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Topic Summary

Posted by: Dhammañāṇa
« on: October 18, 2013, 02:22:37 PM »

Ganz genau, Moritz! Mir ist nur beim Überfliegen (im copy and past beim Einarbeiten) von der Schwester Khemas Rede kurz ein Satz aufgefallen und da mußte ich sehen, daß sie, wie viele andere auch, vielleicht etwas zu viel Bedeutung in dieses Bestreben des "Bewußtseins-ohne-Oberfläche" hat und da schnell wieder die Buddhanatur zu greifen beginnt. Eine Tendenz, die man auch bei den kammathana-Nachfolgern der zweiten Generation sehen kann. Auch das ist nur ein Werkzeug und nicht letztlicher Bestimmungsort.

Aber der Abschnitt, denn du da angeführt hast, passt sehr gut dazu, was ich hier vermitteln wollte. Wahr nehmen ist immer noch nehmen, vielleicht als Stütze und desto weniger verhaftet und reiner es ist, desto besser die Verdauung dessen was man noch ißt. Jemand, der sich z.B. noch von nehmen ernährt, muß sehr viel auf die Art des nehmens und was er essen möchte achten um alle Nährstoffe zu haben und nicht zu einer einseitigen Ernährung zu kommen (nur Nicht-Ich führt zum Nihilismus, als Beispiel). Jemand der sich nur mehr von gegebenen Ernährt, braucht sich nicht zu sorgen zu wenig von diesen oder jenem zu bekommen. Das ist aber der Bereich, der eben den Zug in die Hauslosigkeit voraussetzt (hier stellvertretend für Stromeintritt), hier nicht als Ritual sondern als mentale Errungenschaft gemeint.

Viele die eben noch nicht in die Hauslosigkeit gezogen sind (ob jetzt mental, oder auch als äußeres Ritual und Regel) kommt eine einseitige Ernährung schlecht, wenn sie Perfektion imitieren wollen und tragen Schaden an "Nicht-Ich", "Nicht-Ich" oder "Vegan", "Vegan". Es hat also alles seinen passenden Zeitpunkt und irgendwann steht hinter der nächtsen Wahrnehmung, auch Wahrheit, die wenn dann selbst rechtsschaffend erlang auch nicht mehr genommen werden muß. Dhamma oder das was zuvor sanna (Vorstellung war) ist dann das eigene und kann gut und jederzeit ohne viel Wert auf saddha, wiederholt werden. Sicher und frei "aus-leben" ohne Unterhalt. Aber bis dahin, ist gute Nahrung (sanna) und ausgewogene wichtig, ist die Verdauung ja noch nicht wirklich voll in Ordnung.

 :-*
Posted by: Moritz
« on: October 18, 2013, 01:41:18 AM »

Danke für die Klärung.

Um es zusammenzufassen, soweit ich verstehe: Solange man die Todlosigkeit nicht wahrnimmt, muss man eben die "Kraft der Vorstellung" nutzen, und diese mehr und mehr verfeinern, und diese Vorstellung/Wahrnehmung gut pflegen, sich wiederholt daran erinnern, dass sie der Wahrheit näher kommt, um letztlich dort hin zu gelangen.
Und dass Wahrnehmung keine "Kraft" ist, die man steuert, auch völlig plausibel.
Danke!

Was da aufkommt, ist Erinnerung an diesen Text von Ayya Khema: http://www.buddhanet.net/ayyatalk.htm

Vielleicht ist es das gleiche, worauf sie hiermit hinaus wollte:

Quote
The initial fruit moment needs to be re-lived, one has to resurrect it over and over again, until the second path moment can arise. It's like repeating what one knows and not forgetting so that one can build upon it.

It is very useful to remind oneself in all waking moments that body, feeling, perception, mental formations and consciousness are all impermanent and have no core substance, changing from moment to moment. Whether one has had a direct vision of non-self (anatta) or just an understanding of it, either way one has to bring it back into one's mind and re-live it as often as possible. As we continue to do this, ordinary problems arise less and less. If we remain aware of the impermanence of all that exists, our difficulties seem far less important and the view of self subtly changes.


