sonder sich Vorteile erwarten oder eine Nahrungsquelle, eine Beziehung aufrecht erhalten wollen. Solange Aussicht ist auf Gewinn, werden sie freundlich und dienen zur Seite stehen. Ist dieses nicht mehr absehbar oder tun sich bessere Dinge auf, sind sie weg und werden zu allerletzt sogar Ausgleich für ihre freundlichen Dienste Verlangen. Das ist das was man Enttäuschung im Sinne von nicht erfüllt bekommen, was man erwartet, nennt. Zu großen Scheidungsstreitigkeiten und Trennungskonflikten kommt es nur deshalb, weil man zuvor in Erwartung etwas zu bekommen gegeben hat aber ganz und gar nicht, wenn man gerne gegeben hat. Leute die in diesem Masse enttäuscht sind, deren Investition nicht aufgegangen ist, sind Leute, die Dienste in Erwartung einer Vergütung vorgeleistet haben. Da diese Art der Falschheit so schwer wiegend ist, leiden Opfer ihrer Falschheit durch schwere Enttäuschung sehr stark darunter. Den Unterschied zwischen Feind und Freund lernt man oft erst in der Trennung, in der Aufgabe des gemeinsamen Futtertroges kennen. Auch wenn sie zu diesem Zeitpunk die Möglichkeit hätten, als ihrer zuvor vielleicht nicht reinen Absicht einen Verdienst durch Loslassen zu machen, fackeln sie diesen Haufen an "Anscheinsverdiensten" ab und lassen, wenn sie den eigenen Fehler in der Sache nicht erkennen, das ganze zum wie sagt man "Rosenkrieg" werden dessen Feuer sich aus allem was investiert und erarbeitet wurde genährt wird. Seinen es nun Besitztümer, Kinder, Ansehen... was auch immer.
Ganz modernen "Freundschaft" ist ja Kredite zu geben. Das ist alles andere als Freundschaft und sollte als Feind betrachtet werden. Leute, die aus welchem Grund auch immer Kredite geben sollte man meinen, auch wenn es noch so vorteilhaft erscheint. Sie machen nicht frei, sondern zwingen dich in eine Sklaverei. Nichts ist Unsinniger als diese zum Beispiel heute populäre Kreditgeberei und sie auch noch als Dana oder Freundschaftlichen Dienst zu verkaufen. Entweder ist man motiviert Einfluß zu nehmen, oder man ist grundsätzlich so geizig, daß man nichts ohne einer Rückvergütung von sich gibt.
Ein Guter Freund hingegen wahrt unter allen Umständen das gute Wohl und das gute Ansehen seiner Freunde und halten sie von Verschuldung auch in der eigenen gegensätzlichen Beziehung fern. Was immer er an Schätzen und Geheimnisse von dir kennt, wird er nicht dazu benutzen um sich einen Vorteil daraus zu verschaffen. Selbst wenn er sich verteitigen müsste, würde er nicht auf deinen Reichtum in Ansehen und materiellen Besitz zurückgreifen. Was immer du ihm anvertraust, wird er nicht zu deinem Nachteil nutzen. In gewisser Massen muß man hier aber auch aufpassen. So kann es durchaus sein, das dich ein Guter Freund schlechtem Besitz zu entledigen verhilft. Da kann es durchaus sein, daß er zu dem Mittel des Schams greift, wenn du eine einen schlechten Besitz hast und diesen für gut hältst. So kann es sein, daß er dir hilft deinen Geiz zu zügeln, auch wenn er der einzige ist, den du das Geheimnis anvertraut hast. Aber nicht in einem Maße, daß dir von Nachteil ist. Wenn du einem Freund ein Geheimnis anvertraut hast, dann genügt oft auch nur ein Räusper oder ein Blick im richtigen Moment und du verstehst den Grund des Druckes der dir um das Geheimnisses entsteht.

