Posted by: Dhammañāṇa
« on: September 30, 2013, 12:27:45 PM »Ausgewählte Texte aus dem Pali-Kanon und Kommentare
Inhalt
Einleitung
Die fünf Hindernisse
I. Allgemeine Texte
II. Die Hindernisse im Einzelnen
1. Sinnesbegierde
2. Übelwollen
3. Faulheit und Unbeweglichkeit
4. Rastlosigkeit und Gewissensbisse
5. Zweifel
Aus dem Samaññaphala Sutta
I. Das Sutta
II. Die Kommentare
Kürzel:
AN .... Anguttara Nikaya
MN .... Majjhima Nikaya
SN .... Samyutta Nikaya
Vism .... Visuddhimagga
Einleitung
Unerschütterliche Befreiung des Geistes ist das höchste Ziel in Buddhas Lehrmeinung. Befreiung bedeutet hier: das Befreien des Geistes von allen Einschränkungen, Fesseln und Bindungen, die ihn an das Rad des Leidens, den Kreislauf von Wiedergeburt, schnurren. Es bedeutet: die Reinigung des Geistes von allen Veruntrübungen, die seine Reinheit stören; das Entfernen aller Behinderungen, die den Prozess vom weltlichen (lokiya) Bewußtsein zum überweltlichen Bewußtsein (lokuttara-citta), und damit zur Arahantschaft, versperren.
Viele Behinderungen sind es, welche den Weg des spirituellen Ablaufes blockieren, aber da sind fünf im Speziellen, unter dem Namen Hindernisse (nivarana), die oft in den buddhistischen Schriften erwähnt werden:
Sinnesbegierde (kamacchanda),
Übelwollen (byapada),
Faulheit und Unbeweglichkeit (thina-middha),
Rastlosigkeit und Gewissensbisse (uddhacca-kukkucca),
Skeptischer Zweifel (vicikiccha).
Sie werden "Hindernisse" genannt, weil sie den Geist auf viele Arten hindern und verwickelt, seine Entwicklung (bhavana) behindern. Entsprechend den buddhistischen Lehren, ist spirituelle Entwicklung zweifältig: durch Stille (samatha-bhavana) und durch Erkenntnis (vipassana-bhavana). Stille wird durch völlige Konzentration während der meditativen Vertiefung (jhana) erreicht. Um diese Vertiefungen zumindest vorübergehend zu erreichen, ist das Überwinden dieser Hindernisse, vorausgesetzte Bedingung. Es ist ganz besonders im Bezug auf das Erlangen von Vertiefungen, daß Buddha oft die fünf Hindernisse in seinen Lehrreden erwähnt hat.
Da sind fünf mentale Bestandteile, die vorwiegend repräsentativ für die erste meditative Vertiefung sind und werden deshalb die Faktoren der Vertiefung (jhananga) genannt. Für jeden dieser ist, entsprechend der buddhistischen Kommentartradition, eine der fünf Hindernisse speziell verletzend und schließt seine höhere Entwicklung und Veredelung, zu einem Maße wie es für Jhana erforderlichen ist, aus. Und auf der anderen Seite, ist die Entwicklung dieser fünf Faktoren, über deren durchschnittliche Entwicklung hinaus, ein Gegenstück zu diesen Hindernissen und den Weg zu Jhana bereitend. Das Verhältnis zwischen diesen zwei Gruppen von Fünf, wird in dieser Sammlung, unter der Überschrift der entsprechenden Hindernisse, aufgezeigt.
Nicht nur die meditative Vertiefung, sondern auch niedrigere Grade von mentaler Konzentration, werden durch diese fünf Hindernisse behindert. So ist es die "Nachbarschafts"- (oder "Zugangs"-) Konzentration (upacarasamadhi), die dem Zustand der völlig vertiefenden Konzentration (appana), voraus geht. Gleichermaßen ausgenommen durch die Hindernisse, ist die momentane Konzentration (khanikasamadhi), welche die Stärke von Nachbarschaftskonzentration hat und erforderlich für reife Erkenntnis (vipassana) ist. Aber Abseits von diesen hohen Stufen der mentalen Entwicklung, ist jedes ernste Annehmen klaren Denkens und reinen Lebens, ernsthaft von der Anwesenheit dieser fünf Hindernisse beeinflußt.