Der ursprüngliche Frucht-Moment muss wieder-gelebt werden, man muss ihn wieder und wieder zum Leben erwecken, bis der zweite Pfadmoment aufkommen kann. Es ist, wie wenn man wiederholt, was man weiß, um es nicht zu vergessen, so dass man darauf aufbauen kann.

Es ist sehr nützlich, sich in allen wachen Momenten zu erinnern, dass Körper, Gefühl, Vorstellung, mentale Gestaltungen und Bewusstsein alle vergänglich sind und keine Kernsubstanz haben, sich von Moment zu Moment verändern. Ob man nun eine direkte Vision von Nicht-Selbst (anatta) hat oder bloß ein Verständnis davon, in jedem Fall muss man es zurück ins Bewusstsein (mind) rufen und es wieder-leben, so oft wie möglich. Indem wir fortsetzen, dies zu tun, kommen gewöhnliche Probleme weniger und weniger auf. Wenn wir der Unbeständigkeit all dessen, was existiert, gewahr werden, erscheinen unsere Schwierigkeiten weit weniger wichtig, und die Sichtweise vom Selbst verändert sich subtil.

:-*
Posted by: Dhammañāṇa
« on: October 18, 2013, 12:30:37 AM »

 *gift*
Und weil's gerade im Verlauf der Verdiensttuerei gerade eben so aufgekommen ist, mag ich es zum angeschnittenen Thema gleich teilen: AN 3.47 Sankhata Sutta: Gestaltet (Erzeugt)

Posted by: Dhammañāṇa
« on: October 18, 2013, 12:06:29 AM »

Sadhu!

Gutes Thema. Kann/st man/du Wahrnehmung steuern? Vielleicht das was im Weg steht wegräumen, oder? Ich weiß schon was du meinst und bin da ganz auf deiner Seite, nicht schlimmeres als wenn man sich z.B. Charakteristiken vorstellt. Aber letztlich sind es bis zum Erlangen der Ungebundenheit, immer Vorstellungen (sanna), mit denen man arbeitet, sie untersucht, los läßt und eintauscht. Ich denke, daß man da den Faktor der Achtsamkeit (im speziellen ins Gedächtnis rufen) und damit des Erinnerns, was ja sannas sind, in den Vordergrund stellen sollte. Das heißt, das da Wahrnehmung ist (erinnern wir uns an panna "Wissen"), das untersucht wird, in Zuversicht (bestes verfügbares sanna was man bekommen konnte, wenn man das was man "weiß", für wahr nimmt, los läßt) dann loß läßt und sich damit auf eine immer feinere Ebene schraubt. Die Kraft der sannas bedeutet einerseits, sie stets gut gepflegt und nur von edelsten zu halten und andererseits sich diese auch stets in Erinnerung (sanna) zu rufen. Einmal eine gewisse Vorstellung von Unbeständigkeit, kann man diese verwenden um auf einer höheren Ebene weiter zu machen. Doch diese geht auch gerne wieder verloren (speziell wenn man sie nicht pflegt: sich z.B in Sinnesvergnügen tummelt und sich denn anziehenden Dingen unpassend hingibt, sich damit identifiziert und sie damit für wahr hält), so sie eben nur eine Vorstellung war und keine wirkliche Wahrnehmung, was ja "erst" mit dem ersten Geschmack der Todlosigkeit passiert.
Dieses Ver-ständnis über Kraft der Wahrnehmung kommt denke ich sehr aus der Zen-Prägung im weit verbreiteten Buddhismus. Persönlich kann ich mit einen Geistesfaktor oder einer Kraft, die man Wahrnehmung nennt, nichts anfangen und ich denke auch nicht, daß sich da so ein Faktor findet. Wenn man sich aber damit etwas vorstellt, daß eben eine Kombination dieses Vorganges ist und diese als Vorstellung passend und penibel nutzt, denke ich, ist es auch kein Hindernis.

