0NonZens0:
Über ihn kann ich nichts sagen, ausser, sein Gesicht, das ich nun kenne, hat mich erschreckt. Wenn du da Ablehnung hast, wird das seine Gründe haben und da will ich mich nicht einmischen. Vermutlich schlechte Erfahrung.
Muho, Abt von Antaiji:
Über ihn und den Tempel weiss ich nichts. Da halte ich mich auch gerne raus.
Kodo Sawaki:
Über ihn weiss ich ein bisschen und es schien mir ein tugendhafter Mann, der weiss, was er sagt.
"Zen ist nichts spirituelles, Zen wird mit dem Körper praktiziert"
Kann ich mir vorstellen, dass Zen mit dem Körper praktiziert wird, bin kein Zeni, nichts spirituelles stimmt aber wohl nicht.
Wie bei fast allen religiösen Strömungen und deren Praktiken stellt man besonders auch im ZEN Buddhismus fest, dass die wahren „Meister“ immer wieder energisch darauf hinweisen, dass es eben NICHT um diese eine „Religionslehre“ geht, oder um ein persönliches Ziel, das es zu erreichen gilt, und dass die Rituale und Übungen nur Hinweise und Hilfsmittel darstellen, um letztendlich das zu erkennen, was nahezu allen Religionen ihrem Ursprung nach innewohnte, die Ein(s)heit und Gleichheit allen Lebens und somit der gesamten Existenz und die trügerischen und schadhaften Verblendungen des egoistischen und egozentrischen Geistes zu erkennen.
Ob das die wahren Meister das sagen, das weiss ich nicht, ansonsten erscheint mir das aber vernünftig. Persönliches Ziel, naja, anfangs kann es kaum anders sein, später wird das weniger, am Schluss löst sich das auf. Insofern ok.
Die Einsheit und Gleichheit allen Lebens ist sicherlich eine Erkenntnis, nicht der Kern einer Religion allerdings, der ist Wahrheit, welche (für mich) ohne Erkenntnisinhalt ist.
Warum das von so vielen „Anhängern“ verschiedenster Religionen so vehement überhört und bestritten wird, sollte jeder einzelne selbst ergründen.
Das finde ich in Ordnung, weil hinter die Verblendung muss jeder selbst kommen. Verblendet sieht man die Gleichheit kaum und schon gar nicht als dauergültig. Ist es hier ein Vorwurf? Nein.
„Zen ist die grösste Lüge aller Zeiten.“
Das kann ich nicht beurteilen. Ich sagte mir, wenn ein "Zenmeister" so etwas sagt, dann weiss er, von was er spricht und Kodo war ja scheinbar einer. Diese Aussage kann allerdings sehr spalterisch wirken. Zen kann ja scheinbar auch zum Ziel führen, so liegt im Verlügen der bedingten Wahrheiten durchaus ein Loslösen von Anhaftungen. Komisch essen Zenis auch nahrhaftes und giftfreies, ja, sortieren das richtige gar aus, was eigentlich keinem Zengeist entspricht, aber da klappt es auf einmal. Warum isst ein Zeni keine Knollenblätterpilze? Stör' doch die Pilze im Wald nicht!
Ich sagte mir, ich darf nicht sagen "Zen ist die grösste Lüge aller Zeiten", er schon.
„Was heutzutage Religion genannt wird, sind bloss schöne Worte, die zu nichts taugen – leeres Gerede, das auswendig dahergeleiert wird, ohne irgendetwas mit unserem Leben zu tun zu haben.“
Lieber Buddha lass mich reich, schön, beliebt und glücklich werden und beschütze mich vor jeglichem Leid, Besten Dank im Voraus. Lieber Mönch, hier eine Gabe, die teuerste, die ich auftreiben konnte, krieg' ich jetzt Verdienst?
„Wer weiss schon, ob er morgen noch leben wird? Wer erinnert sich noch an gestern? Wirklich wichtig ist, was ich in diesem Moment tue. Meine Füsse müssen hier so fest auf dem Boden stehen, dass durch sie mein ganzer Leib in der Erde verankert ist.“
Zum Beispiel Gehmeditation...
„‘Was Du gestern bekommen hast, sollst Du heute zurückgeben‘, so etwas mag ich nicht. Wenn ich etwas bekomme, stecke ich es ein, und sage ‚Danke!‘. Wenn jemand es von mir braucht, gebe ich ihm es einfach. Und das ist alles.“
Sehe ich auch so...
„Wenn Religion zu einer Organisation wird geht sie dem Ende entgegen. Religion muss Dein eigenes Leben sein.“
Den ersten Teil hat Buddhadasa Bhikkhu auch gesagt, der zweite Teil ist schon richtig...