Dieser weiträumig schädliche Einfuß der fünf Hindernisse zeigt die dringende Notwendigkeit ihre Kraft mit konstanter Anstrengung zu durchbrechen. Man sollte nicht annehmen, daß diese Hindernisse nur im Moment, wenn man sich für die Meditation hin setzt, erforderlicher Weise betrachtet werden sollten. Solch eine in-letzte-Minute Anstrengung mit Unterdrücken der Hindernisse, wird nur selten erfolgreich sein, solange dem nicht durch die vorhergehende Bemühung im täglichen Leben nachgeholfen wird.
Jemand der ernsthaft die unerschütterliche Befreiung des Geistes anstrebt, sollte daher einen bezeichnenden "Arbeitsplatz", von direkter und praktischer Bedeutung, auswählen: Ein Kammatthana[1], im weiteren Sinn, auf dem die Struktur des gesamten Lebens aufbauen sollte. Fest an diesen "Arbeitsplatz" haltend, niemals lange aus den Auge verlierend, wird selbst dieses alleine, einen beachtlichen und ermutigenden Ablauf in der Kontrolle und Entwicklung des Geistes, darstellen. Denn in dieser Weise werden die richtungsweisenden und absichtsvollen Energien des Geistes beachtlich gestärkt. Jemand der die Fünf Hindernisse als "Arbeitsplatz" als seine Herausforderung gewählt hat, sollte untersuchen, welches der fünf das stärkste Hindernis im persönlichen Fall ist. Dann sollte man umsichtig beobachten, zu welchen Anlässen diese üblicher Weise aufkommen. Man sollte auch wissen mit welche positive Kraft in eigenen Geist, dem jeweilige Hindernis entgegnet werden kann und letztlich bezwungen wird. Und man sollte in seinem Leben nach allen Möglichkeiten suchen, diese Qualitäten, die auf den folgenden Seiten, angeführt unter der Überschrift der geistigen Fähigkeiten (indriya), den Faktoren der Vertiefung (jhananga) und den Faktoren der Erleuchtung (bojjhanga), zu entwickeln. In manchen Fällen wurden Gegenstände der Meditation hinzugefügt, welche hilfreich im Überwinden des jeweiligen Hindernisses sind.
Für einen "Weltling" (puthujjana),[2] wie auch immer, kann nur eine vorübergehende Schwächung der Hindernisse erreicht werden. Deren letztliche völlige Auslöschung passiert auf den Ebenen der Heiligkeit (ariyamagga):
Zweifel wird auf ersten Ebene, dem Pfad der Stromeintrittes (sotapatti-magga), ausgelöscht.
Sinnesbegierde, Übelwollen und Gewissensbisse werden auf der Dritten Ebene, dem Pfad des Nichtwiederkehrers (anagami-magga), eliminiert.
Faulheit und Rastlosigkeit, werden auf dem Pfad der Arahantschaft ausgelöscht (arahatta-magga).
So ist der Nutzen aus dem Kampf gegen die Hindernisse nicht nur limitiert, kürzer oder länger den Zauber der Meditation möglich zu machen, sondern jeder Schritt im Schwächen dieser Hindernisse bringt und näher zu den Ebenen der Heiligkeit, an denen die Befreiung von diesen Hindernissen unerschütterlich wird.
Auch wenn die meisten der folgenden Texte, übersetzt aus den Lehrreden Buddhas und den Kommentaren, an Mönche gerichtet sind, sind diese in gleicher Weise für jene gültig, die ein weltliches Leben führen. Wie die alten Meister sagten: "Der Mönch (Bhikkhu) ist hier als Beispiel für jemanden, der sich der Ausübung der Lehren widmet, angeführt. Wer immer sich der Ausübung annimmt, ist in dem Wort 'Mönch' enthalten."
Die fünf Hindernisse
I. Allgemeine Texte
Da sind fünf Behinderungen und Hindernisse, Überwucherungen des Geistes, welche Erkenntnis lähmen. Welche fünf?