Aber um auf das Lehrstück zurückzukommen. Was kommt da gerade auf?

* Johann freut sich sehr und denkt, daß es vielleicht gut wäre es auch auf ZzE zu teilen. Diese Gier oder was immer da gerade wieder in mir aufgekommen sein mag  :) Einfach mudita & ein Anumadana!

 :-*
Posted by: Moritz
« on: October 17, 2013, 11:37:04 PM »

Habe "Setze auf Kleinigkeiten" korrekturgelesen. Eine weitere sehr hilfreiche Lehre von Ajahn Thanissaro.
:-*

Eine Kleinigkeit nur noch, die ich nicht verändert habe, aber die mir verbesserungswürdig erscheint:

Quote
Um die Todlosigkeit zu sehen, mußt du sehr genau mit deiner Kraft der Vorstellung deinen Kräften der der Wahrnehmung (your powers of perception - Ich denke ja nicht, dass es sich nur, um "Vorstellunge" handelt. Man könnte auf die Idee kommen, man bräuchte sich nur etwas vorzustellen. Und das ist doch so nicht? Es ist doch eher wahrnehmen, von etwas, das wahr ist. Oder nicht?) sein. Und überdies ist die Todlosigkeit immer da.

Vielleicht sollte man das ändern?

:-*
Posted by: Dhammañāṇa
« on: March 01, 2013, 03:21:40 PM »

Sweat the Small Stuff
Thanissaro Bhikkhu
February 28, 2008

In the course of our training, there are a lot of little things that we have to pay attention to—because if you don’t pay attention to the little things, you miss the big things. Ajaan Mun once made a comment that it’s very rare for a person to be blinded by a log. It’s a lot more common for people to be blinded by sawdust. In other words, the fact that you’re not paying attention to the little things can blind you.

This is an important principle in the practice. We’re dealing with a large issue: suffering. But you’re not going to see suffering if you just think about large issues all the time. When you’re thinking about large issues, you’re dealing in abstractions. And sometimes the abstractions can get too big to handle.

The biggest abstraction is this sense of “I am”: “I am a good person; I am a bad person.” If you feel that you’re a bad person, you’ve got a lot of work to do to find the root of that badness. Most of us go swinging back and forth, feeling that we’re perfectly fine, then we run across something that shows that we’re not perfectly fine, so we run off in the other direction. We’re miserable, we’re hopeless. But neither attitude is helpful on the path.

This is why the Buddha—when he was about to teach his son, Rahula, how to meditate, even before he taught him the steps to breath meditation—told him to focus on the inconstancy of things so as to undercut the conceit, “I am.” In other words, as you look at your own mind, you begin to realize that there are good intentions mixed up with bad intentions. If you look at the details, it’s not a question of your having an underlying nature that’s good or an underlying nature that’s bad. You want to get away from the abstraction of “underlying nature”and simply look at what’s going on. By paying attention to the moments when you catch yourself being unskillful, you work with that particular intention. You don’t have to deal with your entire character all at once. Just see what’s happening right here, right now, with that particular lack of skillfulness—because you can deal with individual events. They’re not too much. They’re not overwhelming. And as you develop this quality of being meticulous, you actually accomplish the training. You’re developing the qualities needed for the path. When we hear the word conceit—as in the conceit that “I am”—we usually think of it as meaning that we feel better than other people. But in the Buddhist sense of the term, it means any way that you compare yourself, set up yourself as an entity that is either good or bad in comparison with other people. It could be the feeling that you’re worse than they are, or even that you’re equal to them. Those are also conceits. And the conceit that you’ve got a really big issue you’ve got to deal with here and you don’t have time for the small issues: That really gets in the way. So in this sense, the humility that’s required to say, “Yeah, I can change myself in meaningful ways through the small issues. I can change my habits, the habits of the mind here by attending to the details”: That’s the attitude that will see you through. That’s the kind of humility you want. It’s not the humility of saying that you’re bad—because that’s not really humility at all. Genuine humility is the humility that’s willing to learn from the little things. That’s what’s useful in the practice.