(iii) er versucht Ansehen durch leere Worte zu gewinnen - im Unglück läßt er einen nicht im Stich

Wer kennt sie nicht die Prediger, Schönredner und Seitenweise Kommentare schreibenden *schmunzel* die aber auch nichts so tun, wie sie zu versprechen scheinen. Sie reden davon was man nicht alles machen könnte, stellen ihre Meinungen ins Rampenlicht und machen aber auch gar nichts, was nur annähernd von nutzen wäre. Wenn sie konkret gefragt werden, weichen sie aus. Wenn man sie auffordert Stellung zu beziehen, sind winden sie sich mit netten Worten heraus und wenn man ihn braucht ist er zu leicht fort wie seine Worte. Leute dieser Art haben oft eine ganz Schar von Freunden, die einem PR-Dienst gleich kommen. Darsteller und Schauspieler, talentiert in Theaterwissenschaften und gekonnte Selbstdarsteller sind nur selten gute Freunde sondern vermögen dir eine Illusion darzustellen, die es als solches in der Realität nicht gibt. Diese Leute lassen dich naturgemäß alleine, wenn es schmutzig und unangenehm wird. Wenn es darum geht anzupacken und wenn die Späne fliegen. Sie treten auf am Beginn deiner großen Unternehmung und sie präsentieren sich auf kosten deiner Erfolge und in den Tiefpunkten sind sie weit, wenn es um wahre Opfer geht, sind sie weit und breit nicht zu sehen. Wenn die Diskussionen schwierig werden klingelt ihr Telefon, wenn alles glatt läuft haben sie Zeit um sich in dem Glanz der vorübergehenden Erscheinung zu Sonnen.
Anders hingegen sind jene, die nicht dann auf der Showbühne sind, wenn die Vorhänge offen sind, sondern stets im Backstage mit dir Schuften, die den Müll nach dem Gelabe der Meute aufräumen helfen und dann da sind, wenn alle anderen sich verdrücken. Um Begleitung in den Höchen des Lebens braucht man sich nie zu sorgen, da sind ganze Nationen hinter einem, aber wenn es unangenehm wird, wenn man sich schmutzig machen muß, um etwas beizutragen, gibt es nur wenige, die einem zur Seite stehen. Aber auch hier sei Bedacht genommen, daß Wille und Not zwei verschiedenen Dinge sind. So kann es durchaus sein, daß ein guter Freund deine Wahnverfangenen Dinge nicht unterstützt, sodaß du selber deine eigentliche Not erkennen kannst. Starke Begierde nach diesem oder jenem ist nicht das selbe wie Not und manchmal ist es notwendig, daß man einen Freund im Stich läßt, um ihm aus seiner wahren Not zu helfen. Doch das zu beurteilen, sollte man wirklich genau und gewissenhaft in sich selbst Prüfen und nicht etwas als Ausrede für Nichthelfen verwenden. Wir sind oft sehr kreative wenn es um Rechtfertigung zur Nichtanteilnahme geht und nur selten ist es der Fall, daß es nicht auf Eigennutzen oder Ansichten beruht.

(iv) wenn eine Möglichkeit für einen Dienst ansteht, erklärt er, es sei nicht fähig oder mittellos - selbst sein Leben opfert er