„Ein religiöses Leben zu führen bedeutet, eine aufrechte Haltung zu bewahren, selbst wenn keiner Zuschaut.“
Das sehe ich auch so. Je weiter man auf dem Weg fortschreitet umso tugendhafter wird man automatisch, wenn es aber letztlich nicht um Tugendhaftigkeit als Ziel geht, doch ohne sie wird das Ziel nicht erreicht werden.
„Du musst Dir selbst durchsichtig werden, Dich ganz durchschauen. Die Wahrheit praktizieren, da wo keiner hinguckt, das ist der Punkt um den es geht.“
Da wo ich praktiziere, da schaut aus meiner Sicht sonst keiner hin. Allerdings können das manche schon, ich habe das schon erfahren.
„Wenn Du aufhörst, so ein Theater um Dich selbst zu machen, wirst Du sehen, dass alles ganz einfach ist.“
Ist so. Wenn man loslassen kann und Frieden findet, dann ist es ganz einfach und geht tatsächlich mit "sufhören, Theater um sich zu machen" einher.
„Was Du für ‘Dich selbst‘ hältst, das bist Du nicht wirklich. Lass‘ Dich nicht an der Nase herumführen.“
Ich, oder Nicht-Ich, das ist hier die Frage... wer hat sie gestaltet? Ich? Nicht-Ich?
„Von Deiner Geburt bis zu Deinem Tod, wird Dein Leben beherrscht von Illusionen. Täglich versuchst Du am Futtertrog Deinem Nächsten mit den Ellbogen zuzusetzen. Manche treiben ihre Illusionen sogar so weit, sich ein langes und glückliches Leben zu erhoffen.“
Das mit den Ellenbogen am Futtertrog, das gilt nicht für mich, täglich von Illusionen beherscht, das ist so, wenn man anhaftet.
„Lass los von Dir selbst, starr nicht den Mond an, der Mond scheint ganz von allein.“
Da hat er recht, nur ist das nicht so einfach, denn Anhaften hat etwas mit "Magnetismus" zu tun. Da kann das Eisenfeilspänchen noch so sehr sich vom Elektromagneten entfernen wollen, ist es zu nahe gekommen, dann gibt es kein "sich entfernen".
„Es gibt überhaupt nichts, was Dir selbst gehört, oder Dich selbst ausmacht. Alles ist wie ein fliessender Strom. Da gibt es keine feste Substanz wie das ‘Ego‘“.
Das ist richtig. Allerdings irreführend der Satzbau des letzten Satzes. Ego ist keine feste Substanz, nur vermeintlich fest, im Sinne eines inhärenten Selbst.
„Das Feld, der Berg, das Dorf, mein Leib sind der Hahnenschrei – und nichts ausserdem!“
Was er sagen will ist nicht, kauft Baumaschinen, sondern, dass er sich nur um seine ihm naheliegende Umgebung kümmert und nicht abschweift. Wie er gelebt hat, das weiss ich nicht. Kann mir nicht vorstellen, dass er Felder beackert hat. Sein Acker war seine Selbstkontrolle. Sein Berg zum gehen, resp. sein Berg seine Freiheit, sein Dorf seine Sangha und sein Leib sein Lehrer. Eben ein Hahnenschrei, kein Löwenruf.
„Warum sind die Menschen eigentlich alle so im Stress? Weil sie alle so beschäftigt damit sind, sich ihre eigenen Extrawürstchen zu braten.“
Das stimmt natürlich so nicht für alle, aber für die grosse Mehrheit der Lohnsklaven meine ich schon. Und gerade die sollen durchaus daran erinnert werden, dass sie Extrawürstchen am braten sind, statt auf's Gemeinwohl aus sind.
„Der Buddhaweg macht mit allem auf einmal Schluss, einschliesslich der Illusion, einschliesslich der Erleuchtung.“
Ist hier etwas falsch? Der Buddhaweg macht mit den Illusionen Schluss und Erleuchtung im Sinne von ich muss nichts tun und Blitz und Donner bin ICH erleuchtet.
„Leb‘ kein halbarschiges Leben, so wie einer, der ständig an seinen eigenen Fürzen riecht….“
Naja, ständig an seinen eigenen Fürzen riechen führt auch nicht gerade auf heilsame Wege. Halbarschiges Leben, halbherziges Leben, das ist bei Unaufrichtigen so.
Das Mitgefühl, oder besser die liebende Güte, die erkenne ich durchaus, wenn auch verborgen. Sie steckt in der ausgesprochenen Wahrheit. Die Sätze sind sicherlich auch ein Apell, wie die Petition auch. Frech, aber durchaus förderlich. Über das mitgefühl von Kodo kann ich sonst nichts sagen, über das von 0NonZens0 und Muha, dem abt aber überhaupt nichts, ich bin ihnen, im Gegensatz zu Dir, nicht begegnet. Aber Deine Vehemenz lässt mich aufhorchen, doch ich mag nicht urteilen.