Sinnesbegierde ist eine Behinderung und Hindernis, eine Überwucherung des Geistes, die Erkenntnis lähmt. Übelwollen... Faulheit und Unbeweglichkeit... Rastlosigkeit und Gewissensbisse... skeptischer Zweifel, sind Behinderungen und Hindernisse, Überwucherungen des Geistes, die Erkenntnis lähmen.
Ohne diese fünf überwunden zu haben, ist es für einen Mönch, dessen Erkenntnis es dadurch an Stärke und Kraft mangelt, sein eigenes wahre Gute zu kennen, das Gute anderer zu kennen, und das Gute beider; noch wird er fähig sein, übermenschliche Zustände von ausgeprägter Erlangung, das Wissen und Vision, die Erlangung von Heiligkeit ermöglichend, zu realisieren.
Aber wenn ein Mönch diese fünf Behinderungen und Hindernisse überwindet, diese Überwucherungen des Geistes, welche Erkenntnis lähmen, dann ist es möglich, das er mit seiner starke Erkenntnis, sein eigenes Gute erkennt, das Gute von anderen und das Gute von beiden; und er wird fähig sein, übermenschliche Zustände von ausgeprägter Erlangung, das Wissen und Vision, die Erlangung von Heiligkeit ermöglichend, zu realisieren.
— AN 5:51
Einer dessen Herzen überwältigt von ungebändigter Begehrlichkeit ist, wird tun was nicht getan werden sollte und unterlassen was zu tun wäre. Und durch dies wird sein guter Name und seine Freude zum Verfall kommen.
Einer dessen Herzen überwältigt von Übelwollen... von Faulheit und Unbeweglichkeit... von Rastlosigkeit und Gewissensbissen... von skeptischem Zweifel ist, wird tun, was nicht getan werden sollte und unterlassen was zu tun wäre. Und durch dies wird sein guter Name und seine Freude zum Verfall kommen.
Aber wenn ein nobler Schüler, diese fünf, als Veruntrübungen des Geistes, gesehen hat, wird er sie aufgeben. Und so tuend, wird er als einer von großer Weisheit, von ergiebiger Weisheit, klar-voraussehend, gut bestückt mit Weisheit, angesehen. Dies wird "bestückt mit Weisheit" genannt.
— AN 4:61
Das sind diese fünf Unreinheiten von Gold, behindernd, wodurch dieses nicht biegsam und handhabbar ist, an Ausstrahlung mangelt, spröde ist und nicht gut bearbeitet werden kann. Was sind diese fünf Unreinheiten? Eisen, Kupfer, Zinn, Blei und Silber.
Aber wenn das Gold von diesen fünf Unreinheiten befreit wurde, dann wird dieses biegsam und handhabbar sein, strahlend und fest und kann gut bearbeitet werden. Was auch immer für Zierrat jemand davon zu machen wünscht, ob es ein Diadem, Ohrring, ein Kollier oder eine goldene Kette sein mag, wird es seinen Zweck erfüllen.
Auf gleiche Art sind da fünf Unreinheiten des Geistes, behindernd, wodurch der Geist nicht biegsam und handhabbar ist, an strahlender Klarheit und Festigkeit mangelt und nicht gut auf die Auslöschung der Makel (asava) gesammelt werden kann. Was sind diese fünf Unreinheiten? Diese sind: Sinnesbegierde, Übelwollen, Faulheit und Unbeweglichkeit, Rastlosigkeit und Gewissensbisse und skeptischer Zweifel.
Aber wenn der Geist von diesen fünf Unreinheiten befreit wurde, dann wird dieser biegsam und handhabbar sein, wird strahlende Klarheit und Festigkeit haben und wird sich gut auf die Auslöschung der Makel sammeln. Auf was immer an Zuständen, erreicht durch höhere mentale Fähigkeiten, man den Geist richten mag, wird man in jedem Fall das Vermögen der Verwirklichung erwerben, wenn diese (anderen) Grundlagen erfüllt sind.
— AN 5:23
Wie übt ein Mönch die Geist-Gegenstand-Besinnung auf mentale Gegenstände der fünf Hindernisse aus?
Hierzu, Mönche, wenn Sinnesbegierde in einem Mönch gegenwärtig ist, weiß er: "Da ist Sinnesbegierde in mir", und wenn Sinnesbegierde abwesend ist, weiß er: "Da ist keine Sinnesbegierde in mir". Er weiß, wie das Aufkommen von nicht aufgekommener Sinnesbegierde entsteht; er weiß, wie die Ablegen der aufgekommenen Sinnesbegierde entsteht; und er weiß wie das zukünftige Nichtaufkommen der abgelegten Sinnesbegierden entsteht.