Stunden, Tage, Monate und Jahre vermögen es Leute Pläne zu schmieden, sich gegenseitig warm zu halten, sich der bezeichneten Sichtweisen gefällig zeigen und dieses als Boden für die Nahrung der Gemeinschaft zu betreiben. Wenn man nun aber eine Sache anpackt oder das besprochene Umsetzt, oder die Versprechen abberuft, sind sie nicht und aber auch gar nicht in der Lage diese zu Erfüllen. Es waren ja nur Gedanken... "Das kann ich nicht", "Das ist mir zu groß", "Ich habe gerade selber Probleme", "Das ist gerade ein schlechter Zeitpunkt", "Diese Weise passt mir nicht so ganz"... Eintausend Dinge stehen da im Raum gegen loslassen, oft sogar gegen einfach seine Schuldigkeit tun. Da tauchen sie auf und versprechen dir etwas zu tun, und wenn sie sehen, das es nicht nur geredet ist, sondern mit Arbeit, loslassen und überwinden zu tun hat, fallen ihnen tausend Ausreden ein. "Na wenn es so und so wäre, dann wurde ich schon... aber so, nein so passt es mir gerade nicht. Gut dazu passen tun auch die beispielhaften Punkte über Faulenzerei in dem Sutta „Er arbeitet nicht und sagt: (i) das es zu kalt ist (ii) das es zu heiß ist (iii) das es zu spät am Abend ist (iv) das es zu früh am Morgen ist (v) das er zu hungrig ist (vi) das er zu angegessen ist." das natürlich nur ein kleines Spektrum ist. Heute üblicher sind Aussprüche wie "Ist mir zu anstrengend", "Macht mir keinen Spaß", "Da fühle ich mich so gezwungen", "Das schränkt meine Freiheit ein"... Diese Leute haben nicht zu arbeiten gelernt, haben nicht gelernt opfer zu geben und machen Versprechen nur aus dem Grund zu gefallen. Sie werden ihre Schulden nicht los und verstricken sich immer wieder aufs Neue in so etwas. So ziehen sie von einer "Freundschaft" zur nächsten, bis sie so sehr das Gesicht verloren haben, daß sie auch dort wieder verschwinden.
Ein guter Freund fürchtet nicht darum eigenes zu Verlieren um dir behilflich zu sein. Koste es was es an Besitz und Ansehen wolle. Wenn du ihn wirklich brauchst ist er mit all seinem Vermögen da auch wenn es nicht viel sein mag. Ein Freund Schutz deine guten Dinge und deinen Weg in der Not auch mit seinem Leben. Verlost von Ansehen oder Beziehung zu jenen, die dieses nicht verstehen, fürchtet er nicht. Da mag dagegen stehen was will, läßt er sich nicht auf Korruption ein. Zu diesem Punkt sein vielleicht gesagt, daß sein Leben geben für eine Beziehung damit nicht gemeint ist und auch nicht für einen Willen, jedoch für wirkliche Not und zu wahrem Schutz. "Helden" die sich aus Gangverhalten schlagen sind keine Freunde, sonder tun diese ihren Identifikation und ihrem Nährboden zu liebe. Das ist hier sehr wichtig zu unterscheiden. Wie bei allen Dingen geht es immer um objektive Notwendigkeiten und nicht um Gegenstandsbezogene.

Dies zur Gegenüberstellung des Täuschers "der schöne Worte und viele Versprechen" und der Erhabenheit des Freundes "der gleich ist, ob nun in Freude oder Schmerz"
Title: Re: Vier Freunde als Feind in der Verkleidung
Post by: Dhammañāṇa on September 13, 2013, 04:50:24 PM
Wie schon in den vorhergehenden Punkten oftmals angedeutet, ist der Schmeichler die größte Gefahr, dient ja alles nur dazu eine Falle zuschnappen zu lassen. Jeder Lehrer und jeder Freund kann mit Sicherheit als Schlingenausleger bezeichnet werden, wenn er stets warme und angenehme Worte verwendet. Man sollte nichts mehr meiden als "Bauchkrauler" und "Honig-ums-Maul-Schmierer". Die gilt ganz besonders im Dienstgeber- oder Vorgesetztenbereich. Es gibt nichts schlechteres als "Untergebene" zu haben, die keine Kritik üben, denn sie sich nur da um sich zu an allem was leicht geht zu nähren. Neben all den Feinden, die einem um Besitz und Ansehen bringen mögen, sind jene die am meisten zu fürchten sind, denn sie sehen die Beziehung als ein Instrument der Bindung und Vereinnahmung und scheuen nicht dafür dich über deine Eigenschaften zu ihrem Zweck zu belügen.

- Namo tassa bhagavato arahato sammā-sambuddhassa -

(C) “Auf vier Arten, junger Haushälter, sollte man jemand, als einen, der schmeichelt, als ein Feind in der Verkleidung eines Freundes, verstanden sehen:
(i) er steht hinter den schlechten Taten seiner Freunde,
(ii) er lobpreist die guten Taten seiner Freunde nicht,
(iii) er lobt einen in Anwesenheit,
(iv) er redet schlecht in seiner Abwesenheit.