Because after all the movements of the mind: What are they if not very little things? They’re so quick that you can hardly notice them. This is one of the reasons why we deal with the little things on the external level first. Look at all the rules for the monks. Two big volumes, and that’s just the distilled version. All the way from the big rules like not killing and not stealing down to the little rules like how to take care of your bowl, how to take care of your robe. And as Ajaan Suwat once pointed out, the rules are not just for the monks. Many of the monks’ rules affect the way lay people are going to be interacting with the monks, in which case the lay people have to notice: Is this particular issue going to touch on a monks’rule or not. In that way the rules make the lay people more meticulous as well.

So as you learn to be observant of the little things around you, you’re more likely to observe the little things inside. The little changes of the breath that indicate that greed has arisen, or anger has arisen, or fear has arisen: All too often we’re aware of these emotions only after they’ve taken over the mind. But to deal with them most effectively, you want to be able to sense them just as they’re getting started. And that requires that you be very sensitive to the subtleties of the breath—the subtleties of the feelings in the body that tend to go along with these emotions—so that you can catch them in time. This is why focusing on the small things is not a distraction. I once encountered a person who had been trained in a Zen center who complained about our obsession with minutiae, as he called it. He saw it as a distraction from the big wide open emptiness, the big wide open liberation that’s waiting when you stop focusing on little things. But it doesn’t work that way. To see the deathless you have to be very precise in your powers of perception. After all, the deathless is always there. Why are we not seeing it? Because we’re not sensitive enough. How do we become more sensitive? By focusing on the little things: those little movements of the mind that head off in a skillful or unskillful direction. How do you nurture the skillful ones and how do you get rid of theunskillful ones? That’s the big question.

So if you’re dealing only with larger abstractions, you’re going to miss the details because the larger abstractions say that the big deals are more important. There’s that saying, “Don’t sweat the small stuff, and it’s all small stuff.” Well there’s some small stuff you gotta sweat. Humility is a lesson, humility is the quality that allows you to admit that there are lots of little things you’ve got to learn. You don’t let yourself feel exasperated if they seem elementary or if you find yourself going back to the beginning again and again. Each time you go back to the beginning, you learn new things. It’s like going back and reading Ajaan Lee. I’ve personally found that with many of his writings, if you go back and read them again after a month or two, you see new things. It’s the same book but you’re a different person. You notice different details. The same principle applies to the breath. You keep coming back to the breath, back to the breath, and you begin to see more things over time. The process may be gradual, so gradual that you hardly notice. The image in the Canon is of a carpenter using a hammer. He knows that as he holds the hammer and uses it every day to pound away at the nails, the handle of the hammer is getting worn down. In any one day he can’t measure how much it has been worn down, but over time he begins to see the wear marks. Someday it will wear completely through.

It’s the same with progress in the mind: Sometimes it’s incremental, but that doesn’t mean it’s any less real. The important thing is to be willing to learn the little things, notice the little things, master the little things, because it’s in mastering the little things that the larger issues become clear. If you try to tackle the big issues right away—your basic character flaws or whatever—you’re dealing mainly with abstractions, and abstractions can hide all kinds of stuff. They may sound big, important, impressive, but when you actually look at them, you see that there’s not much there. They’re a smokescreen: The important things are hidden, and all you see is the smoke. So try to develop the attitude that you’re willing to learn any lesson, no matter how small. And that’s the attitude that will see you through.