Wenn Übelwollen in ihm gegenwärtig ist, weiß er: "Da ist Übelwollen in mir", und wenn Übelwollen abwesend ist, weiß er: "Da ist kein Übelwollen in mir". Er weiß, wie das Aufkommen von nicht aufgekommenem Übelwollens entsteht; er weiß, wie die Ablegen des aufgekommenem Übelwollens entsteht; und er weiß wie das zukünftige Nichtaufkommen des abgelegten Übelwollens entsteht.
Wenn Faulheit und Unbeweglichkeit in ihm gegenwärtig ist, weiß er: "Da ist Faulheit und Unbeweglichkeit in mir", und wenn Faulheit und Unbeweglichkeit abwesend ist, weiß er: "Da ist keine Faulheit und Unbeweglichkeit in mir". Er weiß, wie das Aufkommen von nicht aufgekommener Faulheit und Unbeweglichkeit entsteht; er weiß, wie die Ablegen der aufgekommenen Faulheit und Unbeweglichkeit entsteht; und er weiß wie das zukünftige Nichtaufkommen der abgelegten Faulheit und Unbeweglichkeit entsteht.
Wenn Rastlosigkeit und Gewissensbiss in ihm gegenwärtig ist, weiß er: "Da ist Rastlosigkeit und Gewissensbisse in mir", und wenn Rastlosigkeit und Gewissensbiss abwesend ist, weiß er: "Da ist keine Rastlosigkeit und Gewissensbiss in mir". Er weiß, wie das Aufkommen von nicht aufgekommener Rastlosigkeit und Gewissensbisse entsteht; er weiß, wie die Ablegen der aufgekommenen Rastlosigkeit und Gewissensbisse entsteht; und er weiß wie das zukünftige Nichtaufkommen der abgelegten Rastlosigkeit und Gewissensbiss entsteht.
Wenn skeptischer Zweifel in ihm gegenwärtig ist, weiß er: "Da ist skeptischer Zweifel in mir", und wenn skeptischer Zweifel abwesend ist, weiß er: "Da ist kein skeptischer Zweifel in mir". Er weiß, wie das Aufkommen von nicht aufgekommenem skeptischer Zweifel entsteht; er weiß, wie die Ablegen des aufgekommenen skeptischer Zweifels entsteht; und er weiß wie des zukünftige Nichtaufkommen des abgelegten skeptischer Zweifels entsteht.
— MN 10 (Satipatthana Sutta)
Das Aufkommen eines der Hindernisse achtsam und unmittelbar zu bemerken, wie es in den vorangehenden Texten empfohlen wird, ist eine einfache aber effektive Methode um diesen und allen anderen Veruntrübungen des Geistes zu entgegnen. In dem man dies tut wird dem hemmungslosen Fortsetzen von unheilsamen Gedanken, eine Bremse gesetzt und die Wachsamkeit des Geistes gegen deren Wiederaufkommen gestärkt. Diese Methode basiert auf einem einfachen psychologischen Umstand, welcher von den Kommentatoren folgender Maßen ausgedrückt wird: "Ein guter und ein schlechter Gedanke kam nicht in Kombination aufkommen. Weshalb zum Zeitpunkt des Wissens über die Sinnesbegierde (die im gegenwärtigen Moment aufgekommen ist), diese Sinnesbegierde nicht länger existiert (doch nur der Akt des Wissens)."
II. Die Hindernisse im Einzelnen
Gerade so, Mönche, wie dieser Körper von Ernährung lebt, von Ernährung abhängend lebt, ohne Ernährung nicht lebt, in selber Weise, Mönche, leben die fünf Hindernisse von Ernährung, hängen von Ernährung ab, leben nicht ohne Ernährung.
— SN 46:2
1. Sinnesbegierde
A. Nähren von Sinnesbegierde
Da sind schöne Objekte, ihnen stets unweise Aufmerksamkeit schenken: dies ist die Nährung für das Aufkommen von Sinnesbegierde die noch nicht aufgekommen ist und Nährung für das Mehren und Stärken von Sinnesbegierde die schon aufgekommen ist.