(G) "Auf vier Arten, junger Haushälter, sollte man jemanden, als einen, der gute Ratschläge gibt, als ein warmherziger Freund, verstanden sehen:
(i) einer, der einem von ungeschickten Taten abhält,
(ii) einer, der zum Geschickten anregt,
(iii) einer, der einen aufklärt, was man nicht weiß,
(iv) einer, der den Pfad nach oben weist.


C-G) Täuschung: "einen, der schmeichelt" -> Enttäuschung -> Einsicht: "der gute Ratschläge gibt"

(i) er steht hinter den schlechten Taten seiner Freunde - einer, der einem von ungeschickten Taten abhält

Leute die hinter schlechten Taten stehen ist die übliche Erscheinung von Sippe und Gang. Die aller niedrigste Art der Bindungspflege und leider die häufigste in sogenannten Dhammazentren und auch in Foren. Dumm und gierig, ihrer eigenen Anhaftungen reflektiert sehend, stellen sie sich auf die Seite des "Opfers" der nur deshalb auftritt, weil er Anerkennung sucht, nicht aber Rat. Oder sie umgarnen einen Ratsuchenden mit Unsinn der dann mit Mitgefühl, Liebe und Recht gerechtfertigt wird. Desto dümmer das Ofper, desto lieber für diese Art der Leute. Zumeist suchen sie ihre Anhänger und Freunde in Randgruppen und unter den Armen um sich dort als ihr Held darzustellen und damit fiktive Verbindlichkeiten schaffen. Sie preschen nach vorne für ihre Identifikation, wurden aber nie der Wahrheit getreu sein. Sie nehmen Stellung und damit bringen sie die anderen dazu auch Stellung zu nehmen zu einem späteren Zeitpunkt. Sie klagen Mitgefühl und Einfühlsamkeit ein, aber im Grunde wollen sie nur ihre Anhaftungen bewahren und hierfür Gemeinschaft und Gruppe bilden. Es gibt nichts das mehr zu meiden ist, als Leute, die nicht offen Kritik an einem üben. So wie dieses Beispiel, daß hier der Ursprung dieses Themas war, wo die Leute anstatt der jungen Dame zu sagen, daß sie sich lieber mal ansehen sollte warum sie so Geizig ist und Erwartungen hegt, sich auf ihre Seite schmeißen und den Konflikt damit zu Gunsten ihrer Vorteile und zum Erhalt ihres eigenen Unvermögens schurren. Diese Einstellung passiert auf einer Vorstellung von Recht, nicht aber aus dem Bewußtsein, das da Gaben und Opfer sind. Freundschaft die auf Schmeichelei und auf meist höhere Ziele aufbaut, dem Gruppenziel, ist wie die Freundschaft von Hunden und Rudeltieren. Schwanzwedelnd suchen sie nach Nahrung im Rudel, umgarnen was immer Futter bringen mag, ernähren sie sich über ihre Ausgelegten Fallen und gehen auf Beute. Sie wurden nie zum Schaden ihrers eigenen Ansehens zu höherer Tugend aufrufen und Friede wie auch Wahrheit liegt nicht im Vordergründigen Interesse. Sie loben was immer sie selbst an Unvermögen haben, loben Sinnlichkeit, loben Vergehen, rechtfertigen Vergehen, Sprechen dem "Opfer" als Verbündeter zu und haben nur Interesse Ihre Ansichten und schlechten Gewohnheiten zu rechtfertigen.
Wohingegen der wahre Freud nicht davor zurückschreckt gar seine Beziehung mit dir auf's Spiel zu setzen um dich von schlechten und unheilsamen Taten und Denkweisen abzubringen. Ein wahrer Freund würde nie zum Wohle der Beziehung Tugend auf geben und nie wurde er Seite beziehen, wenn du ihm Wahn Unsinn machst. Ja er wurde dich sogar ins Gefängnis schicken und dich vor den Richter Schleppen um dich von unheilsamen Dingen abzuhalten. "Helden" und Gangverhalten, man kann mit ruhigem Gewissen auch Sangha-Verhalten dazu sagen, wenn man diese heuchlerischen Beziehungsgruppen betrachtet. Es ist sehr traurig was viele auf Kosten des Gruppen und Gemeinschaftsbilden alles für Untaten tolerieren und diese zum Wohle der Gruppe, der Freundschaft auch noch als Mittel der Politik und des Verbindlichmanches tun. Diese Tradition ist, so muß man offen sagen, unterwandert und gesäumt von Leuten die sich dieser Mittel bedienen, oftmals unbewußt aber vermehrt immer mehr zum Gruppenwohl, das sie über heilsames stellen.