Setze auf die Kleinigkeiten
Thanissaro Bhikkhu
28. Februar 2008


In unserem Üben gibt es viele kleine Dinge, auf die wir unsere Aufmerksamkeit richten müssen, denn wenn man den kleinen Dingen keine Aufmerksamkeit entgegenbringt, übersieht man auch das Ganze. Ajahn Mun machte einst eine Bemerkung, daß es äußerst selten wäre, von einem Baumstamm zu erblinden. Es ist viel gängiger, daß Leute am Sägemehlstaub erblinden. Mit anderen Worten: Der Umstand, daß du den kleinen Dingen keine Aufmerksamkeit schenkst, kann dich blind machen.

Das ist ein wichtiges Prinzip der Praxis. Wir geben uns mit einem großen Thema ab: Leiden. Aber man wird Leiden nicht erkennen, wenn man stets nur an die großen Dinge denkt. Wenn man an die großen Dinge denkt, gibt man sich mit Abstraktionen ab. Und manchmal können Abstraktionen zu groß werden, als daß man damit umgehen kann.

Die größte Abstraktion ist die Auffassung von „Ich bin“ : „Ich bin eine gute Person; ich bin eine schlechte Person.“ Wenn du das Gefühl hast, eine schlechte Person zu sein, dann hast du viel damit zu tun, die Wurzeln dieser Schlechtigkeit zu suchen. Die meisten von uns schwingen stets vor und zurück. Wir nehmen an, daß wir vollkommen in Ordnung sind, und wenn wir dann über etwas stolpern, das uns zeigt, daß wir nicht vollkommen in Ordnung sind, laufen wir schnell in die andere Richtung. Wir sind miserabel, wir sind ohne Hoffnung. Aber keine dieser Haltungen ist hilfreich auf dem Pfad.

Dies ist der Grund, warum Buddha, als er seinem Sohn Rahula lehrte, wie man meditiert, noch lange bevor er überhaupt auf die Atemmeditation zu sprechen kam, erklärte, er solle sich auf die Unbeständigkeit der Dinge konzentrieren, um die Einbildung „Ich bin“ abzuschneiden. Mit anderen Worten bedeutet dies, daß, sobald du deinen Geist beobachtest, du realisierst, daß da gute und schlechte Absichten miteinander vermischt sind. Wenn du dir die Details ansiehst, stellt sich die Frage, ob du nun eine dahinter liegende Natur hast, die gut oder die schlecht ist, nicht. Du möchtest heraus aus der Abstraktion einer „dahinter liegenden Natur“ und einfach nachsehen, was da vor sich geht. Indem du deine Aufmerksamkeit auf den Moment richtest, indem du etwas ungeschicktes tust, arbeitest du mit einer bestimmten Absicht. Du mußt dich nicht mit deinem gesamten Charakter auf einmal befassen. Du siehst dir an, was genau hier, genau jetzt, mit dieser bestimmten ungeschickten Absicht passiert, da du mit einzelnen Ereignissen umgehen kannst. Diese sind nicht zu groß. Diese überwältigen dich nicht. Und wenn du die Qualität des Sorgfältigseins erlernst, vervollständigst du wirklich die Praxis. Du entwickelst die Qualitäten, die für den Pfad erforderlich sind.

Wenn wir das Wort Einbildung, so wie in der Einbildung „Ich bin“, hören, denken wir zumeist daran in der Bedeutung, daß wir uns besser als andere Leute fühlen. Aber aus der buddhistischen Anschauung, bedeutet dies, daß du dich vergleichst, dich zu etwas ewigem machst, das entweder gut oder schlecht im Vergleich mit anderen ist. Es könnte dies das Gefühl sein, schlimmer als andere zu sein, oder auch, daß du ihnen gleich bist. Das sind auch Einbildungen. Und mit der Einbildung, die du hast, hast du eine große Angelegenheit, mit der du dich abgeben mußt, und du hast keine Zeit, dich mit den kleinen Angelegenheiten auseinander zu setzen. Das steht wirklich im Weg. In diesem Sinne erfordert es eine Bescheidenheit, die da sagt: „Ja, ich kann mich mittels der kleinen Dinge in einer sinnvollen Art ändern. Ich kann meine Gewohnheiten ändern, die Gewohnheiten meines Geistes, indem ich mich an die Details halte.“ Das ist die Haltung, die dich durchblicken läßt. Das ist die Art von Bescheidenheit die dir gefällt. Es ist nicht die Bescheidenheit, die meint, daß du schlecht bist, da dies im Grunde gar keine Bescheidenheit ist. Wirkliche Bescheidenheit ist eine, die gewillt ist, an den kleinen Dingen zu lernen. Das ist es, was für die Praxis nützlich ist.