— SN 46:51
B. Aushungern von Sinnesbegierde
Da sind unreine Objekte (für die Meditation), stets weise ihnen Aufmerksamkeit schenken: dies ist das Aushungern für das Aufkommen von Sinnesbegierde die noch nicht aufgekommen ist und das Aushungern für das Mehren und Stärken von Sinnesbegierde die schon aufgekommen ist.
— SN 46:51
Sechs Dinge sind förderlich um Sinnesbegierde zu stillen:
Zu lernen wie man auf unreine Objekte meditiert;
Sich der Meditation auf Unreines hinzugeben;
Wachen über die Sinnestore;
Moderates essen;
Edle Freundschaft;
Angemessene Konversation.
— Kommentar zum Satipatthana Sutta
1. Lerne wie man über unreine Objekte meditiert
& 2. Sich der Meditation auf Unreines hingeben
(a) Unreine Objekte
In jenem der sich der Meditation über unreine Objekte hingibt, ist ein Abstoß zu schönen Objekten solide etabliert. Das ist das Resultat.
— AN 5:36
"Unreine Objekte”, beziehen sich im Detail auf Friedhofsmeditation wie sie im Satipatthana Sutta wiedergegeben wird und im Visuddhimagga erklärt wird, doch bezieht es sich auch auf die abstoßenden Aspekte von Sinnesobjekten im Generellen.
(b) Die Widerlichkeit das Körpers
"Weiters, ihr Mönche: betrachtet der Mönch diesen Körper da von der Sohle bis zum Scheitel, den Haut überzogenen, den unterschiedliches Unreine ausfüllt: 'Dieser Körper besteht aus Kopfhaaren, Körperhaaren, Nägel, Zähne, Haut, Fleisch, Sehnen, Knochen, Knochenmark, Nieren, Herz, Leber, Zwerchfell, Milz, Lungen, Magen, Eingeweide, Mageninhalt, Kot, (Gehirn) (*1) Galle, Schleim, Eiter, Blut, Schweiß, Fett, Tränen, Hautschmiere, Speichel, Rotz, Gelenksfüssigkeit, Urin."
— MN 10
Von Knochen und Sehnenwerk, mit Fleisch und Gewebe beschmiert, und versteckt durch Haut, erscheint der Körper nicht wie er wirklich ist... Der Tor denkt er sein schön, Seine Unwissenheit leitet ihn fehl...
— Sutta Nipata, v.194,199
(c) Verschiedene Betrachtungen
Sinnesobjekte geben wenig Freude aber viel an Schmerz und Verzweiflung, die Gefahren in ihnen überwiegen.
— MN 14
Das Unangenehme überkommt eine Gedankenlosen Mann in der Verkleidung des Angenehmen, das Unannehmbare überkommt ihm in der Verkleidung des Angenehmen, der Schmerz in Verkleidung von Freud.
— Udana, 2:8
3. Die Sinnestore bewachen
Wie bewacht einer die Sinnestore? Hierzu, ein Mönch, ein Form gesehen, hebt sie nicht zu seiner (trügerischen) Erscheinung als ein Stück, noch in seine Teile. Wenn seine Sinne unkontrolliert wären, würden Begierde, Kummer und andere schlechte, unheilsame Haltungen in ihn fließen. Deshalb übt er es sich zum Wohle dieser Kontrolle, er wacht über die Sinne und er gewinnt Kontrolle über sie. Einen Klang gehört... einen Geruch gerochen... einen Geschmack geschmeckt... eine Berührung gefühlt... einen mentalen Gegenstand erkannt, hebt sie nicht zu seiner (trügerischen) Erscheinung als ein Stück... gewinnt Kontrolle über sie.
— SN 35:120
Da gibt es für das Auge wahrnehmbare Formen, die begehrenswert, lieblich, erfreulich, annehmbar, gekoppelt mit Begierde, lustfördernd sind. Wenn ein Mönch nicht entzückt von diesen, nicht an ihnen anhaftet, sie nicht willkommen heißt, dann in ihm dadurch kein Entzücken an diesen ist, nicht an ihnen anhaftet, sie nicht willkommen heißt, verschwindet das Entzücken (in diese Formen); wenn Entzücken abwesend ist, ist da keine Unfreiheit. Da gibt es für das Ohr wahrnehmbare Klänge...für die Nase wahrnehmbare Gerüche.... für den Geist... wenn Entzücken abwesend ist, ist da keine Unfreiheit.