(ii) er lobpreist die guten Taten seiner Freunde nicht - einer, der zum Geschickten anregt

Untugendhafte und Vertrauenslose Personen, loben nicht und wenn sie loben dann nur um sich darzustellen. Sie sind nicht da um zu helfen, sie sind da um zu konsumieren und andere zu Loben, speziell ihre guten Taten zu loben, würde bedeuten, die eigenen schlechten Punkte sichtbar zu machen. In diesem Sinne und in diesem Rad, schrauben sie ihren "Freundes"-Kreis nach unten. Gute Taten sind Tabu, weil sie Druck für einen selbst erzeugen, auch haben sie kein Interesse daran, daß der "Freund" eine zu gute Stellung und Ansehen bekommt. Neid und Geiz um ihre Stellung bewegt sie dazu zu schweigen, wenn gutes passiert "Pahh, das kann ja jeder" oder "wie steh ich dann da?" sind ihre Gedanken, die sie davon anhalten gutes, geschicktes und heilsames zu Loben. Sich schrecken jedoch nicht davor zurück unheilsames und schlechtes, das zum Wohle ihrer Begierde, der Gruppe und Gruppenzielen dient zu loben aber alles was sie in einen Nachteil bringen könnte oder sie herabsetzen würde, würden sie auch bei offensichtlicher Klarheit der Tat, nicht loben. Lob für gutes ist heute in dieser Gesellschaft verpönt, da die Leute generell sehr untugenhaft sind und sich beschämt fühlen wurden und das hätte keinen guten Einfuß auf das Ansehen der eigenen Person.
Hingegen der wahre Freund scheut nicht davor zurück auch gegen den Strom der gesamten Welt zu heilsamen und geschickten Handlungen anzuregen und sie zu befürworten, selbst wenn es auf Kosten seiner Beziehung geht. Niemals würde er seinen Freund binden anstelle ihn die Freiheit zu Besserem zu geben. Er ermutigt unentwegt gute Wege zu gehen auch wenn er dafür jeder Kritik ausgesetzt ist und er ist nicht nachgiebig darin und steckt jede Verletzung die dabei aus Gegenwehr entsteht ein und hält daran fest. Niemals würde er zum Wohle eines imaginären Gruppen oder Beziehungszieles unheilsame Handlungen dulden und selbst seine Unternehmungen und seine Wohlstand würde er hinter diese Vorrangige Pflicht stellen. Keine Stunde läßt er aus dich zu gutem Anzuregen, wie eine Mutter ihr ungezogenes Kind unaufhörlich dazu bringen versucht gutes Qualitäten und Handlungen anzunehmen.

