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Methuna Sutta: Die Lehrrede über Vereinigung

Methuna Sutta

Summary: Buddha erläutert, daß die Fesseln der Sexualität nicht nur eine Frage des Geschlechtsaktes sind. In dieser Lehrrede ergründet er für einen Brahmanen die sieben Stufen der Fesseln aus dem Drang nach Vereinigung.

AN 7.47 PTS: A iv 54

Methuna Sutta: Die Lehrrede über Vereinigung

(Die sieben Fesseln der Sexualität)

übersetzt aus dem Pali von

Piya Tan

Übersetzung ins Deutsche von:

jb für ZzE

Alternative Übersetzung: noch keine vorhanden

(Ort der Begebenheit: Sāvatthī.)

Dann trat der Brahmane Jāṇussoṇī dem Ehrwürdigen entgegen und wechselte Begrüßungen mit ihm aus. Wie dieser höfliche und freundliche Austausch abgeschlossen war, setzte sich der Brahmane Jāṇussoṇī an der Seite nieder. So zur Seite sitzend, sagte der Brahmane Jāṇūssoṇī dies zum Erhabenen:

„Bekennt sich der Erhabene dazu, ein Brahmachari (brahmacārī) zu sein?“

„Brahmane, wenn jemand in rechter Weise über jemanden folgendermaßen sprechen wollte: 'Er lebt ein perfektes und reines Brahmachari-Leben, ungebrochen, unzerrissen [vollständig], unvermischt [die Regeln nicht verfälschend], unbefleckt,'(1) dieser, Brahmane, würde in rechter Weise von mir sprechen. Da ich, Brahmane, ein perfektes und reines Brahmachari-Leben führe, ungebrochen, unzerrissen [vollständig], unvermischt [die Regeln nicht verfälschend], unbefleckt.“

„Aber, Meister Gotama, was ist der Bruch, die Träne, die Sprenkel, der Fleck des heiligen Lebens [brahmacharya]?“(2)

„Da, Brahmane, erklärt ein Asket oder Brahmane, ein vollkommener Brahmachari zu sein, da er sich nicht in Vereinigung (sexuelle Handlungen) mit Frauen verstrickt. Aber er stimmt zu, von Frauen geschrubbt, massiert, gebadet und geknetet zu werden.(3) Er genießt es, sucht danach und kostet es aus.(4) Dies, Brahmane, ist ein Bruch, eine Träne, ein Sprenkel und ein Fleck in einem heiligen Leben. Dies, Brahmane, nennt man einen, der ein unreines heiliges Leben führt, einen, der der Verstrickung in Vereinigung zugeneigt ist. Er ist nicht frei von Geburt, Vergehen-und-Tod, Kummer, Wehklage, physischen Schmerzen, mentalen Schmerzen: er ist nicht frei vom Leid, sage ich!

„Weiters, Brahmane, erklärt sich ein Asket oder Brahmane, ein vollkommener Brahmachari zu sein. Weder verstrickt er sich in Vereinigung mit Frauen, noch stimmt er zu, von Frauen geschrubbt, massiert, gebadet und geknetet zu werden. Aber er scherzt mit Frauen, spielt mit ihnen, treibt Spaß mit ihnen.(5) Er genießt es, sucht danach und kostet es aus. Dies, Brahmane, ist ein Bruch, eine Träne, ein Sprenkel und ein Fleck in einem heiligen Leben. Dies, Brahmane, nennt man einen, der ein unreines heiliges Leben führt, einen, der der Verstrickung in Vereinigung zugeneigt ist. Er ist nicht frei von Geburt, Vergehen-und-Tod, Kummer, Wehklage, physischen Schmerzen, mentalen Schmerzen: er ist nicht frei vom Leid, sage ich!