— SN 35:63
4. Mäßigung im Essen
"Wie ist Mäßigung im Speisen? Hierfür nimmt eine Speise nach weiser Bedachtnahme: nicht zum Zwecke des Genuß, für Stolz, zur Ausschmückung des Körpers oder zum Verzieren (mit Muskel), doch nur für den Zweck der Erhaltung und Versorgung des Körpers, Schmerzen zu vermeiden und das heilige Leben zu unterstützen, denkend: „Damit soll ich alte schmerzvolle Gefühle zerstöre und keine neuen aufkommen lassen. Langes Leben wird meines sein, Tadellosigkeit und Wohlergehen."
— MN 2; MN 39
5. Edle Freundschaft
Der Bezug hier im Detail sind Freunde, die bereits Erfahrung haben und ein Vorbild, als Hilfe Sinnesbegierde zu bewältige, sein können. Ganz besonders im Hinblick auf Meditation über das Unreine. Jedoch gelten hier auch die Eigenschaften der noblen Freundschaft generell. Die zweiseitige Erklärung hält auch im Hinblick auf alle anderen Hindernisse:
Das gesamte heilige Leben, Ananda, ist edle Freundschaft, noble Kameradschaft, nobler Umgang. Für einen Mönch, Ananda, der edle Freunde hat, noble Kameraden, einen noblen Umgang, ist es zu erwarten, das er den Noblen Achtfachen Pfad entwickelt und sich darin trainiert.
— SN 45:2
6. Angemessene Gespräche
Der Bezug hier im Detail betrifft Gespräche, im Hinblick auf das Überwinden von Sinnesbegierde und ganz speziell über Meditation auf das Unreine. Aber es steht auch in Verbindung mit allen anderen Gesprächen, die passend sind um auf dem Pfad fortschreiten zu können. Die zweiseitige Erklärung hält auch im Hinblick auf alle anderen Hindernisse:
Wenn sich der Geist eines Mönchs zu Gesprächen neigt, sollte er (sich diesem erinnern): “Gespräche die niedrig sind, plump, nicht nobel, nicht heilbringend, nicht zu Distanzierung führen, nicht zur Freiheit von Leidenschaft, nicht zur Auflösung, nicht zu Gleichmut, nicht zu höherem Wissen, nicht zum Erwachen, nicht zu Nibbana, nämlich, Gespräche über Könige, Räuber und Minister, Gespräche über Heere, Gefahren und Krieg, über Essen und Trinken, Kleidung, Möbel, Schmuck, Parfums, Verwandte, Fahrzeuge, Dörfer, Städte und Provinzen, über Frauen und Wein, Tratsch der Straßen und Waschweibergeschwätz, Gespräche über Ahnen, über verschiedene Kleinigkeiten, Erzählungen über die Entstehung der Welt und der Meere, Gespräche was geschah und was nicht geschah; solche und ähnliche Gespräche sollten nicht unterhalten werden.“ In dieser Weise ist er sich klar bewußt.
Doch Gespräche über entsagendes Leben, Gespräche passend um zur Entfaltung des Geistes zu führen, Gespräche die zur völligen Distanzierung förderlich sind, zur Auflösung, Gleichmut, höherem Wissen, Erwachen und zu Nibbana, nämlich Gespräche über Genügsamkeit, über Zufriedenheit, Einsamkeit, Zurückhaltung von der Gesellschaft, über Erwecken von Kraft, Gespräche über Tugend, Konzentration, Weisheit, Befreiung und über die Vision und das Wissen über Befreiung; solche und ähnliche Gespräche sollten unterhalten werden.“ In dieser weise ist er sich klar bewußt.
— MN 122
Auch diese Dinge sind hilfreich um Sinnesbegierde zu überwinden:
Einsgerichtheit des Geistes, als Faktor der Sammlungen (jhananga);
Achtsamkeit, als spirituelle Qualität (indriya);
Achtsamkeit, als der Faktor zur Erleuchtung (bojjhanga).