(iii)(iv) er lobt einen in Anwesenheit, er redet schlecht in seiner Abwesenheit

Feinde in der Verkleidung von Freunden nutzen Lob und Tadel ebenfalls, aber zum Zwecke sich einen Vorteil zu verschaffen und ihre Stellung auszubauen. Sie loben öffentlich um an dem was von allen gut empfunden wird, mitzunaschen. Sie tadeln im Hintergrund jenes was von vielen als Falsch gesehen wird und versuchen sich alle warm zu halten. Es ist wirklich beschämend andere im Hintergrund oder in der eigenen Gruppe schlecht zu machen, nur um sich in der eigenen Gruppe zu stärken und sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen und es ist auch beschämend, wenn man heimliche Lästerer dann dort und da buckeln und Loben sieht. Falschheit ist ihr zweiter Name und sie sind nur auf ihren Vorteil bedacht und ihre Interessen. Partei suchen sie auf allen Ebenen und in jeder nur denkbaren weise und nutzen die Mittel von Lob und Tat zu ausschließlich ihren Zwecken. Ganz modern sind ja überall diese Sozialplattformen, wo Leute dann in Verkleidung auftreten und über ihre Männer, Frauen, Freunde, Gruppen,.. was auch immer herziehen und sie schlecht machen. Freunde oder Beziehungen die man unterhält schlecht zumachen, ist wie wenn man sich selbst alle Wurzeln abschneidet. Gar gibt es Gruppen, die sich ausschließlich auf solche Dinge stützen und ihre Bindungen die sie haben in Verruf ziehen. Sie lassen sich aus über ihre Eltern, ihren Ehegatten, ihre Frau, ihre Lehrer, ihre Freunde. Einfach nur erbärmlich und haben keinen Mut, wenn es ihnen wirklich darum wäre, etwas zu klären, die Leute direkt anzusprechen und sie einzuladen.
Auch hier ist aber immer wichtig zu verstehen, ob es für ein Gutes oder ein Schlechtes ist. Um der Gruppe und Beziehung wegen so etwas zu machen ist immer schlecht, soetwas zu machen, um zu einem guten zu Treiben, was vielleicht nicht im Interesse der Gruppe ist, mag durchaus legitim sein.

(iii)(iv) einer, der einen aufklärt, was man nicht weiß - einer, der den Pfad nach oben weist.

Ein guter Freund ist nicht geizig mit dem was er weiß, und es ist wie mit allem was er teilen kann, er wartet nicht darauf gebeten zu werden sondern gibt ungefragt und sicher nicht in einer Weise die knausirg und abschätzend ist. Kein Geheimnis wahr er zu seinem Vorteil und zur Positionierung und Wertmachen seiner Stellung. Selbst wenn nichts mehr da sein würde um den anderen zu Binden, würde er dennoch versuchen auch die kleinsten Dinge zu erklären. Ein Freund macht nicht abhängig von seinen Talenten und Wissen und er ernährt sich nicht von seinen Freunden und von Beziehungen. Er gibt was immer er weiß und kann und vielleicht auch noch in geschickter Weise, sodaß man es versteht. Ein Freund erwartet auch nicht, Wissen von dir zu bekommen auch wurde er nicht fragen, denn er selbst weiß die Qualität von Gabe zu schätzen und auch die Hemmnisse die einer haben mag um zu teilen kennt er und hat Verständnis dafür.
Und ein Guter Freund zeigt stets den Weg nach oben, den Weg in die Freiheit und mag es alles kosten woran er hängt, auch seine Freundschaft gibt er auf um seinen Freunden den Weg nach oben, den Weg in die Unabhängigkeit, den Weg der in die Ungebundenheit führt zu zeigen. Nicht stellt ein guter Freund niedrige Ziele und Sinneslüste über den Weg nach oben jeder der dich nach unten zieht, dich zu binden versucht dich verleiten möchte, ist als Feind anzusehen. Nur jene, die Freiheit geben, dir zur Freiheit verhelfen sind als wahre Freunde anzusehen. Hier sind vielleicht die üblichsten Versuchungen der Feinde im Gewand von Freunden aus dem Sutta gut aufgezählt:

"Freunde" die dich anregen:

(a) "Sich Berauschendem hingeben, welches Betörung und Kopflosigkeit erzeugt (http://zugangzureinsicht.org/html/tipitaka/dn/dn.31.0.nara.html#intox);
(b) durch die Staßen ziehen, zu unpassenden Zeiten;
(c) vergnügliche Veranstaltungen frequentieren;
(d) Hingabe in Spiel, das Kopflosigkeit erzeugt;
(e) Beziehungen mit schlechten Gefährten pflegen;
(f) Hang zur Faulenzerei.


sind Leute, die dich auch die niedrigen Fährten und nach unten ziehen. Die Auswirkungen dieser Dinge im Detail sind im Sutta zu finden.

Generell ist jemand der bindet jemand der fesselt, zu Zwecke der Bindung und Beziehung, einem höheren Gruppenziel und was immer für Ideal abseits der Freiheit vom Leiden, nicht als Freunde zu sehen. Selbst wenn gute Freunde nicht den Weg weisen können oder selbst nicht dazu bereit sind, binden sie dich nicht fest und ermutigen dich zu jedem Schritt zur Unabhängigkeit.