„Weiters, Brahmane, erklärt sich ein Asket oder Brahmane, ein vollkommener Brahmachari zu sein. Da er sich nicht in Vereinigung mit Frauen verstrickt. Auch stimmt er nicht zu, von Frauen geschrubbt, massiert, gebadet und geknetet zu werden. Auch scherzt er nicht mit Frauen, spielt nicht mit ihnen, treibt keinen Spaß mit ihnen. Aber er ergötzt sich an Frauen, sieht ihnen in die Augen.(6) Er genießt es, sucht danach und kostet es aus. Dies, Brahmane, ist ein Bruch, eine Träne, und ein Sprenkel, und ein Fleck in einem heiligen Leben. Dies, Brahmane, nennt man einen, der ein unreines heiliges Leben führt, einen, der der Verstrickung in Vereinigung zugeneigt ist. Er ist nicht frei von Geburt, Vergehen-und-Tod, Kummer, Wehklage, physischen Schmerzen, mentalen Schmerzen: er ist nicht frei vom Leid, sage ich!

„Weiters, Brahmane, erklärt sich ein Asket oder Brahmane, ein vollkommener Brahmachari zu sein. Da er sich nicht in Vereinigung mit Frauen verstrickt. Auch stimmt er nicht zu, von Frauen geschrubbt, massiert, gebadet und geknetet zu werden. Auch scherzt er nicht mit Frauen, spielt nicht mit ihnen, treibt keinen Spaß mit ihnen. Auch ergötzt er sich nicht an Frauen, sieht ihnen nicht in die Augen. Aber er lauscht dem Klang von Frauen, wenn sie lachen, oder sprechen, oder singen, oder weinen, durch die Wände, durch einen Zaun.(7) Er genießt es, sucht danach und kostet es aus. Dies, Brahmane, ist ein Bruch, und eine Träne, und ein Sprenkel, und ein Fleck in einem heiligen Leben. Dies, Brahmane, nennt man einen, der ein unreines heiliges Leben führt, einen, der der Verstrickung in Vereinigung zugeneigt ist. Er ist nicht frei von Geburt, Vergehen-und-Tod, Kummer, Wehklage, physischen Schmerzen, mentalen Schmerzen: er ist nicht frei vom Leid, sage ich!

„Weiters, Brahmane, erklärt sich ein Asket oder Brahmane, ein vollkommener Brahmachari zu sein. Da er sich nicht in Vereinigung mit Frauen verstrickt. Auch stimmt er nicht zu, von Frauen geschrubbt, massiert, gebadet und geknetet zu werden. Auch scherzt er nicht mit Frauen, spielt nicht mit ihnen, treibt keinen Spaß mit ihnen. Auch ergötzt er sich nicht an Frauen, sieht ihnen nicht in die Augen. Auch lauscht er nicht dem Klang von Frauen, wenn sie lachen oder sprechen oder singen oder weinen, durch die Wände, durch einen Zaun. Aber er ruft sich das ehemalige Lachen und Geschwätz und das Spielen mit den Frauen ins Gedächtnis.(8) Er genießt es, sucht danach und kostet es aus. Dies, Brahmane, ist ein Bruch, eine Träne, und ein Sprenkel, und ein Fleck in einem heiligen Leben. Dies, Brahmane, nennt man einen, der ein unreines heiliges Leben führt, einen, der der Verstrickung in Vereinigung zugeneigt ist. Er ist nicht frei von Geburt, Vergehen-und-Tod, Kummer, Wehklage, physischen Schmerzen, mentalen Schmerzen: er ist nicht frei vom Leid, sage ich!