C. Gleichnis
Wenn da Wasser in einem Pott ist, gemischt mit Rot, Gelb, Blau oder oranger Farbe, würde ein Mann mit gewöhnlichen Fähigkeiten des Sehens, wenn es hineinsieht, nicht in klarer Weise das Bild seines Gesichtes erkennen. In selber Weise, wenn sein Geist besessen von Sinnesbegierde ist, überwältigt von Sinnesbegierde, kann man nicht in klarer Weise das Entrinnen von Sinnesbegierde, welches aufgekommen ist, sehen,; dann versteht man nicht klar und sieht sein eigenes Wohl nicht, noch das Wohl der anderen, noch von beiden und auch Texte, gelernt vor langer Zeit, kommen einem nicht in den Geist, nicht zu sprechen von jenen, die es nie gelernt.
— SN 46:55
2. Übelwollen
A. Nährung von Übelwollen
Da sind Gegenstände, die Ablehnung verursachen; beständig diesen unweise Aufmerksamkeit gebend: dies ist die Nährung des Aufkommens von Übelwollen, welches jetzt noch nicht aufgekommen ist und für das Mehren und Stärken von Übelwollen, welches bereits aufgekommen ist.
— SN 46:51
B. Aushungern von Übelwollen
Da ist die Befreiung des Herzens durch liebevolle Freundlichkeit; beständig diesem weise Aufmerksamkeit gebend: dies ist das Aushungern des Aufkommens von Übelwollen, welches jetzt noch nicht aufgekommen ist und für das Mindern und Schwächen von Übelwollen, welches bereits aufgekommen ist.
— SN 46:51
Kultiviert die Meditation über liebevolle Freundlichkeit! Denn durch kultivieren der Meditation über liebevolle Freundlichkeit, verschwindet Übelwollen.
Kultiviert die Meditation über Mitgefühl! Denn durch kultivieren der Meditation über Mitgefühl, verschwindet Übelwollen.
Kultiviert die Meditation über Mitfreude! Denn durch kultivieren der Meditation über Mitfreude, verschwindet Übelwollen.
Kultiviert die Meditation über Gleichmut! Denn durch kultivieren der Meditation über Gleichmut, verschwindet Übelwollen.
— MN 62
Sechs Dinge sind hilfreich im Bezwingen von Übelwollen:
Lernen wie man über liebevolle Freundlichkeit meditiert;
Sich selbst der Meditation über liebevolle Freundlichkeit widmen;
Bedenken, daß man der Besitzer und Erbe seiner Handlungen (kamma) ist;
Beständig darüber (in folgender Weise):
Daher sollte man bedenken: "Verärgert über eine andere Person seiend, was kannst du ihr antun? Kannst du ihre Tugend zerstören und seine anderen guten Qualitäten? Bist du nicht zu deiner gegenwärtigen Situation durch deine Handlungen gekommen und wirst du nicht auch entsprechend deiner eigenen Handlungen weiter gehen? Ärger gegenüber anderen ist gerade so, als ob man, eine andere Person zu schlagen wünschend, eine glühende Kohle oder einen erhitzten Eisenstab, oder aus Exkrementen, anfasst. Und auf selbe weise, wenn eine andere Person verärgert über dich ist, was kann sie dir antun? Kann sie deine Tugend und deine gute Qualitäten zerstören? Aus sie ist zu ihrer gegenwärtigen Situation durch seine eigenen Handlungen gekommen und wird entsprechend ihrer eigenen Handlungen weiter gehen. Wie ein unangenommenes Geschenk oder eine Hand voll Schmutz gegen den Wind geworfen, wird sein Ärger auf sein eigenen Kopf zurück fallen."
Edle Freundschaft;
Angemessene Gespräche.
— Kommentare zum Satipatthana Sutta
Auch diese Dinge sind hilfreich im Bezwingen von Übelwollen:
Entzücken, aus den Faktoren der Vertiefung (jhananga);
Vertrauen, aus den spirituellen Fähigkeiten (indriya);
Entzücken und Gleichmut, aus den Faktoren der Erleuchtung (bojjhanga).