Das ideal eine guten Freundes, der den Weg nach oben weist und nicht nur für seinen eigenen Nutzen zieht ist sicher in diesem Sutta in der letzten Strophe wiedergegeben:

- Namo tassa bhagavato arahato sammā-sambuddhassa -

Auszug aus:
Jivaka Sutta: An Jivaka (http://zugangzureinsicht.org/html/tipitaka/an/an08/an08.026.than.html)
(Was es heißt ein Laienanhänger zu sein)
"Und in welchem Maße, Herr, ist einer ein Laienanhänger, der in beidem, für sein eigenes Wohl, als auch zum Wohle anderen übt?"

"Jivaka, wenn ein Laienanhänger selbst großartig im Vertrauen ist, und andere dazu anhält großartig im Vertrauen zu sein; wenn er selbst großartig in Freigiebigkeit ist, und andere dazu anhält großartig in Freigiebigkeit zu sein; wenn er selbst danach strebt Bhikkhus zu treffen, und andere dazu anhält Bhikkhus zu treffen; wenn er selbst begehrt das wahre Dhamma zu hören, und andere dazu anhält das wahre Dhamma zu hören; wenn er sich selbst stets an das Dhamma, daß er gehört hat, erinnert, und andere dazu anhält, sich an das gehörte Dhamma zu erinnern; wenn er selbst das Dhamma, daß er gehört hat, ergründet, und andere dazu anhält das gehörte Dhamma zu ergründen; wenn er selbst beides, daß Dhamma und seine Bedeutung kennt und sich im Einklang mit dem Dhamma übt und andere dazu anhält im Einklang mit dem Dhamma zu üben: in diesem Ausmaß ist er dann ein Laienanhänger, der in beidem, für sein eigens Wohl, als auch zum Wohle anderen übt."
Title: Re: Vier Freunde als Feind in der Verkleidung
Post by: Dhammañāṇa on September 13, 2013, 05:36:49 PM
Und sie schlägt auch der letzte Punkt der vorhergehenden Gruppe in den abschließenden Teil über den Feind in Verkleidung eines Freundes:

- Namo tassa bhagavato arahato sammā-sambuddhassa -

(D) “Auf vier Arten, junger Haushälter, sollte jemand, als einen, der Ruin bringt, als ein Feind in der Verkleidung eines Freundes, verstanden sehen:
(i) er ist ein Kumpane in der Hingabe zu Berauschendem, welches Betörung und Kopflosigkeit erzeugt,
(ii) er ist ein Kumpane im Herumziehen durch die Straßen zu unpassenden Zeiten,
(iii) er ist ein Kumpane beim Besuchen vergnüglicher Veranstaltungen,
(iv) er ist ein Kumpane in der Hingabe zum Spiel, das Kopflosigkeit erzeugt."

(H) "Auf vier Arten, junger Haushälter, sollte man jemanden, als einen, der nachempfinden kann, als ein warmherziger Freund, verstanden sehen:
(i) er erfreut sich nicht an seinem Leid,
(ii) er erfreut sich an dessen Erfolg,
(iii) er hält andere ab schlecht über einen zu sprechen,
(iv) er würdigt jene, die Gutes über einen erzählen."

Nicht nur Leute, die einem eindeutig zu schlechtem Verleiten sondern auch jene, die einem zu allen Arten von Sinnesvergnügen verleiten und nur zum gemeinsamen Essen einladen, sind letztlich nicht als höchste Freunde zu sehen, auch wenn sie es vielleicht sogar gut meinen mögen.
Ich denke, das sich die letzten Punkte auf Grund der vorhergehenden Dinge leicht selbst erklären und doch in gewisser weise stets Wiederholungen aus anderen Perspektiven sind.