„Weiters, Brahmane, erklärt sich ein Asket oder Brahmane, ein vollkommener Brahmachari zu sein. Da er sich nicht in Vereinigung mit Frauen verstrickt. Auch stimmt er nicht zu, von Frauen geschrubbt, massiert, gebadet und geknetet zu werden. Auch scherzt er nicht mit Frauen, spielt nicht mit ihnen, treibt keinen Spaß mit ihnen. Auch ergötzt er sich nicht an Frauen, sieht ihnen nicht in die Augen. Auch lauscht er nicht dem Klang von Frauen, wenn sie lachen, oder sprechen, oder singen, oder weinen, durch die Wände, durch einen Zaun. Auch ruft er sich nicht das ehemalige Lachen und Geschwätz und das Spielen mit den Frauen ins Gedächtnis. Aber er sieht einen Haushälter oder einen Haushältersohn, wie er unterhalten wird, gebadet und mit den Fesseln der Sinnesvergnügen bedient.(9) Er genießt es, sucht danach und kostet es aus. Dies, Brahmane, ist ein Bruch, eine Träne, ein Sprenkel und ein Fleck in einem heiligen Leben. Dies, Brahmane, nennt man einen, der ein unreines heiliges Leben führt, einen, der der Verstrickung in Vereinigung zugeneigt ist. Er ist nicht frei von Geburt, Vergehen-und-Tod, Kummer, Wehklage, physischen Schmerzen, mentalen Schmerzen: er ist nicht frei vom Leid, sage ich!

Weiters, Brahmane, erklärt sich ein Asket oder Brahmane, ein vollkommener Brahmachari zu sein. Da er sich nicht in Vereinigung mit Frauen verstrickt. Auch stimmt er nicht zu, von Frauen geschrubbt, massiert, gebadet und geknetet zu werden. Auch scherzt er nicht mit Frauen, spielt nicht mit ihnen, treibt keinen Spaß mit ihnen. Auch ergötzt er sich nicht an Frauen, sieht ihnen nicht in die Augen. Auch lauscht er nicht dem Klang von Frauen, wenn sie lachen, oder sprechen, oder singen, oder weinen, durch die Wände, durch einen Zaun. Auch ruft er sich nicht das ehemalige Lachen und Geschwätz und das Spielen mit den Frauen ins Gedächtnis. Auch sieht er nicht einen Haushälter oder einen Haushältersohn, wie er unterhalten wird, gebadet und mit den Fesseln der Sinnesvergnügen bedient. Aber er lebt das heilige Leben ehrgeizig, um eine Geburt in einer Gruppe von Devas zu erlangen, denkend: 'Mittels dieser Regel, dieses Gelöbnisses, dieser Entbehrung oder dieses heiligen Lebens soll ich ein Deva oder einer unter ihnen werden.'(10) Er genießt es, sucht danach und kostet es aus. Dies, Brahmane, ist ein Bruch, eine Träne, und ein Sprenkel, und ein Fleck in einem heiligen Leben.

Dies, Brahmane, nennt man einen, der ein unreines heiliges Leben führt, einen, der der Verstrickung in Vereinigung zugeneigt ist. Er ist nicht frei von Geburt, Vergehen-und-Tod, Kummer, Wehklage, physischen Schmerzen, mentalen Schmerzen: er ist nicht frei vom Leid, sage ich!

„Und solange ich bemerkte, daß die eine oder andere Fessel von Sexualität(11) in dieser Weise ungebrochen in mir war, Brahmane, behauptete ich nicht, vollkommen erwacht zu sein, in diesem unvergleichlichen Selbsterwachen, in dieser Welt mit ihren Göttern, ihrem Māra und ihrem Brahmā, dieser Generation mit ihren Einsiedlern und Brahmanen, ihren Herrschern(12) und Bürgern.

„Aber, Brahmane, als ich nicht eine dieser Fesseln von Sexualität mehr in dieser Weise bemerkte, die ungebrochen in mir war, Brahmane, behauptete ich, vollkommen erwacht zu sein, in diesem unvergleichlichen Selbsterwachen, in dieser Welt mit ihren Göttern, ihrem Māra und ihrem Brahmā, dieser Generation mit ihren Einsiedlern und Brahmanen, ihren Herrschern und Bürgern.