Sind doch all die Bewegungen des Geistes nichts anderes als sehr kleine Dinge: Oder etwa etwas anderes? Sie sind so schnell, daß du sie nur schwer bemerkst. Das ist der Grund, warum wir uns zuerst mit den kleinen Dingen auf einer externen Ebene abgeben. Sieh dir die Regeln der Mönche an. Zwei große Bände, und das ist nur die aufbereitete Version. Der ganze Weg von den großen Regeln, wie nicht zu töten, hinunter zu den kleinen Regeln, wie man seine Almosenschüssel trägt oder wie man die Robe trägt. Und so wie Ajahn Suwat einmal aufgezeigt hat: Viele der Mönchsregeln sind nicht nur für die Mönche. Viele Regeln beeinflussen, wie Laien mit Mönchen interagieren, und damit hinterlassen diese auch einen Eindruck auf Laien. Auf diese Weise machen dieses Regeln auch Laien penibler.

So wie du lernst, die kleinen Dinge rund um dich zu beobachten, tendierst du damit auch dazu, die kleinen Dinge in dir zu beobachten. Die kleinen Veränderungen des Atems, die anzeigen, daß Gier, Haß oder Angst aufgekommen ist. Zu oft sind wir uns dieser Emotionen nur dann bewußt, wenn sie unseren Geist schon vereinnahmt haben. Aber um mit ihnen in bester Weise umzugehen, möchtest du sie gerade, wenn sie aufzukommen beginnen, wahrnehmen. Und das erfordert, daß du sehr aufmerksam gegenüber den Feinheiten des Atems bist, den Feinheiten der Gefühle im Körper, die mit diesen Emotionen üblicher Weise einhergehen, sodaß du sie zeitgerecht abfangen kannst. Das ist der Grund, warum das Konzentrieren auf die kleinen Dinge keine Ablenkung ist. Ich war einmal mit einer Person konfrontiert, die in einem Zen-Center gelernt hatte, und sich über die Besessenheit zum Detail, wie er es nannte, beklagte. Er sah es als eine Ablenkung von der großen Weite der Offenheit der Leere, die große weite offene Freiheit, die da wartet, wenn man aufhört, sich auf kleine Dinge zu konzentrieren. Aber es funktioniert nicht in dieser Weise. Um die Todlosigkeit zu sehen, mußt du sehr genau mit deiner Kraft der Vorstellung sein. Und überdies ist die Todlosigkeit immer da. Warum sehen wir sie nicht? Weil wir zu wenig feinfühlig dafür sind. Wie wird man feinfühliger? Indem man sich auf die kleinen Dinge konzentriert: Diese kleinen Bewegungen des Geistes, die zu geschickten oder ungeschickten Handlungen führen. Wie nährst du die Geschickten und wie wirst du die Ungeschickten los? Das ist die große Frage.