Nun, der Missbrauch, welcher aufgrund seiner Worte betrieben werden wird, das erkenne ich nicht. Missbraucht wird alles, was Missbraucher in die Finger bekommen und da langen sie auch an den Palikanon, wenn sie können.
Was den überweltlichen Pfad anbelangt, "rechte Lebensweise", das kann ich in Bezug auf Kodo nicht sagen, ob er rechte Lebensweise führte, oder nicht. Das Geben und Nehmen, das ist so eine Sache. Ein Mönch, dem man gibt, der nimmt letztendlich doch. Er greift mit den Händen danach. Lebt ein Mönch alleine und zurückgezogen tief im Wald, dann pflückt er auch Beeren von den Sträuchern und wartet nicht auf einen Geber. Den Zwiespalt, den da viele haben, erkenne ich nicht so ganz, wozu machen sie sich Sorgen. Als Beispielgeber ist das schon gut, so erkennt der Laie, die Ordinierten verschonen die Natur und nehmen sich nichts, ohne dass es von Menschen gegeben wird aus Grossherzigkeit. Wenn nun alle Laien nichts mehr geben, was machen sie dann? Wenn sie halt sterben, dann sterben sie halt? Mag auf Buddha und Heilige zutreffen! Und all die anderen Ordinierten? Das nur einmal als Gedanke, möge das ja nicht eintreten, möge das ja nicht eintreten.
Da man um's nehmen nicht herumkommt, selbst wenn man sich füttern lässt muss man noch den Mund aufmachen und spuckt dann nicht aus, sondern nimmt, kommt es nicht darauf an, nicht zu nehmen, sondern darauf an, wie man nimmt, denn solange man seinen Körper gesund am Leben erhält, solange ist in letzter Konsequenz auch Nehmen, da führt kein Weg daran vorbei. Aber keine Bange, das ist erlaubt. Nur nicht egoistisch, das zieht Leiden nach sich.
Hier weise ich (vielleicht für die Katz) darauf hin, dass das europäische Verständnis von Egoismus nicht dasselbe ist, wie das Buddhistische. Für Europäer gibt es einen gesunden Egoismus, das ist im Buddhismus nicht der Fall. Das, was gesunder Egoismus im Einklang mit der Buddhalehre wäre, ist Kyria, reine Funktion. Mit gesundem Egoismus ist natürlich Tür und Tor geöffnet für ungesunden Egoismus, der dann auch als gesunder Egoismus angesehen wird.
Dass alle selbstverständlich den schnellsten Weg zur Erlösung gehen wollen, das ist verständlich und sei es allen gegönnt. aber es ist völlig unrealistisch. Der Dhamma zwingt einen schon zur Pflicht (Buddhadasa Bhikkhu) und sei es durch unsägliches Leiden (Alexander).
Dazu hilft auch Gratissoftware aus dem sonst kommerziellen Bereich. As sind auch Gaben, die man ruhig nehmen darf. Zum Beispiel die Links, welche ich Dir gegeben habe um Thai zu lernen. Da sind Hörbeispiele gegeben. Die darfst Du gratis an Dich nehmen, sie sind ins Netz gegeben! Jeder muss selber lernen, das nimmt einem niemand ab. Wie kann er lernen? Indem einer hingeht, sich die Gratissoftware nimmt, alles abhört und dann nochmals auf Band spricht, damit er es geben kann, dem der nicht nimmt? Da wird es meins erachtens dann Unfug.Wir Laien sind auf die Konsumgesellschaft angewiesen. Diese wirft auch Spenden ab, die Gratisnutzung. Wenn jemand monastisch leben möchte und da nicht zugreit, obschon es kein Raubbau an der Nau darstellt, dann ist das dennoch aus Raubbau entstanden. Der Computer, der Strom, das stammt alles aus der Konsumgesellschaft, auch wenn es gespendet wurde. Der Asket und/oder Ordinierte ist somit auch abhängig davon. Nun gebe ich einen Link auf solche Spenden der Konsumgesellschaft. Das ist eine Gabe, die meiner Meinung nach vom monastisch lebenden dann auch verwendet werden darf.
Bedürftige gibt es noch genug. Zum Beispiel direkt vor meiner Haustüre. Wie sieht es in z.B. Altenheimen und Sterbekliniken der armen Bevölkerung hier aus? Keine Altenheime und Sterbecamps.
Natürlich kann ich die Softwarehersteller bitten, uns die Software zur Verfügung zu stellen, aber eine Bitte lehnt jeder monastisch lebende ab.
Die Softwarehersteller, nun ja, ob sieas Spiel mitmachen, oder nicht, weiss ich nicht, vielleicht sagen sie, was soll die Anfrage, wo die Software doch sowieso schon ohne Gebühr gegeben ist, vielleicht sagen sie, ja, hier habt ihr unsere Software nochmals extra gespendet. Bei Notepad++ ist das etwas anderes? Ist normalerweise keine Gratissoftware, wenn ich nicht irre.