„Und das Wissen und die Vision stieg in mir auf: 'Unerschütterlich ist die Befreiung des Geistes. Dies ist meine letzte Geburt. Da ist keine Wiedergeburt mehr.'“

Als dies gesprochen war, sagte der Brahmane Jāṇussoṇī zum Erhabenen:

„Exzellent, Meister Gotama! Exzellent, Meister Gotama! Als würde jemand etwas unrichtig plaziertes richtig stellen, würde freilegen, was verborgen war, würde einem Verlorenen den Weg zeigen, oder würde eine Lampe ins Dunkle halten, sodaß jene mit Augen Formen sehen könnten, in selber Weise, in vielzähliger Art, wurde das Dhamma von Meister Gotama klar gemacht. Ich nehme Zuflucht zum Meister Gotama, zum Dhamma und der Gemeinschaft der Mönche. Möge Meister Gotama mich als Laienschüler, der Zuflucht von diesem Tage an, für das ganze Leben genommen hat, in Erinnerung behalten.“ evaṁ —

Anmerkungen

1.

Akhaṇḍaṁ acchiddaṁ asabalaṁ akammāsaṁ paripuṇṇaṁ parisuddhaṁ brahma,cariyaṁ caratî ti: der umgekehrte Fall ist in der darauf folgenden Frage am Ende dieses Abschnittes angeführt. Siehe Einleitung (7)

2.

Betreffend brahmacari siehe Einleitung (7.1)

3.

Api ca kho mātu,gāmassa ucchādana,parimaddana,nahāpana,sambāhanaṁ sādiyati, d.h. Puder auf den Körper reiben, ihn mit Ölen massieren, in parfümierten Wasser baden, die Glieder kneten (DA 88, zusammenfassend); auch in D 1:7,19; A 4:54,16; Nm 380,9.

4.

So tad assādeti, taṁ nikāmeti, tena ca vittim āpajjati, wie in A 1:267 f, 2:126-129, 160. Der letzte Abschnitt auch in D 2:253-256; A 4:54 f; Nm 34; Dhs 484.

5.

Api ca kho mātugāmena saddhiṁ sañjagghati saṅkīḷati saṅkelāyati.

6.

Api ca kho mātugāmassa cakkhunā cakkhuṁ upanijjhāyati pekkhati.

7.

Api ca kho mātugāmassa saddaṁ suṇāti, tiro,kuḍḍaṁ vā tiro,pākāraṁ vā hasantiyā vā bhaṇantiyā vā gāyantiyā vā rodantiyā vā.

8.

Api ca kho yāni’ssa tāni pubbe mātugāmena saddhiṃ hasita,lapita,kīḷitāni, tāsi anussarati.

9.

Api ca kho passati gahapatiṁ vā gahapati,puttaṁ vā pañcahi kāma,guṇehi samappitaṁ samaṅgī,bhūtaṁ paricāriyamānaṃ. Das Verb paricāriyamānaṃ bezieht sich hier nicht nur auf „unterhalten“ durch das Bedienen mit Speisen (was allgemein verständlich ist), sondern schließt auch eindeutig sexuelle Konnotationen mit ein (Olivelle 1999:58 & n29): vgl. paricārenti in Ambaṭṭha S (D 3.2.10a/1:105 n) = SD 21.3.

10.

Api ca kho aññataraṁ deva,nikāyaṁ paṇīdhāya brahma,cariyaṁ carati iminā’haṃ sīlena vā vatena vā tapena vā brahma,cariyena vā devo vā bhavissāmi dev’aññataro vā 'ti. Comy: Das heißt, er wünscht, ein Devarajah oder ein Devaputra (niedrigeres himmlisches Wesen) zu werden (AA 4:32). Die gesamte Passage ist hier zu finden: siehe D 3:239; M 1:102; S 4:180; A4:18; vgl. A 9.72/4:459.

11.

„Fesseln der Sexualität,“ methuna,saṁyoga; siehe Einleitung (1).

12.

Deva, hier im Sinne von „Devas durch Übereinkunft“ (sammati-deva), d.h. Könige. Die anderen zwei Arten von Devas sind „Götter von Geburt aus“ (upapatti-deva) und „Götter durch Reinigung“ (visuddhi-deva), d.h. die Buddhas, Pratyeka Buddhas und Arhats (Nc 307 KhA 123).

Eine detailierte Abhandlung und ergänzende Erklärungen finden Sie in einer Abhandlung zum Sutta in Methuna Sutta: Die Lehrrede über Vereinigung, von Piya Tan.


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