Über all dieses Ermessen und Abschätzen von Freunden darf man aber nicht vergessen, daß es nicht so sehr eine Charaktereigenschaft eines vorzüglichen Freundes ist, Freunde zu suchen. Das gute Ergebnis kommt immer aus der eigenen Anstrengung und die eigene Anstrengung hat nichts mit Erwartungshaltung und Urteil gegenüber anderen zu tun, sondern ist nur dazu da, um das eigene Bemühen ein guter Freund zu sein zu stärken. Letztlich sind es immer die Enttäuschungen, die uns zu Einsicht bringen und niemals Befriedigungen und illusorische Sicherheit. Und selbst die besten Freunde helfen uns nicht, wenn wir und nicht selbst darum annehmen Freiheit zu gewinnen.
Es ist nicht gut sich an dem zu orientieren, was einem im ersten Moment gut und richtig erscheint und man wird sich damit leicht selbst die Türen zu guten Freunden aus Scham verschließen, doch auch diesen sollte man im Fall des Missgeschickes überwinden den ein ist sicher, ein guter Freund wird niemals nachträglich sein auch wenn er hartnäckig in seinem Bestreben dich auch den besten Weg zu weisen ist.

Ein guter Freund, der dir deiner Dummheiten böse ist, mag er noch so geschickt sein, der nicht verzeihen kann, ist ein Dummkopf auch wenn er recht hatte. Er haftet nämlich stark an dir und was er an Erwartungen in dich gesteckt hatte.

Also was immer auch kommt, schüttle das schlechte ab und zieh weiter, jeder Freund wird immer verzeihen und dem Gönner, und Helfer auch wenn er es noch so gut meinte und du es gerne zurückzahlen würdest, kannst du heute vielleicht nicht helfen und die Dinge gerade richten aber das kriegt sich, wenn alles passt auch wieder ein.

Hiri Sutta: Conscience (http://zugangzureinsicht.org/html/tipitaka/kn/snp/snp.2.03.than_en.html)

 :-*

/me sollte nun mit dem Quatschen enden und überlegen wie der die versäumte Arbeitszeit wieder aufholt  :)





Title: Re: Vier Freunde als Feind in der Verkleidung
Post by: Dhammañāṇa on November 14, 2013, 11:23:31 AM
Bin wieder einmal beim Einarbeiten "zufällig" auf etwas gestoßen, daß ich gleich mal teilen wollte:

Namo tassa bhagavato arahato sammā-sambuddhassa

„Wer keine Scham kennt und voll Überdruss
dir nur mit Worten sagt: ‘Ich bin dein Freund’,
doch keine Werke dementsprechend tut,
der wird nicht anerkannt als wahrer Freund.

Nur was du tun willst, das versprich;
versprich nicht, was du nicht tun würdest.
Wer immer spricht und doch nichts tut,
den lernen bald die Weisen kennen.

Nicht der ist Freund, der immer unablässig
an Freundschaftsbruch denkt und nur Fehler sieht;
doch wer uns trägt wie einen Sohn im Herzen,
der ist ein Freund, von andern nicht zerstörbar

Ein Tun, das Freude nur verursacht,
ein Glück, das lauter Lob verschafft,
ein hohes Ziel erreichet der,
der trägt des Menschen Freundschaftsjoch.

Doch wer der Einsamkeit Entzücken
gekostet, wer die Lust beruhigt,
ist frei von Leiden, frei von Übel
und er genießt der Wahrheit Wonne.“
Quote from: J 363: Die Erzählung von der Scham (http://zugangzureinsicht.org/html/tipitaka/kn/j/j08/j363.html)

Wer immer sich verbündet,
ist
weder sich selbst noch anderen
ein Freund.
Wer immer sich nicht bindet
das Gute höher hält
und verschmäht,
den Vorzug jeder Stellvertreterschaft,
dieser Weise in dieser Weise
dir ein Freud sein kann.

Darum suche keine Zuflucht
in jenem
was abhängig ist von dir.
Sich bloß deiner Nahrung freut.
Binde keine Wesen für deinen Zweck.
Gebe das wofür du bereit.

Wahre Freundschaft keine Bande schnurrt,
wahre Freundschaft dich von Banden befreit.

Metta ist wohlwollen,
Metta ist Freundschaft ohne Band,
nissay'