C. Gleichnis
Wenn da Wasser in einem Pott ist, gemischt mit Rot, Gelb, Blau oder oranger Farbe, würde ein Mann mit gewöhnlichen Fähigkeiten des Sehens, wenn es hineinsieht, nicht in klarer Weise das Bild seines Gesichtes erkennen. In selber Weise, wenn sein Geist besessen von Übelwollen ist, überwältigt von Übelwollen, kann man nicht in klarer Weise das Entrinnen von Übelwollen, welches aufgekommen ist, sehen,; dann versteht man nicht klar und sieht sein eigenes Wohl nicht, noch das Wohl der anderen, noch von beiden und auch Texte, gelernt vor langer Zeit, kommen einem nicht in den Geist, nicht zu sprechen von jenen, die es nie gelernt.
— SN 46:55
3. Faulheit und Unbeweglichkeit
A. Nährung von Faulheit und Unbeweglichkeit
Da kommt Antriebslosigkeit, Müdigkeit, faules Strecken des Körpers, Schläfrigkeit nach dem Essen, mentale Schwerfälligkeit auf; ihnen beständig unweise Aufmerksamkeit schenken: dies ist die Nährung des Aufkommens von Faulheit und Unbeweglichkeit, welches jetzt noch nicht aufgekommen ist und für das Mehren und Stärken von Faulheit und Unbeweglichkeit, welches bereits aufgekommen ist.
— SN 46:51
B. Denourishing of Faulheit und Unbeweglichkeit
Da ist das Element des Weckens der eigenen Energie, das Element der Anstrengung, das Element der steten Anstrengung: diesem beständig weise Aufmerksamkeit schenken: dies ist das Aushungern des Aufkommens von Faulheit und Unbeweglichkeit, welches jetzt noch nicht aufgekommen ist und des Mehrens und Stärken von Faulheit und Unbeweglichkeit, welches bereits aufgekommen ist.
— SN 46:51
"Möge nichts als Haut und Sehnen und Knocken über bleiben; möge Fleisch und Blut im Körper austrocknen! Nicht bevor das erreicht wurde was mit menschlicher Kraft, menschlicher Energie, menschlicher Anstengung erreicht werden kann, soll meine Energie abfallen!"
— MN 70
Sechs Dinge sind hilfreich im Ablegen von Faulheit und Unbeweglichkeit;
Wissen, daß Überessen ein Grund dafür ist;
Die Körperhaltung ändern;
An die Vorstellung von Licht denken;
An der frischen Luft bleiben;
Noble Freundschaft;
Angemessene Gespräche.
Auch diese Dinge sind hilfreich im Bezwingen von Faulheit und Unbeweglichkeit:
Die Erinnerung an den Tod
Diesen-Tag sollte die Anstrengung getan werden, Wer weiß ob morgen der Tod kommt?
— MN 131
Das Leiden in der Unbeständigkeit wahrnehmen
In einem Mönch der gewöhnt ist, das Leiden in Unbeständigem zu sehen und der sich stets auf dieses Besinnen einläßt, in ihm wird eine solch heftiger Sinn für die Gefahr von Faulheit, Trägheit, Mattigkeit und Leichtsinnigkeit gegründet, als würde er von Mördern mit gezogenem Schwert bedrängt werden.
— AN 7:46
Mitfreude
Kultiviert die Meditation über Mitfreude! Denn durch dessen Kultivieren, wird Antriebslosigkeit verschwinden.
— MN 62
Besinnen der spirituellen Reise
"Ich muß den Pfad betreten, welcher von den Buddhas, den Paccekabuddhas und den Großartigen Schülern begangen wurde; doch von einer trägen Person kann dieser Pfad nicht begangen werden."
— Vism. IV,55
Besinnen auf des Meisters Großartigkeit
"Vollkommener gebrauch von Energie wurde von meinem Meister gelobt und er ist unübertoffen in seinen Verfügungen und eine große Hilfe für uns. Er wird geehrt für seine Ausübung des Dhammas, nicht für anderes."
— Ibid.
Besinnen über die Großartigkeit des Erbes
"Ich habe auch Besitz von dem Großen Erbe, genannt Gutes Dhamma, ergiffen. Aber jemand der träge ist, kann davon nicht Besitz ergreifen."
— Ibid.