Wenn du dich nur mit den großen Abstraktionen abgibst, wirst du die kleinen Details übersehen, da dir die große Abstraktion vermittelt, daß große Angelegenheiten wichtiger sind. Das ist die Stimme, die da sagt: „Müh dich nicht mit den Kleinigkeiten ab, das sind alles Lappalien.“ Sicher ist da Kleinkram, der dich zum schwitzen bringt. Bescheidenheit ist eine Lektion, Bescheidenheit ist es, die es dir erlaubt, anzunehmen, daß da viele kleine Dinge sind, die du zu lernen hast. Du läßt es nicht zu, daß du dich genervt fühlst, wenn diese als Grundlagen erscheinen und du dich immer wieder am Anfang siehst. Jedes mal, wenn du an den Anfang zurück gehst, lernst du neue Dinge. Es ist, als ob du zurück gehst und Ajahn Lee lesen würdest. Ich hab das persönlich bei vielen seiner Schriften bemerkt. Wenn man zurückgeht, und sie nach ein oder zwei Monaten wieder liest, erkennt man neue Dinge. Es ist das selbe Buch, aber du bist eine andere Person. Du bemerkst andere Details. Dasselbe gilt auch für den Atem. Du hältst daran, auf den Atem zurück zu kommen, zurück zum Atem, und du beginnst mit der Zeit, mehr Dinge zu sehen. Dieser Prozess mag graduell sein, so graduell, daß du dies kaum bemerkst. Das Bildnis im Kanon ist das eines Zimmermanns, der einen Hammer benutzt. Er weiß, daß er den Hammer jeden Tag hält und ihn benutzt, um die Nägel einzuhämmern, der Griff des Hammers wird immer abgenützter. Innerhalb eines Tages kann er das Ausmaß der Abnützung nicht sehen, aber mit der Zeit beginnt er, die Anzeichen zu erkennen. Eines Tages wird er vollkommen abgenützt sein.

Es ist derselbe Prozess mit dem Geist. Manchmal ist es nur in kleinen Schritten, aber das bedeutet nicht, daß es wirklich weniger ist. Das Wichtige ist, gewillt zu sein, an den kleinen Dingen zu lernen, die kleinen Dinge zu bemerken, die kleinen Dinge zu meistern, da im Meistern der kleinen Dinge die großen Dinge klar werden. Wenn du versuchst die großen Dinge zu bewältigen, deine grundlegenden Charaktereigenschaften, oder was immer, gibst du dich hauptsächlich mit Abstraktionen ab, und Abstraktionen können alle Arten von Dingen verbergen. Sie mögen groß, wichtig und beeindruckend klingen, aber wenn du dann wirklich auf sie zugehst, siehst du, daß da nicht viel da ist. Sie sind eine Nebelwand. Die wichtigen Dinge sind alle in diesem Nebel verborgen.

Versuche also diese Haltung zu entwickeln, die gewillt ist, an jeder Lektion, so klein sie auch sein mag, lernen zu wollen. Und das ist die Haltung, die es vermag, durchzublicken.

 *sgift*

Download (Audiofile): http://forum.sangham.net/index.php?action=tpmod;dl=get124

Edit: korrekturgelesen (Moritz)



Posted by: Dhammañāṇa
« on: March 01, 2013, 02:56:16 PM »

This Topic is dedicated to select additional transcribtions and translation of the Dhamma Talk Archive of the Metta Forset Monastery.

Maybe you like to pic up one or another Talk, transcribt it and even translate it. Just pic up a talk from the original site: http://www.dhammatalks.org/mp3_index.html , make a post and express what you have taken and what you will do and later on change or add the transcribtion or translation.

The list will be updated from time to time.

Diese Thema ist für das Sammeln von zusätzlichen Abschriften und Übersetzungen aus dem Dhamma-Talk Archiv des Metta Waldkolsters gewidmed.

Vielleicht haben sie Lust die eine oder andere Lehrrede her zunehmen, sie nieder zu schreiben oder gar zu übersetzen.
Einfach aus der Originalliste auf http://www.dhammatalks.org/mp3_index.html aussuchen, ein Post machen und anführen und dann später das Post mit der Abschrift oder der Übersetzung ersetzen. Diese Liste wird von Zeit zu Zeit aktualisiert.

Blau = nicht Korrektur gelesen
Rot = in Arbeit
Grün = fertig
Braun = Links zur Originalseite



Liste:

February 2008